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Dr. Murjahn-Förderpreis 2016

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Dr. Murjahn-Förderpreis 2016

Beim Zentralverband des Deutschen Handwerks in Berlin werden Malermeister und Pädagogen ausgezeichnet.

Preisträger beim Dr. Murjahn-Förderpreis 2016 sind die Malermeister Frank Oswald, Michael Heil und Frank Kudraß sowie die Berufsschullehrerinnen Katrin Graf und Henriette Fritzke. Ihre wegweisenden Projekte für das Maler- und Lackierer-handwerk wurden mit jeweils 15.000 Euro dotiert. Den mit 5000 Euro ausgelobten Sonderpreis für Jungmeister/innen nahm Malermeisterin Mareike Wurster entgegen.

Die Preisverleihung am 29. November im Meistersaal des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin war eingebunden in eine Veranstaltung des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, der Partner des Förderpreises ist.


Unter dem Motto „Fit für die Zukunft – eBusiness Tools und Geschäftsprozesse für Maler- und Lackiererbetriebe“ wurden Michael Heil und Frank Oswald in Berlin mit dem Dr. Murjahn-Förderpreis für das Maler- und Lackiererhandwerk ausgezeichnet (von links): Preisstifter Dr. Klaus Murjahn, Kuratoriums-Vorsitzende Ursula Blank, Michael Heil und Frank Oswald sowie Laudator Klaus Leithäuser (Landesinnungs-meister Hessen).



Chancen der Digitalisierung nutzen

Vor zahlreichen Honoratioren des Malerhandwerks, Repräsentanten der Landesinnungsverbände und des Bundesverbandes erhielten Frank Oswald (Adam Oswald GmbH, Geisenheim) und Michael Heil (Erfolg im Handwerk, Landstuhl) den Dr. Murjahn-Förderpreis für das Projekt „Fit für die Zukunft – eBusiness Tools und Geschäftsprozesse für Maler- und Lackiererbetriebe“. Das Projekt begann mit der Idee, die Wertschöpfungskette im Unternehmen Oswald zu analysieren und zu optimieren. Die Aufgabe bestand darin, Arbeitsabläufe auf der Baustelle prozessorientiert vorzubereiten, damit die Mitarbeiter alle relevanten Daten direkt digital erfassen können.

Die Umsetzung des Projekts fördert die Selbstorganisation und stößt Verbesserungen an. Digitale Geschäftsprozesse helfen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen und fördern letztlich deren Produktivität. Die EDV-Instrumente und die systematisch strukturierte Aufarbeitung gemeinsam mit Mitarbeitern der Firma Oswald sorgen für eine Erhöhung der Informationsgüte, eine Reduzierung von Eingabe- und Informationsverarbeitungsfehlern sowie eine Beschleunigung der Informationsflüsse innerhalb des Unternehmens. „Die aus der Digitalisierung resultierenden Möglichkeiten, die neuesten Methoden und Werkzeuge speziell für die Anforderungen der Malerbranche nutzbar zu machen, wurden in diesem Projekt eindrucksvoll realisiert“, sagte Laudator Klaus Leithäuser (Landesinnungsmeister Hessen): „Das traditionelle Malerhandwerk benötigt Werkzeuge wie etwa digitale Zeiterfassung, mobile Formulare, elektronische Geschäftsprozesse und optimale Möglichkeiten zur Kommunikation, Information und Dokumentation. Denn die Digitalisierung befördert auch das Handwerk in eine neue Zukunft: Handwerk 4.0. Daraus ergeben sich zugleich neue Möglichkeiten, Malerbetrieben zu weiterer Profitabilität zu verhelfen.“


Gegen Faschismus und Gewalt

Katrin Graf (Schulzentrum Sek. II an der Alwin-Lonke-Straße, Bremen) und Henriette Fritzke (Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum, Hennigsdorf) bekamen den Dr. Murjahn-Förderpreis für das Projekt „Lernen und Arbeiten im ehemaligen KZ Sachsenhausen“. „Zu viele Menschen haben den Hass größer werden lassen, ihre Augen verschlossen und sind stumm geblieben. Wir dürfen nicht zulassen, dass so etwas wieder passiert.“ Dieser Appell von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags in Prag am 27. Januar 2015 beschreibt die Intention dieser besonderen Initiative. 28 Auszubildende des Handwerks arbeiteten eine Woche in der Gedenkstätte Sachsenhausen und setzten sich dort theoretisch und praktisch mit der Geschichte dieses Ortes auseinander. Maler, Maurer, Tischler und Gebäudereiniger aus Bremen und Brandenburg halfen bei der Instandsetzung und Restaurierung der noch vorhandenen Bauten in der Gedenkstätte. Jeden Tag schrieb eine Gruppe der Auszubildenden über das Erlebte.

