So modern kann Schule sein: Der Neubau einer Grundschule für rund 560 Kinder wurde im Passivhaus-Standard errichtet.
Mit Blick auf die energetischen Vorgaben und auf die Kostenvorgaben der Stadt Leipzig entschied man sich bei den 4000 Quadratmetern Fassadenfläche für den Einsatz eines Wärmedämmverbundsystems. Mit der Generalplanung wurde das Büro JSWD Architekten aus Köln beauftragt. Zum Teil waren Dämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum in einer Stärke von 30 Zentimetern energetisch notwendig, wie Architekt und Gesellschafter Jürgen Steffens von JSWD berichtet. „Die Hartschaumplatten ermöglichten zudem die besondere Detaillierung der Fassade.“ Diese ist mit horizontalen Fensterbändern gegliedert, die mit hinterlüfteten Aluminiumpaneelen eingefasst sind. Die Bänderung akzentuiert die ansonsten schlichte, weiße Putzfassade. „Die Paneele sind unterschiedlich breit, überlappen sich zum Teil oder führen um die Ecke, das gibt dem Ganzen einen prägnanten Rhythmus“, erklärt Jürgen Steffens. Gewünscht war entsprechend eine scharfkantige Ausführung im Übergang von den Putzflächen zu den Aluminiumeinfassungen der Fensterbänder.
Die Aluminiumpaneele um die Fenster sind unterschiedlich breit, überlappen sich zum Teil oder führen um die Ecke.
Herausforderung für Handwerker
Für den Verarbeiter war das allerdings keine leichte Aufgabe: „Wir mussten mit der Dämmung die Abstände zur Aluverkleidung genau einhalten und eine gleichmäßige Fugung gewährleisten“, erklärt Projektleiter Horst Sippel vom Baufachbetrieb Wiedemann. Die Handwerker behalfen sich dabei mit Lehren aus Metall und meisterten ihre Aufgabe bravourös. „Die Optik ist gut“, lobt Architekt Jürgen Steffens, „wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“
Damit Schüler und Lehrer lange etwas von dem strahlenden Erscheinungsbild ihrer Schule haben, setzte Michael Buchen, Planer- und Objektberater, in Ergänzung zum WDVS auf weitere hochwertige Produkte: Die Dämmplatten bekamen eine schlagfeste Armierungsschicht sowie einen Silikonharz-Oberputz. Dieser Strukturputz ist witterungsbeständig, wasserabweisend und bietet einen erhöhten Schutz gegen Pilz- und Algenbefall.
Auch die regenabweisende Silikonharz-Fassadenfarbe mit integrierten Nano-Quarz-Strukturen kam zum Einsatz. Die organisch vernetzten Nano-Quarz-Strukturen bilden ein dichtes, mineralisch hartes, dreidimensionales Quarz-Netzwerk gegen Schmutz und halten die Fassade somit länger sauber.
Das Dach der Sporthalle ist zum Teil begehbar. Die Kinder erreichen diesen zusätzlichen Bewegungsbereich vom Hort a
Lobende Erwähnung für Neubau
Besondere Beachtung erhielt die zeitgenössische Architektur auch von der Jury des Architekturpreises 2015 der Stadt Leipzig, denn sie bedachte den Neubau mit einer „Lobenden Erwähnung“. Diese zur Förderung der Baukultur ins Leben gerufene Auszeichnung wird für Architekturleistungen von beispielhafter Qualität vergeben. Die Jury fand, dass „der Neubau der fünfzügigen Grundschule im zeitgemäßen Passivhausstandard durch ein klares Gebäudekonzept überzeugt.“
Im hellen, großzügigen Foyer verbindet eine zentrale Treppe mit drei- bis viergeschossigem Luftraum alle Ebenen des Gebäudes miteinander.
Themenseite Dämmung: bit.ly/2wxzPqI
Autorin: Nina Voigt
Fotos: Thomas Lewandovski
Quelle: Malerblatt 10/2018
PraxisPlus
Verwendete Produkte:
Capatect Dalmatiner-Fassadendämmplatte 035 160
Capatect ZF-Spachtel
AmphiSilan Fassadenputz
AmphiSilan Fassadenfarbe