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Hummerbuden auf Helgoland

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Hummerbuden auf Helgoland

Nachgebaute Hummerbuden auf dem Gelände des Museumshof präsentieren sich in Original-Helgoland-Farbtönen.

Rund 70 Kilometer von der Küste entfernt, mitten in der Nordsee, heben sich die mächtigen, roten Buntsandsteinfelsen von Helgoland imposante 61 Meter hoch aus dem Meer.
Deutschlands einzige Hochseeinsel ist ein beliebtes Ziel für Ausflügler und Urlauber. Mit dem im Jahr 2006 auf dem Freigelände des Museums Helgoland entstandenen Museumshof verfügt das Eiland über eine weitere Attraktion: Original nachgebaute Hummerbuden präsentieren in ihrem Inneren zahlreiche spannende Themen und Ausstellungen. Die bunte Außengestaltung der Hummerbuden basiert auf einer Farbgestaltung mit den 14 Original-Helgoland-Farbtönen. Von der Idee bis zur Realisierung stand das gesamte Projekt ehrenamtlich unter der Federführung von Jörg Andres vom Förderverein Museum Helgoland und den Malermeistern Jörg und Reimer Claasen.
Die Idee zum neuen Museumshof lieferten die echten Hummerbuden in der Hafenstraße am Helgoländer Scheibenhafen. Wo früher Fischer gelebt und gearbeitet haben, hat sich im Laufe der Jahre eine attraktive Flaniermeile unter dem Motto „Kunst, Kultur und Knieper“ entwickelt. Nach diesem Vorbild entstanden auf dem Freigelände des Museums Helgoland etwas kleinere, aber ansonsten originalgetreue Hummerbuden. Die Themen in den Hummerbuden sind so spannend und vielfältig wie das Eiland selbst: In drei Buden wurde ein James Krüss Museum eingerichtet, um an den berühmten, 1926 auf Helgoland geborenen Kinderbuchautor zu erinnern. Weitere Themen sind z.B. eine Sammlung zur Postgeschichte Helgolands, die Seenotrettung und das Seebad Helgoland.
Das Malerblatt sprach mit Jörg Andres vom Förderverein Museum Helgoland, Franz Matschi-Grimm, Technischer Berater bei Brillux und Malermeister Jörg Claasen über das Museumsprojekt, das ausschließlich durch ehrenamtliche Arbeit und durch Spenden und Sponsoring zustande kam.


Interview

Die Hummerbuden haben es den Helgoländern offenbar angetan. Was war das Ziel dieses Projektes?
Jörg Andres: Nicht nur den Helgoländern! Die Hummerbuden sind auch für unsere Ausflugsgäste und Urlauber ein echter Magnet. Als wir vor der Frage standen, wie die geplante Erweiterung des Museums Helgoland aussehen kann, kam uns die Idee, diese als Vorlage zu nehmen. Das Museum Helgoland hat jährlich über 30.000 Besucher, und es werden über 2.500 Kinder betreut. Der Museumshof, auf dem sich mittlerweile insgesamt 18 Hummerbuden befinden, ist nun ein echtes kulturelles Highlight. In 2008 kam noch der Leuchtturm dazu, der 2009 fertiggestellt wurde und nun das Thema Seenotrettung beleuchtet. Wenn man jetzt das fertige Ergebnis sieht, fällt es schwer, sich vorzustellen, dass alles, von der Idee über das Konzept bis zur Realisierung, erst Stück für Stück reifen musste und komplett auf ehrenamtlicher Arbeit, Spenden und Sponsoring beruht.

Was unterscheidet Ihre Hummerbuden im Museumshof von denen am Hafen?
Jörg Andres: Zunächst sind unsere Hummerbuden etwas kleiner als die Originale. Wir haben einen Fertighaushersteller für unser Projekt begeistern können, der die Hummerbuden gemeinsam mit uns entwickelt und für uns gebaut hat. Das Besondere ist, dass bei uns alles sehr haptisch aufgebaut ist, zum „Begreifen“ im wahrsten Sinne des Wortes. Die Menschen sollen in unserem Museum etwas erleben. Im James Krüss Museum zum Beispiel, das nicht nur, aber gerade für Kinder ist, gibt es eine Hörstation, an der sich Besucher Gedichte und Geschichten vorlesen lassen können. Es gibt Krüss-Bücher zum Lesen und Blättern und eine Malecke. Und während sich die Kinder drinnen amüsieren, können die Eltern auf einer der Bänke vor den Hummerbuden die Sonne und den tollen Ausblick genießen.

Können Sie uns etwas zur Farbgestaltung der Hummerbuden sagen?
Jörg Claasen: Für Helgoland gibt es eine einheitliche Planung der Bebauung. In diesem Kontext wurde auch eine spezielle Farbpalette entwickelt. Diese 14 Farbtöne, die Original-Helgoland- Farbtöne, wurden mit den Hummerbuden im Museumsdorf erstmals auf kleinem Raum zusammengeführt. Zwar gibt es heutzutage die Möglichkeit, auch RAL-Töne, die so nah wie möglich am Original sind, einzusetzen, aber für unsere Hummerbuden im Museumshof kamen die ursprünglich festgelegten Helgoland-Farbtöne zum Einsatz.

Herr Claasen, Herr Matschi-Grimm, wie kommen die Hummerbuden mit dem Hochseeklima zurecht?
Jörg Claasen: Bestens! Und das, obwohl das für Helgoland typische Hochseeklima mit ganzjährigen Niederschlägen, salzhaltiger Luft, Wind und starker Sonneneinstrahlung an die Außenhaut der Hummerbuden ganz besonders hohe Anforderungen stellt. Als langjähriger Brillux Kunde habe ich mich für Deckfarbe 871, eine hoch wetterbeständige Dispersionslackfarbe, entschieden. Diese Qualität ist für mich die ideale Kombination aus höchstem UV- und Witterungsschutz und Ästhetik, da einerseits die gewünschten Original- Helgoland-Farbtöne realisierbar waren, andererseits die dekorative Holzstruktur erhalten bleibt und das Holz auch unter diesen klimatischen Bedingungen gut geschützt ist.
Franz Matschi-Grimm: Das größte Problem ist ja das Meersalz, das das Holz angreift. Um einen optimalen Schutz für das Holz zu erzielen, fiel die Empfehlung für die Hummerbuden ganz klar auf die Deckfarbe 871. Als ich letztes Jahr auf Helgoland war, um eine Produktempfehlung für die Beschichtung des Leuchtturms zu geben, bestätigte sich meine Empfehlung: Durch die hohe Farbtonstabilität des Produktes strahlen die Hummerbuden weiterhin in voller Farbpracht und mit perfekten Oberflächen.

Quelle: Malerblatt 06/2010


Hummerbuden auf Helgoland
Ob es um das Seebad oder das Leben und Arbeiten auf Helgoland geht: Die Hummerbuden machen das Museum zu einem echten Erlebnis.

Hummerbuden auf Helgoland
Mit den Hummerbuden kann man die Original-Helgoland-Farbtöne erstmals gebündelt auf kleinem Raum erleben.

Hummerbuden auf Helgoland
Die kunststoffvergüteten Platten des Leuchtturms wurden grundiert und mit Kunstharzlack beschichtet.

Hummerbuden auf Helgoland
Trotz ganzjährigem Niederschlag, Wind und ständiger Belastung durch Salz: Die Beschichtung überzeugt durch ihre Farbtonstabilität. Fotos: Brillux

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