In den Tagesberichten schilderten die jungen Menschen ihre Gefühle und Gedanken, die sie während ihrer Arbeit in der Gedenkstätte hatten. Das Ziel des Projekts lautete, die teilnehmenden jungen Menschen darin zu stärken, konstruktiv an der Lösung gesellschaftspolitscher Herausforderungen mitzuwirken und niemals wegzuschauen, wenn die Gefahr besteht, dass Extremismus und Gewalt die Oberhand gewinnen. „Ein solches Projekt anzugehen, erfordert Mut und pädagogisches Einfühlungsvermögen seitens der Lehrkräfte. Es ist ein eindringliches Zeichen, in Zeiten rechtsradikaler Übergriffe und aktueller denn je. Auch heute gilt es, rechtspopulistischen Wortführern Einhalt zu gebieten, die versuchen, die demokratischen Werte in Frage zu stellen. Umso wichtiger ist es, auch Jugendliche des Handwerks ein Zeichen setzen zu lassen, und das an einem Arbeitsplatz, an dem andere Regeln gelten als auf herkömmlichen Baustellen. Dies ist mit dem ausgezeichneten Projekt in vorbildlicher Weise gelungen“, heißt es in der Jurybegründung: „Katrin Graf und Henriette Fritzke haben sich in besonderer Weise engagiert, um die Jugendlichen zu Beginn ihres Erwachsendaseins für die Folgen von Rassismus und Faschismus zu sensibilisieren und gleichzeitig durch aktives Tun einen Beitrag zur Mahnung und Bewahrung zu leisten.

„Unser wichtigstes Exportgut ist unsere Menschlichkeit, die wir oft vor wirtschaftlichen Erfolg stellen“, so Laudator Thomas Kurzke (Landesinnungsmeister Bremen): „Die Not und das Elend, das irgendwo auf der Welt gerade passiert, ist unserem Volk nicht egal. Das zeigt auch der Umgang im letzten Jahr mit flüchtenden Menschen. Der Umgang mit Elend hängt auch mit unserer Geschichte zusammen. Dass Menschlichkeit in jedem Menschen zwar vorhanden ist, aber immer wieder auch neu geweckt werden muss, dafür steht u. a. auch dieses Projekt.“


Katrin Graf (vorne rechts) und Henriette Fritzke (hier gemeinsam mit Auszbildenden, die am Projekt „Lernen und Arbeiten im ehemaligen KZ Sachsenhausen“ teilnahmen) erhielten am 29. November in Berlin den Dr. Murjahn-Förderpreis. Mit ihnen freuen sich (von links) Preisstifter Dr. Klaus Murjahn, Laudator Thomas Kurzke (Landesin-nungsmeister Bremen) und Kuratoriums-Vorsitzende Ursula Blank (hinten).


„Farbgestaltung VR-Bank Emsdetten“

Frank Kudraß (Maler Kudraß GmbH & Co. KG, Emsdetten) wurde für die Entwicklung des Gestaltungskonzepts beim Umbau der VR-Bank in Emsdetten mit dem Dr. Murjahn-Förderpreis geehrt. Die Aufgabe bestand darin, den sieben Besprechungsräumen eine Atmosphäre zu verleihen, in der sich Kunden und Mitarbeiter wohlfühlen und die dem Leitbild „Verantwortung – Verlässlichkeit – Vertrauen“ gerecht wird. Durch eine gezielte Befragung der Bank-Mitarbeiter im Hinblick auf die Nutzung der Räume, die unterschiedlichen Zielgruppen sowie den eigenen Vorlieben konnte die Aufgabenstellung konkretisiert und ein außergewöhnlicher Konzeptansatz entwickelt werden.


Für sein außergewöhnliches Gestaltungskonzept beim Umbau der VR-Bank in Ems-detten wurde Frank Kudraß von Preisstifter Dr. Klaus Murjahn (links), Laudator Roland Brecheis (Jurymitglied) und der Kuratoriums-Vorsitzenden Ursula Blank aus-gezeichnet.

Dabei dienten „Hot-Spots“ der Stadt wie zum Beispiel der Bahnhof, ein Skaterpark, eine Villa und ein Brunnen als Pate für die Namensgebung der Räumlichkeiten und insbesondere der Farbgebung. Originale Farbtöne dieser Umgebungen wurden aufgenommen und in die Besprechungsräume übertragen. „Das Einzigartige an diesem Projekt ist die intensive Auseinandersetzung mit den Wünschen des Auftraggebers, das Hinterfragen der Motive und die Berücksichtigung der Zielgruppe, die sehr vielfältig war. Mit dem regionalen Bezug wurde die Vertrautheit der Kunden und Mitarbeiter Grundlage des Gestaltungskonzepts und inhaltlicher Leitfaden. Betriebe, die sich mit dieser Intensivität Aufträgen dieser Art widmen, schaffen sich völlig neue Geschäftsfelder und Möglichkeiten, marktpreisunabhängig anbieten zu können. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, dass das Malerhandwerk Gestaltungskonzepte auf höchstem Niveau realisiert“, zitierte Laudator Roland Brecheis aus dem Juryurteil.

