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Formbauteile herstellen

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Formbauteile herstellen

Auf der Baustelle können Formbauteile aus Trockenbauplatten mit Elektrowerkzeugen hergestellt werden.

Elektrowerkzeuge erleichtern den professionellen Innenausbau. Beispielsweise lassen sich damit auf der Baustelle Formbauteile aus Trockenbauplatten herstellen. Das spart Zeit und liefert perfekte Ergebnisse. Häufig muss der Trockenbauer Profile für Rohrverkleidungen, Abkofferungen oder Laibungsverkleidungen selber bauen. Doch wie kann er vor Ort auf der Baustelle professionelle Formteile selber herstellen?

 

Fräsen statt schneiden

Einige Elektrowerkzeughersteller haben speziell hierfür geniale Lösungen entwickelt. So die Firma Festool aus dem schwäbischen Wendlingen. Sie bietet für ihre Oberfräse OF 1010 EBQ zwei V-Nutfräser mit 45 beziehungsweise 90 Grad an. Das Prinzip: In die Rückseite der Gipskartonplatte wird eine V-Nut gefräst. Die Platte wird dabei nicht vollständig durchtrennt. Die untere Kartonschicht bleibt unbeschädigt und dient als Trägerschicht, über welche sich die Platte exakt faltenlässt. Das zeit- und kostenintensive Spachteln und Schleifen von Kanten wird damit deutlich reduziert. Die Investitionskosten für dieses Verfahren sind überschaubar. Rund 750 Euro für Oberfräse, Fräskopf, Führungsschiene und Zubehörteile sind einzukalkulieren; für die unbedingt notwendige Absauganlage – Festool empfiehlt das Absaugmobil Cleantex CTM 26 – weitere 700 Euro.*)

Multifräse

Markenhersteller Mafell aus Oberndorf am Neckar hat für die Falt- und Biegetechnik die Multifräse MF 26 cc im Programm. Sie ermöglicht nicht nur das Fräsen von 90-Grad-Nuten sondern auch die Herstellung runder Formteile. Für letzteres werden mit einem speziellen Schneideblatt (MF-SE 3) Schlitze in das Werkstück gefräst – drei je Arbeitsgang. Durch entsprechendes Wiederholen lassen sich damit gebogene Werkstücke mit x-beliebigen Durchmessern herstellen. Die Kosten für Multifräse, Führungsschiene, Einsatzwerkzeuge und Zubehörteile bewegen sich mit rund 1.500 Euro in überschaubarem Rahmen. Die erforderliche Absauganlage (Absauggerät S 25 M) schlägt bei Mafell ebenfalls mit rund 700 Euro zu Buche.

Mobile Werkstatt

Für Firmen, die auf Großbaustellen arbeiten und sehr viele Formbauteile benötigen, sind spezielle Schneidetische auf dem Markt. Diese spielen sowohl technisch als auch preislich in einer völlig anderen Liga als die oben vorgestellten Elektrowerkzeuge. Rund 30.000 Euro verlangt beispielsweise Maschinenhersteller Knauf PFT für seinen Boardmaster XL. Dafür bekommt der Käufer aber auch ein Bearbeitungszentrum, das bei der Herstellung von Formteilen aus Gipskarton, Gipsfaserplatten, MDF-Platten, Alucobond und vielen anderen Baustoffen kaum Wünsche offen lässt.

Auch die Firma flextos aus Rosenheim hat mit ihren Supercut XP und Supercut XPS zwei mobile Schneidetische im Programm. Leistungsstark und flexibel bieten diese ebenfalls einen riesigen Funktionsumfang in Sachen Biege- und Formtechnik. Interessenten können für die erforderliche Investition ein Leasingmodell (ab 370 Euro bei 60 Monaten Laufzeit) wählen. Preislich und leistungsmäßig zwischen den vorgestellten Elektrowerkzeugen und den Schneidetischen angesiedelt, ist das Schneidegerät Supercut XPM. Es dient ebenfalls der Formteilherstellung auf der Baustelle und ist aufgrund seiner Abmessungen eine interessante Alternative.

Gerundete Gipskartonplatte, hergestellt mit einem Elektrowerkzeug auf der Baustelle.

 

Josef Schneider
*) Alle Preisangaben beruhen auf Herstellerangaben sowie Internetrecherchen und sind ohne Gewähr.
Quelle: Malerblatt 08/2013
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