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Historisches Museum

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Historisches Museum

Für das Deutsche Historische Museum gibt es entschiedende Faktoren bei der Auswahl der Beschichtungsmaterialien.

Das Deutsche Historische Museum in Berlin wurde 1987 von der Bundesregierung als Nationalmuseum zur Geschichte Deutschlands ins Leben gerufen. Ursprünglich für den Spreebogen in der Nähe des Reichstages vorgesehen, wurde nach dem Mauerfall das alte DDR-Museum für Deutsche Geschichte Standort des Museums. Zwischen 1994 und 1998 wurde das Gebäude sukzessive umgebaut und saniert und ein neuer Bau mit 2.700 Quadratmeter Ausstellungsfläche angebaut. Mehr als eine halbe Million Besucher kommen jährlich in das Museum, um neue Ausstellungen und sein Herzstück, die Sammlung von weit mehr als 700.000 Objekten aus den vergangenen 300 Jahren zu sehen.
Bei der Gestaltung der Wände für Ausstellungen setzen die Museumsmaler auf die Farbkompetenz eines großen Herstellers. Die Eigenschaften der seit fünf Jahren verwendeten Innenwandfarbe weiß Holger Lehmann, tätig in der Museumsabteilung Ausstellung, zu schätzen: „Die sehr guten Deck- und Verlaufseigenschaften des Produktes sind für unsere Arbeiten wichtig.“ Insbesondere der Farbverlauf sei ein entscheidender Faktor bei den Malerarbeiten, so Lehmann. Da das Museum überwiegend von Deckenlicht erhellt wird, muss beim Auftragen der Farbe darauf geachtet werden, dass der abschließende Farbauftrag von oben nach unten erfolgt, um ein glattes, streifenfreies Farbbild zu erhalten.
Wie Exponate farblich inszeniert werden können, verdeutlicht Holger Lehmann an der im letzten Jahr veranstalteten Ausstellung „die Sprache Deutsch“. Die deutsche Sprache ist zwar eine verhältnismäßig junge Sprache, aber immerhin die Muttersprache von etwa 110 Millionen Menschen. Neben der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und einigen Kantonen der Schweiz gibt es noch zahlreiche deutsche Sprachinseln verteilt auf allen Kontinenten. In „die Sprache Deutsch“ konnten sich die Besucher einen breiten Überblick zur Geschichte der deutschen Sprache verschaffen. Dabei durchliefen sie fünf Themenbereiche, klar gegliedert durch unterschiedliche Farbgebungen an den Wänden.


Für das passende räumliche Ambiente sorgte der Architekt Michael Hoffer aus München. Als Spezialist für inszenierte Räume plante er die aufwendige Gestaltung der Ausstellung. Schon der erste Themenbereich war beeindruckend: In einem extra angefertigten Tunnel, in verschiedenen Farben lichttechnisch in Szene gesetzt, lasen die Besucher in Schriftsätzen an den Wänden über „Sprache und Spracherwerb“. Dem Tunnel folgte der große Ausstellungssaal, wo die Museumsgäste der zweite Themenbereich „Sprachgeschichte“ erwartete, an den Wänden untermalt mit einem kräftigen, dunklen Rot. Deutsch als „Lebendige Sprache“ stand, eingefasst von einer orangenen Wandfarbe, als nächstes auf dem „Besucherlernplan“. Und in der Mitte des Saales, gestaltet als kleiner Rundraum, informierten sich alle Sprachinteressierten, begleitet von Beige- und Grüntönen, über „Dichtkunst und Sprachkunst, Sprache und Technik“. Alle Wände und Gestaltungsmittel wurden extra für die Ausstellung angefertigt und gestrichen – mit einer Innenwandfarbe in insgesamt fünfzehn verschiedenen Farbtönen. Die edelmatte Dispersionsfarbe zeichnet sich durch eine hohe Deckkraft, leichte Verarbeitung und guten Verlauf aus.

Lichttechnik und Farbgebung ergaben ein tolles Stimmungsbild.


 

Zur Fertigung der einzelnen Gestaltungsbestandteile wichen Tischlerei, Malerbetrieb und Holger Lehmann in eine externe Halle aus. Dort wurden die Wände für die komplette Ausstellungsarchitektur mit MDF-Tischlerplatten gefertigt und beschichtet: Neue Platten wurden grundiert und angestrichen, wiederverwendete Wandvorlagen erhielten zunächst eine weiße Basisuntergrundfarbe, auf die die Dispersionsfarbe im zweiten Schritt, zu verschiedenen Farbtönen gemischt, aufgetragen wurde. Nach dem ersten Anstrich wurden alle Wände komplett geschliffen. Für die Ausstellung „die Sprache Deutsch“ wurden fünfzehn verschiedene Rot-, Beige-, Orange- und Grüntöne gemischt und aufgetragen. Insgesamt strichen die Maler mit mehr als 190 Litern Farbe 510 Quadratmeter Wände und Gestaltungsobjekte. Der Sikkens-Farbexperte Andreas Müller berät das Deutsche Historische Museum bereits seit fünf Jahren hinsichtlich Farbgebung und -gestaltung: „Ich freue mich auf jede neue Ausstellung. Die Zusammenarbeit ist hervorragend und wir haben die Produkte und die Farbkonzepte, mit denen wir die Wünsche des Kunden exakt erfüllen können.“

Die Themenbereiche der Ausstellung wurden durch unterschiedliche, aufeinander abgestimmte Farbtöne gekennzeichnet. Fotos: Akzo Nobel Deco Sikkens

Quelle: Malerblatt 04/2010

 

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