Über den Sonderpreis für Jungmeister/innen konnte sich Malermeisterin Mareike Wurster aus Eckernförde freuen, die sich bei ihrer praktischen Meisterprüfung intensiv mit dem Thema „Lehmexperimente und Patina“ befasste. „Das Prüfungsthema ‚Lehmexperimente‘ ist wegweisend durch den Umgang mit einem traditionellen Material auf moderne und hochwertige Art und Weise“, konstatierte Laudator Andreas Kröger (Landesinnungsmeister Schleswig-Holstein): „Mareike Wurster zeigt in ihrer Meisterarbeiter in großartiger Weise, wie vielfältig Lehm verwendet und durch eine harmonische Gestaltung in Szene gesetzt werden kann. Darüber hinaus besitzt ihr Buch „Patina“ Vorbildcharakter. Es kann als Arbeitsmittel verwendet und bei Kundengesprächen anschaulich eingesetzt werden. Patina ist ein wichtiges Thema der modernen Gestaltung, bietet aber noch großes Fragenpotenzial, das durch die außergewöhnliche Arbeit in vielerlei Hinsicht beantwortet werden konnte. Mareike Wurster definiert mit diesem Werk einen neuen Maßstab, wenn es um die Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Lehm und Patina‘ geht.“


Den Sonderpreis für Jungmeister/innen nahm Mareike Wurster entgegen. Geehrt wurde sie von Laudator Andreas Kröger (Landesinnungsmeister Schleswig-Holstein),
der Kuratoriums-Vorsitzenden Ursula Blank und Preisstifter Dr. Klaus Murjahn (links).


Dr. Murjahn-Förderpreis 2017

Bei der Preisverleihung würdigte der frühere Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie Dr. Dietmar Eichstädt das berufliche Wirken und die Verdienste des Preisstifters Dr. Klaus Murjahn, der am 24. November seinen 80. Geburtstag feiern konnte. In der spannenden Laudatio ließ Eichstädt wichtige Stationen im Leben des Unternehmer Revue passieren und verwies dabei auch auf die besondere Verbundenheit der Familie Murjahn zum Handwerk.


Der frühere Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Lack- und Druck-farbenindustrie Dr. Dietmar Eichstädt würdigte in einer spannenden Laudatio das berufliche Wirken und die großen Verdienste des Preisstifters Dr. Klaus Murjahn, der am 24. November seinen 80. Geburtstag feierte.

Dazu gehört, dass Dr. Klaus Murjahn anlässlich seines 75. Geburtstags den Förderpreis zur Unterstützung des deutschen Maler- und Lackiererhandwerks ins Leben gerufen hat. Der Preis ist konkreter Ausdruck seines Dankes an das Malerhandwerk am Ende seiner Berufslaufbahn. Dr. Klaus Murjahn kündigte an, dass sein Sohn Dr. Ralf Murjahn im kommenden Jahr die Preisverleihung zusammen mit der Kuratoriums-Vorsitzenden Ursula Blank durchführen wird. Auch das ist Ausdruck der generationsübergreifenden vertrauensvollen Zusammenarbeit des Malerhandwerks und der Familie Murjahn, die sich in diesem Förderpreis spiegelt und aus Überzeugung mit Leidenschaft fortgeführt wird.


Kuratoriums-Vorsitzende Ursula Blank moderierte die Preisverleihung.

Dr. Klaus Murjahn würdigte bei der Preisverleihung die hohe Qualität der eingegangenen Bewerbungen, die zeigten, dass sich der Förderpreis fest etabliert hat. Das bestätigte auch der Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz Karl-August Siepelmeyer: „Die Verleihung des Dr. Murjahn-Förderpreises ist ein fester Bestandteil im Jahresablauf unseres Handwerks.“ Die Preisverleihung 2016 nutzten beide als Aufruf für die Branche, sich auch 2017 wieder am Förderpreis zu beteiligen. Dr. Murjahn dankte allen Beteiligten, die den Preis unter Leitung der Kuratoriums-Vorsitzenden Ursula Blank zum Erfolg geführt haben.


Preisstifter Dr. Klaus Murjahn stellte mit Freude fest, „dass sich der Förderpreis fest etabliert hat und die Zahl der Bewerbungen von Jahr zu Jahr gestiegen ist“.

ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke hatte zuvor auf den impulsgebenden Charakter des Dr. Murjahn-Förderpreises verwiesen, der Fachbetriebe, Einzelpersonen oder Bildungseinrichtungen auszeichnet, die durch herausragende Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben und damit wegweisende Impulse für das gesamte Malerhandwerk geben. Für dieses jährliche Treffen der Malerfamilie und der Familie Murjahn stünde der Meistersaal sozusagen als „Salon des Handwerks“ stets zur Verfügung. Der Förderpreis ist mit 50.000 Euro dotiert. Er wird unabhängig davon verliehen, welche Materialien der Maler einsetzt oder mit welchem Hersteller er zusammenarbeitet. Mehr unter „www.Dr-Murjahn-Foerderpreis.de“.


ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke verwies auf den impulsgebenden Charakter des Dr. Murjahn-Förderpreises für das gesamte Malerhandwerk.

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