Für die Arbeitssicherheit ist es wichtig, die verschiedenen Gerüstarten mit ihren Vor- und Nachteilen zu kennen.
Beim Gerüstbau stehen die Effizienz auf Baustellen, vor allem aber das Thema Arbeitssicherheit im Blickpunkt. Es ist für den Gerüstersteller ebenso wie für Gerüstnutzer unerlässlich, die wichtigsten Grundlagen des Gerüstbau zu kennen. Im Bauhandwerk sind dabei vornehmlich die Arbeits-, Schutz- und Fahrgerüste von Bedeutung.
Arbeitsgerüste
Werden auf Gerüsten Arbeiten z. B. an der Fassade durchgeführt, wird im Gerüstbauvon Arbeitsgerüsten im Sinne der DIN EN 12811-1 gesprochen. Diese tragen nicht nur Personen, sondern auch Werkzeuge und Materialien. Je nach Gegebenheit kommen hier Fassadengerüste als längenorientierte Arbeitsgerüste oder Raumkonstruktionen als flächenorientierte Arbeitsgerüste zum Einsatz. In Abhängigkeit von den auszuführenden Arbeiten wird bei der Planung bestimmt, welche Arbeitsraumbreite auf dem Gerüst erforderlich ist oder ob Material gelagert werden soll. Entsprechend sind die Last- und Breitenklassen, die Klassen der lichten Höhe sowie die Art des Zugangs auszuwählen.
Schutzgerüst
Schutzgerüste nach der DIN 4420-1 haben verschiedene Aufgaben. Zum einen sichern sie als Fang- oder Dachfanggerüst die am Bau Beschäftigten gegen tieferen Absturz: ein Fanggerüst gegen den Absturz von horizontalen Arbeitsebenen, ein Dachfanggerüst gegen den von geneigten Arbeitsebenen. Als Schutzdach beziehungsweise Arbeitsgerüst mit Bekleidung bietet diese Gerüstart dagegen für Personen oder Maschinen Schutz vor herabfallenden Gegenständen.
Mobiler Höhenzugang
Bei abschnittsweisem Arbeiten sind fahrbare Konstruktionen von entscheidendem Vorteil: Bei entsprechender Ballastierung mit oder ohne Basisverbreiterung entstehen schlanke Gerüstkonstruktionen. Diese sind auf einer festen, ebenen Aufstellfläche schnell und einfach per Hand verschiebbar, können freistehend also unverankert benutzt werden und versprechen auch bei längerem Arbeiten einen sicheren Stand. Dazu zählen neben „Fahrbaren Gerüsten” vor allem „Fahrbare Arbeitsbühnen” nach der DIN EN 1004.
Franz-Martin Dölker, Schulungsleiter Wilhelm Layher Malerblatt 05/2013