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Farbgestaltung am PC Teil 2

Caparol RAL-Farben Software
Farbgestaltung am PC Teil 2


Standardsoftware – das Kolorieren einer Schwarz-Weiß-Ansichtszeichnung vom Architekt.

Wie fange ich an? Ihr Bauherr oder Architekt hat Ihnen eine Schwarz-WeißZeichnung geschickt. Ihre Aufgabe ist es nun, auf der Grundlage dieser Zeichnung einen Farbvorschlag auszuarbeiten. Wie Sie am besten beginnen, hängt davon ab, in welcher Form Sie die Zeichnung erhalten haben. Als Papierzeichnung oder als Datei per E-Mail? CAD-Zeichnungen werden in einem sogenannten Vektorformat erstellt und meist als PDF, DXF oder DWG weitergegeben. Sie erkennen Vektorformate neben der Dateiendung daran, dass Sie auch bei starkem Vergrößern immer saubere Linien und Buchstaben ohne gezackte Ränder sehen. Bei solchen Formaten ist es sinnvoll, auch in einem Vektor-Grafikprogramm weiterzuarbeiten. Ein sehr vielfältiges und preiswertes dieser Art ist z.B. Corel Draw. Es kann mit allen Vektor- und Pixel-Formaten umgehen und beherrscht auch das beliebte PDF-Format, das sich für den Email-Versand besonders eignet. (Eine updatefähige ältere Version wird beispielsweise schon ab 39,90 € angeboten.)
Wenn allerdings die Zeichnung als Papier zu Ihnen kommt und Sie diese mit dem Scanner in den Computer holen, erhalten Sie in jedem Fall ein Pixelformat, z.B JPEG oder TIFF. Für solche Formate ist ein Bildbearbeitungsprogramm wie zum Beispiel Photoshop besonders geeignet. Für alle unsere Zwecke ist auch der preiswerte Ableger Adobe Photoshop Elements völlig ausreichend (zurzeit 79,95 €). Bei diesen Bildformaten muss man von Anfang an auf die richtige Auflösung achten. Also stellen Sie im Scanner bitte 300 dpi (Punkte pro Zoll) ein und auf 24-Bit Farbe, auch wenn die Zeichnung nur Schwarz-Weiß ist. Wenn die Vorlage kleiner ist als die geplante Ausgabegröße, stellen Sie einen höheren Wert (z.B. 600 dpi) ein. Über das geplante Endprodukt muss von Anfang an Klarheit herrschen, denn nachträglich lässt sich bei Pixeln die Auflösung nicht mehr verbessern.

Pixel oder Vektor?

Während die Zeichnung aus der CAD-Datei oder dem PDF knackige, schwarze Linien auf schneeweißem Untergrund zeigt und genauso gerade im Format sitzt, wie sie gedacht war, ist Ihr Scan einer flauen Fotokopie einer Kopie eines Planes womöglich grau und fleckig mit Schlieren und steht zudem schief im Bild. In so einem Fall können Sie mit der Einstellung des Kontrasts die Spreu vom Weizen trennen. Zunächst vergessen Sie nicht, das Original zu speichern. Mancher gescheiterte Verbesserungsversuch lässt sich nicht ohne Weiteres zurücknehmen. Erste Hilfe bietet die Automatische Bildkorrektur. Das führt fast immer zu guten Ergebnissen. Sollte diese nicht zufrieden stellen, gibt es die Tonwertkorrektur (in Photoshop STRG+L), wo Sie den Kontrast interaktiv justieren können. Zum Geraderücken gibt es das Ausrichtenwerkzeug (P): Sie zeigen mit einer Linie an, was gemeint war.


