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Putzmaschinen bei WDVS

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Putzmaschinen bei WDVS

Maschinen helfen Zeit und Kosten zu sparen – auch beim Verarbeiten von Wärmedämm-Verbundsystemen.

Noch immer weisen mehr als 70 Prozent der bestehenden Wohnhäuser einen unzureichenden Wärmeschutz der Außenwände auf, der weit hinter den heutigen technischen Möglichkeiten zurückbleibt. Je nach Gebäudetyp gehen dabei bis zu 40 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs durch die Außenwände verloren. Schlecht gedämmte Wände verursachen gleichzeitig aber auch häufig ein unbehagliches Wohnklima. Gerade bei tiefen Außentemperaturen entsteht im Innenraum ein spürbarer Luftzug, der, zusammen mit anderen Faktoren, für Feuchte- und Schimmelbildung in den Raumecken verantwortlich ist. Durch eine nachträgliche Dämmung der Außenwände können diese Energieverluste bei bestehenden Gebäuden um mindestens 70 Prozent und bei Neubauten um mindestens 50 Prozent reduziert werden.
Die Ausführung eines WDVS lässt sich optimal mit den ohnehin anstehenden Instandsetzungsmaßnahmen an der Fassade verbinden:

  • Putzerneuerung
  • Sanierung von Betonwetterschalen (Plattenbauweise)
  • Betonsanierung
  • Rissesanierung in der Fassade

In diesen Fällen entstehen ohnehin Kosten für Verputz, Gerüst, eventuell auch Betonsanierungsarbeiten sowie Baustelleneinrichtung. Die Mehrkosten für die Dämmung sollte durch einen erweiterten Kostenvoranschlag abgewogen werden. In manchen Fällen erübrigen sich sogar Teile der üblichen Sanierungskosten, wenn vielleicht durch die Wärmedämm-Maßnahme auf das Abschlagen des Altputzes verzichtet werden kann.


Wachstumsmarkt

Der Markt der Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) zählt derzeit zu den Bereichen mit der stärksten Zuwachsrate. Bei einer Verarbeitung von jährlich 50 Millionen Quadratmetern sprechen Fachleute für die kommenden Jahre immer noch von einer Steigerung im zweistelligen Prozentbereich. Die Materialhersteller haben ihre Wärmedämm-Verbundsysteme immer wieder auf rationelle Verarbeitung weiter entwickelt. Der Materialanteil an den Gesamtkosten liegt jedoch bei nur ungefähr 30 Prozent. Das bedeutet, dass in anderen Bereichen nach Möglichkeiten für die Optimierung gesucht werden sollte.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss der Handwerker daher seine Gesamtkosten durch Reduzierung der Lohnkosten senken. Das erfolgt logischerweise nicht über Lohnkürzung sondern vielmehr durch reduzieren des Faktors „Zeit“. Nur durch die Optimierung der Arbeitsabläufe und den Einsatz geeigneter Maschinentechnik lässt sich dieser Kostenfaktor nachhaltig senken. Wie eine solche Optimierung aussehen kann, zeigt sich am Beispiel einer Förderpumpe – wie beispielsweise der Strobot 406 S von Strobl.

Der Klebemörtel wird auf die Dämmplatten mittels Klebepistole aufgetragen.


WDVS maschinell verarbeiten

Förderpumpen dieses Typs eignen sich für Fördermengen bis rund 15 l/min. Die Motordrehzahl wird drehzahl- oder druckgesteuert geregelt. Dadurch ist die Fördermenge stets konstant und erzeugt ein gleichmäßiges Spritzbild. Je nach Material benötigt man für den Einsatz noch einen separaten Durchlaufmischer. Für die Spritzarbeiten muss ein entsprechender Kompressor angeschlossen werden.
Neben der reinen Zeitersparnis bieten solche Maschinen aber auch eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.
Selbst bei Verzögerungen kann durch den Maschineneinsatz verlorene Zeit deutlich aufgeholt werden. Als weiterer Punkt kommt noch ein Imagegewinn hinzu, da ein Betrieb mit moderner Technik beim Endkunden einen professionelleren Eindruck hinterlässt, als einer, der noch mit Rührquirl und Kelle arbeitet.
Anhand konkreter Zahlenbeispiele lässt sich das eben Beschriebene noch verdeutlichen. Es geht dabei um einen direkten Vergleich der manuellen mit der maschinellen Verarbeitung.
Hierzu vergleichen wir zwei gebräuchliche Vorgehensweisen bei der Verarbeitung von WDVS:

  • Putz, Klebe- und Armierungsmörtel werden von Hand aufbereitet und aufgetragen.
  • Das Material wird mit einer Förderpumpe und entsprechendem Zubehör gepumpt, mit einer Klebepistole aufgetragen und gespritzt.

Der Verarbeitung sind Lohnkosten in Höhe von 30 Euro je Stunde zugrunde gelegt. Wie die Tabelle zeigt, wird durch den Einsatz der Maschinentechnik die benötigte Zeit pro Quadratmeter um 40 Prozent gesenkt. Dies führt zu einer drastischen Reduzierung der Lohnkosten pro Quadratmeter.
Interessant ist natürlich in diesem Zusammenhang auch, ab wann sich der Maschineneinsatz einer solchen Förderpumpe für den Anwender tatsächlich lohnt. Das konkrete Beispiel geht dabei von Investitionskosten von 7.407 Euro (Listenpreis) aus. Mit dem Maschineneinsatz der im Beispiel eingesetzten Förderpumpe spart der Verarbeiter Lohnkosten von 11,50 Euro pro Quadratmeter ein. Das bedeutet, dass sich die Investition bereits ab einer Fläche von etwa 645 Quadratmetern amortisiert. Jeder weitere Auftrag erhöht also das Betriebsergebnis. Die angesprochenen positiven Faktoren sind dabei nicht berücksichtigt.

Kräfteschonend ist das Aufbringen des Armierungsmörtels mittels Fördermaschine.


Investieren lohnt sich

Trotz dieser offenkundigen Vorteile erfolgt auch heute noch die Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen überwiegend von Hand. Das hat unterschiedliche Gründe. Bei der derzeitigen Auftragslage gibt es jedoch kaum noch ein Argument, dass gegen den Einsatz von Maschinen spricht – allenfalls die Furcht vor dem Unbekannten. Das oben durchgeführte Rechenexempel zeigt aber, dass sich der Sprung ins kalte Wasser durchaus lohnen kann. Außerdem geben die Maschinenhersteller mit entsprechenden Serviceleistungen kräftige Hilfestellung.

Die spezielle Pistole sorgt beim Aufspritzen des Oberputzes für eine gleichmäßige Verteilung .Fotos: Putzmeister

Klaus Bahles, Thorsten Uecker
Quelle: Malerblatt 07/2009

 

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