Startseite » Werkstoffe » Wandbeläge »

Vinyltapete - Innenraumgestaltung im Objektgeschäft

Wandbeläge
Vinyltapete für das Objektgeschäft

Vinyltapete im Objektgeschäft

Vinyl-Wandbeläge sind pflegeleicht und besonders für die Innenraumgestaltung im Objektgeschäft geeignet.

Damit der Wandbelag auch sauber an der Wand klebt, sollte man bei der Verarbeitung einige Dinge beachten. Gerade im Objektgeschäft wird es immer wichtiger, schnell, sauber und professionell zu arbeiten, um den hohen Anforderungen der Kunden gerecht zu werden und die zumeist engen Zeitpläne bei Neubauten, Sanierungen oder Renovierungen einhalten zu können. Das war auch im Maritim Hotel Bad Homburg der Fall. Der Zeitdruck war hoch, denn die Zimmer mussten fertig werden – sie waren schließlich schon wieder für Gäste reserviert. Für Andreas Thomaschewski, Geschäftsführer der Symanzik Tapezierbetrieb GmbH, und sein Team kein Problem. Seine Aufgabe war es, in allen 148 Zimmern und den Korridoren Vinyltapeten an die Wand zu bringen, und das bei laufendem Betrieb. „Gerade im Hotel müssen sich die Handwerker an die Kernbauzeiten halten”, erklärt Andreas Thomaschewski. „Um die Gäste nicht zu stören, dürfen lärmmachende Arbeiten nur zu bestimmten Zeiten durchgeführt werden.

Das erfordert Planung und vorausschauendes Arbeiten.” Aber auch die verwendeten Produkte müssen den hohen Ansprüchen in der Hotellerie gerecht werden und objekt- bzw. hotelgeeignet sein. Ein Wandbelag im Hotel sollte sich beispielsweise leicht reinigen lassen, denn gerade in viel genutzten Zimmern und Korridoren lassen sich Kofferspuren, Schuhcreme- oder auch Make-up-Flecken nicht vermeiden. Vinyltapeten verfügen über diese Eigenschaften: Sie sind besonders fest, langlebig, licht- und farbecht, kratz- und stoßfest, schwer entflammbar, nahtlos anzubringen und einfach zu pflegen. Darüber hinaus verfügen sie über nur kurze Trocknungs- und Ausdünstungszeiten, sodass die Zimmer bereits nach wenigen Stunden wieder genutzt werden können. Das Material lässt sich sauber, leicht und schnell sowie mit minimalen Stößen verarbeiten. Andreas Thomaschewski: „VinylTapete an die Wand zu bringen, ist kein Hexenwerk, es gibt jedoch einige wesentliche Dinge zu beachten.”

Haftung ist alles

Der Untergrund muss tapezierfähig sein: glatt, vernünftig gespachtelt und grundiert. Denn Vinyltapeten verdecken nichts, sondern machen Fehler in der Untergrundvorbereitung erst sichtbar. So ist darauf zu achten, dass der Untergrund wirklich fest ist. Denn bei fehlender Haftung im Untergrundaufbau besteht die Gefahr, dass sich durch das Wasser im Kleber die Spachtelschicht ablöst. Darüber hinaus sollte stets der empfohlene Haftgrund verwendet werden, da sich durch die Verwendung des falschen Produktes der Untergrund zu stark verfestigen kann. Die Folge: Der Kleber kann keine haftende Verbindung mit der Wand aufbauen. Bei starken Farbabweichungen des Untergrunds ist ein Vorstreichen zu empfehlen. Danach erst Primer auftragen. Besonders bei hellen Tapeten kann der Untergrund durchscheinen.

Muskelkraft vorziehen

Für Vinyltapeten gibt es Spezialkleister. Dieser sollte unbedingt verwendet werden. Dabei beachten: Für unterschiedlich starke VinylQualitäten gibt es unterschiedliche Kleber. Wichtig auch: Den Kleber nur mechanisch umrühren, die Maschine kann ihn zu dünnflüssig machen. Nach Möglichkeit sollte kein Kleister auf die VinylOberfläche kommen. Falls es dennoch geschieht, ihn mit Schwamm oder Wurzelbürste und sauberem Wasser entfernen und ganz wichtig: Mit einem trockenen Baumwolltuch nachwischen. Verpasst man es, hinterlässt der Kleber matte, gelbe Spuren, die nach dem Trocknen nicht mehr lösbar sind. Auch Türzargen & Co. sollten aus diesem Grund übrigens vorsorglich immer mit Malerkrepp geschützt werden.

