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Transferlack Folie

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Transferlack Folie

Spritzbare Wärmedämmung und ein Lack, der einer Klebefolie ähnelt: Zwei Innovationen mit viel Potenzial.

Mitte Juni schon fand in Stuttgart die kleine, aber feine Messe „O&S” statt, in deren Rahmen vom Fraunhofer-Institut IPA erstmals der Preis „Oberfläche 2012″ vergeben wurde. Zwei Preisträger lassen besonders aufhorchen: Die Farbenfabrik Wörwag mit dem „Transferlack zur Herstellung von Class A Oberflächen” (1. Preis) sowie die „Spritzanlage PK 40D” der Krautzberger GmbH (3. Preis).
Die mobile Spritzanlage entstand als Gemeinschaftsentwicklung des Anlagenbauers Krautzberger, des Rohstoff-Herstellers Worlée-Chemie und der Caparol Industrial Solutions (CIS). Das Gerät dient zur Verarbeitung des Aerogel-Beschichtungssystems, das CIS anbietet und eine minimale Wärmeleitfähigkeit zeigt. Gegenüber konventionellen Dämmstoffen reduziert sich die Schichtdicke um den Faktor 10 bis 20 bei gleicher Dämmeigenschaft. Interessant ist auch, dass das per Spritzpistole applizierte Material sich allen Geometrien anpasst und dabei einen kraftschlüssigen Verbund mit dem Untergrund eingeht. So verhindert es Wärmeverlust, reduziert lärmende Vibrationen, schützt heiße Elemente vor Berührung und verhindert die Kondensat-Bildung in kritischen Bereichen. Mit den beiden Spritzgeräten „PK 20S” und „PK 40D”, die sich im wesentlichen nur durch ihren Materialvorrat unterscheiden, ist nach Ansicht der Jury eine direkt aufeinander abgestimmte Kette aus Material, Anlage und Verfahren entstanden.

Unter Reinraumbedingungen derweil arbeitet man bei Wörwag an der Entwicklung eines Systems, mit dem sich so genannte „Class A Oberflächen”, etwa für Pkw-Karosserien erzeugen lassen. Dabei soll der Lack nicht mehr Overspray-trächtig in flüssiger Form, sondern als Film von der Rolle aufgetragen werden. Wörwag ist es erstmals gelungen, den kompletten Mehrschicht-Lackaufbau als freien Film herzustellen – technisches Neuland, so die Jury. Denn die Technologie ist weit mehr als eine Klebefolie, weil sie sämtliche Funktionalitäten bisheriger Lackaufbauten integriert – einschließlich der optischen Metallic-Effekte. Durch die Technologie könnte der traditionelle Lackierprozess einem Folienprozess weichen, der ganz ohne Nassverfahren auskommt und damit die bisher unumgängliche Abluft- bzw. Abwasserreinigung in den Lackierstraßen unnötig macht.

Mit dieser Anlage von Krautzberger lässt sich die Aerogel-Dämmung im Spritzverfahren applizieren. Foto: Krautzberger GmbH

 

Armin Scharf
Quelle: Malerblatt 10/2012
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