Das Sechsfamilienhaus aus den 60er Jahren wurde energetisch saniert und auf unübliche Weise aufgelockert.
In ziemlich desolatem Zustand befand sich dieses Sechsfamilienhaus aus den 1960er-Jahren, als ihm die Architekten ein Update verpassten, das unter anderem eine energetische Sanierung beinhaltete. Nachdem die Fassade zunächst mit einem 16 Zentimeter starken WDVS versehen wurde, trägt nun ein mineralischer, kieselgrauer Kratzputz zu einem zurückhaltenden, harmonischen Gesamtbild bei. Für Überraschung sorgt die Neuinterpretation eines alten Themas: die Fensterfasche. Verläuft diese rahmenartige Einfassung üblicherweise rundum, erhielten die Fenster hier nur auf jeweils zwei Seiten eine reinweiße Einfassung, die sowohl die Leibung als auch einen etwa 30 Zentimeter breiten Streifen der Fassadenfläche mit einbezieht. Dieses Stilmittel kommt über die gesamte Fassade hinweg in unterschiedlicher Form zum Einsatz – ein optischer Trick, mit dem es gelingt, das große Volumen des Baukörpers zu brechen und die Fassade zu beleben.
Standort: Walchstr. 90, Deggendorf
Architekten: Büning+Kerschbaum Architekten, München
Fotos: Büning+Kerschbaum Architekten