Wand oder Tapete kleistern?

Die Wand einkleistern oder die Tapete? Andreas Thomaschewski bevorzugt Letzteres und nutzt dazu eine Tapeziermaschine. „Mit der Maschine gelingt ein gleichmäßiger Kleberauftrag, das Material wird dadurch geschmeidig. Um Außenecken lässt sich so besser tapezieren”, erklärt er. „Zudem ist diese Technik wirtschaftlicher. Mit ein wenig Übung ist man einfach schneller.” Und so funktioniert es: Mittels Tapeziermaschine den Kleber auftragen; die bereits aufgeklebte Bahn mit Malerkrepp schützen. Dann die Bahn überlappend aufkleben. Beide Bahnen mit dem Gleitfußmesser durchschneiden, die überschüssigen Streifen entfernen und die Naht schließen. Da sich VinylTapeten dehnen, sollte die Tapete nur mit vertikalen Streichbewegungen angebracht werden. Horizontale Bewegungen können zum Öffnen der Schnitte beim Trocknen führen.

Cutter- oder Gleitfußmesser?

Cutter-Messer sind der Standard, doch mit diesen kann beim überlappenden Tapezieren von Vinyltapeten ein großer Schaden angerichtet werden, denn der Untergrund kann schnell beschädigt werden. So sieht vielleicht zuerst alles perfekt aus; nach drei bis vier Monaten kommt aber dann das böse Erwachen: Die Tapetenstöße wellen sich, da Wasserdampf in den beschädigten Untergrund eindringt und so die Nähte aufquellen. Mit dem Gleitfußmesser geht man daher beim Doppelschnitt auf Nummer sicher. Tipp: Bei Beginn der Arbeiten immer eine neue Klinge verwenden, denn die Klingen des Gleitfußmessers liegen nicht in Ölpapier und altern dadurch sehr schnell durch Luftfeuchtigkeit. Zudem die Klinge etwa alle neun Laufmeter drehen, die benutzten Messerseiten markieren und wenn nötig auswechseln. Das Messer sollte wie ein Stift gehalten werden, damit der Schlitten plan auf dem Untergrund aufliegt. Ist das nicht der Fall, werden die Stöße unsauber.

Immer der Reihe nach

Aufgrund verschiedener Einflüsse, beispielsweise Luftdruck- oder Luftfeuchtigkeitsschwankungen, kann es bei der industriellen Herstellung von Wandbekleidung zwischen dem ersten und dem letzten Meter zu kleinen Farbunterschieden kommen. Daher ist es wichtig, Tapeten der gleichen Chargen und sie zudem in der richtigen Reihenfolge entsprechend ihrer Nummerierung zu verwenden. Dabei fängt man immer mit der höchsten Produktionsnummer an. „Zudem muss man darauf achten, ob die Tapete gestürzt oder nicht gestürzt aufgeklebt werden muss, um Farbunterschiede an der Wand zu vermeiden”, ergänzt Thomaschewski. „Die Hersteller geben hierfür in der Regel auch genaue Anweisungen; bei Vescom beispielsweise liegt jeder Rolle ein Zettel bei, auf der die genaue Verarbeitungsanleitung für die jeweilige Tapete zu finden ist.”


Vinyltapete im Objektgeschäft

Vinyl-Wandbeläge
Mit dem Kleistergerät gelingt ein gleichmäßiger Kleisterauftrag, die Vinyltapete wird dadurch geschmeidig und lässt sich so selbst um Außenecken kleben. Fotos: Vescom

Vinyltapete im Objektgeschäft

Vinyl-Wandbeläge
Schritt 1: Vinyl-Tapeten werden überlappt verklebt. Anschließend wird ein doppelter Nahtschnitt mit dem Gleitfußmesser ausgeführt.

Vinyltapete im Objektgeschäft

Vinyl-Wandbeläge
Schritt 2: Die bereits verklebte Bahn wird durch einen Streifen Malerkrepp vor Kleisterflecken geschützt.

Vinyltapete im Objektgeschäft

Vinyl-Wandbeläge
Schritt 3: Der überschüssige Tapetenstreifen wird nach dem Nahtschnitt vorsichtig entfernt und die Naht sorgfältig geschlossen.
Wiebke Deggau
Quelle: Malerblatt 09/2013
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 3
Ausgabe
3.2024
ABO
Malerblatt Wissenstipp

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de