Ordnung als Überlebenshilfe

Ohne Ordnung und Struktur ist man in einer Computerzeichnung schnell verloren. Daher sollten Sie das Angebot aller Grafikprogramme zur Gliederung in Ebenen unbedingt nutzen. Legen Sie gleiche Elemente wie Zeichnung, Hintergrund und Ihre Farbgebungen auf separate Ebenen, denen Sie jeweils einen eigenen Namen geben. Man kann sich Ebenen als transparente Folien vorstellen, was oben liegt, verdeckt das, was darunter ist, und wo auf einer Ebene nichts ist, da ist sie vollkommen transparent. Man kann sie sichtbar und unsichtbar schalten und mit einem Klick den Inhalt auswählen, um Änderungen und Varianten durchzuführen. Jetzt sollten Sie die Ebene, auf der sich nun unsere Zeichnung befindet, vor versehentlichem Verschieben schützen, da alles Weitere ja passgenau darauf aufgebaut wird. Die Ebenensperre wird in allen Programmen mit einem Schloss symbolisiert.
Die spätere Farbe wird realistischer wirken, wenn das Papier nicht reinweiß ist. Daher erzeugen wir eine neue Ebene, verschieben sie mit der Maus im Ebenenmanager unter die Zeichnungsebene und füllen sie komplett mit einem mittleren Neutralgrau, welches die natürliche Umgebungshelligkeit repräsentiert. Wenn Sie nun aber Ihre gescannte Zeichnung immer noch auf weißem Grund sehen, liegt das daran, dass dieser Hintergrund nicht transparent ist. Also machen wir ihn in der Weise transparent, dass Weiß gar nicht und unsere schwarzen Linien voll sichtbar sind. Die richtigen Einstellungen der Ebene Zeichnung sind: Deckkraft 100 Prozent und Verbindungsmodus „multiplizieren“. Wenn Sie nun noch die Fensteröffnungen, wieder auf separater Ebene, abdunkeln und an Gebäuderücksprüngen Schatten einzeichnen, sind Sie optimal vorbreitet.

Jetzt kommt die Farbe

Bei der CAD-Zeichnung haben Sie es ganz einfach: Die Flächen sind immer vollständig umgrenzt von schwarzen Linien, sind also optimal geeignet für das Farbeimer-Werkzeug. Aktivieren Sie eine neue Ebene für die aktuell gewählte Farbe und klicken mit dem Farbeimer (Die richtigen Einstellungen in Photoshop: Toleranz 50, benachbart, alle Ebenen) in die gewünschte Fläche und schon sind Sie am Ziel. Kleckert etwas daneben, dann einfach den Radierer (E) benutzen. Ausschließlich auf dieser Ebene wird radiert, alles andere bleibt bestehen und ist von diesem Arbeitsgang nicht betroffen. Bei der gescannten Zeichnung kann es eventuell nötig werden, die verschiedenen Flächen mit dem etwas aufwändigeren Maskierwerkzeug auszuwählen.

Woher kommt die Farbe?

Grafikprogramme kennen von Haus aus nur RGB oder CMYK-Farben, die für einen zur Realisierung anstehenden Farbentwurf völlig unbrauchbar sind. Wenige Farbhersteller bieten im Internet ihre Farbpaletten zum kostenlosen Download an (Beispiele: Caparol digital oder StoColor). Andere Systeme wie NCS oder RAL kann man einzeln auf CD kaufen. Kommerzielle Sammlungen von Bau-Farbtonkollektionen haben den Vorteil, dass wirklich alle enthaltenen Systeme von zahlreichen Farbherstellern untereinander kompatibel und somit kombinierbar sind, weil sie unter gleichen Bedingungen digitalisiert wurden. In diesem Bereich empfehlen sich: Digitaler Farbenatlas (www.farbatlas.com), der zusätzlich mithilfe einer Datenbank zu einem beliebig gewählten Farbton immer das passende Pendant in einer Herstellerkollektion findet. ColorDigital (www.colordigital.de), ein Photoshop-Plugin, das die Arbeit mit zahlreichen Zusatzfunktionen sehr vereinfacht.

Jürgen Opitz
Quelle: Malerblatt 04/2008


Das Rohmaterial: eingescannte Architektenzeichnung.

Vorbereitung mit dunklen Fenstern und Schatten.

Für jeden Farbton eine separate Ebene. Die Zeichnungsebene ist ganz oben.

Die Farben auf der Zeichnung. Auf Weiß scheinen sie oft dunkel.

Der Hintergrund bringt die Farbe zur Wirkung.

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