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Untersparrendämmung

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Untersparrendämmung

Wo eine Aufsparrendämmung nicht möglich ist, lässt sich die Energieoptimierung mit einer Untersparrendämmung durchführen.

Eine Energieoptimierung des Dachs kann neuen Wohnraum schaffen, verbessert den Wohnkomfort im bereits ausgebauten Dach und senkt mit dem Heizwärmebedarf die Energiekosten für die Bewohner. Allerdings lässt sie sich nicht immer mit einer Aufsparrendämmung erreichen, auch wenn diese Variante bauphysikalisch optimal ist. In solchen Fällen bietet sich als Alternative eine Untersparrendämmung an.

Hocheffizient

Die für den Dachgeschossausbau verwendeten Elemente bestehen aus einem beidseitig alukaschierten Dämmkern in Stärken zwischen 30 und 100 Millimeter. Dessen gute Dämmeigenschaften (ab 80 Millimeter Stärke WLS 023, darunter WLS 024) ermöglichen eine schlanke Konstruktion mit entsprechendem Raumgewinn unterm Dach, die beidseitige Alukaschierung fungiert als Dampfbremse und bietet einen zusätzlichen Schutz vor Elektrosmog (hochfrequente Strahlung).

Als raumseitig aufkaschierte Deckschicht kommt zusätzlich eine 9,5 Millimeter starke Gipskartonplatte zum Einsatz, woraus sich Gesamtplattenstärken von 39,5 bis 109,5 Millimeter ergeben. Dabei bietet schon die dünnste Variante einen Element-U-Wert von 0,70 W/m2K, während ein 109,5 Millimeter starkes Dämmelement einen U-Wert von 0,22 W/m2K erreicht. Die Gipskarton-Oberfläche ist putz- und tapezierfähig und ermöglicht einen schnellen, unproblematischen Innenausbau.

Die Dämmelemente sind am Querstoß mit einer speziellen Nut- und Feder-Klemm-Press-Verbindung ausgestattet, sodass sich nach fachgerechtem Zusammenstecken eine homogene Dämmschicht ohne Wärmebrücken ergibt. In die genuteten Längsstöße wird eine separate Feder eingeschoben, die im Lieferumfang enthalten ist.

Alternativ dazu bietet der Dämmstoffhersteller eine Variante ohne Gipskartonplatte und beide Varianten für unebene Dachstühle mit integrierter Lattung an.

Die Platten werden ausgerichtet, angepasst und verschraubt.

Abschließend werden die Fugen verspachtelt, die Elemente bilden eine homogene Oberfläche.


Alte Dämmung kann bleiben

Dank ihres geringen Gewichts sind die maximal 2.500 x 600 Millimeter großen Platten gut zu verarbeiten,. Zu den Vorzügen des Systems gehört außerdem, dass bei der Sanierung die alte Zwischensparrendämmung und bereits bestehende Beplankungen über den Sparren in der Regel nicht entfernt werden müssen.

Das Dämmsystem kann aufgrund seiner hohen Druckfestigkeit und Steifigkeit zwar direkt unter den Sparren verlegt werden, eignet sich aber auch für die Verlegung auf einer bestehenden raumseitigen Verkleidung. Ist diese Verkleidung in der Fläche luftdicht (verspachtelte Gipskartonplatte, verputzte Heraklitplatte etc.), kann der luftdichte Anschluss zeitsparend mit Anschlussschürzen hergestellt werden. Gibt es keine luftdichte Verkleidung, wird die luftdichte Ebene durch die zum System gehörende Folie realisiert, deren Stöße der Verarbeiter mit einem entsprechenden Klebeband fachgerecht verklebt.

Wichtig: Vor dem Verlegen der Folie muss die Baufeuchte im Gebäude ausgetrocknet sein. Auch eine im Bestand vorhandene Zwischensparrendämmung muss trocken sein.

Homogene Dämmschicht

Bevor die Untersparren-Dämmelemente auf der Folie verlegt werden können, ist die Ebenheit des Untergrunds zu prüfen. Anschließend verlegt man die Elemente parallel zur Traufe von oben nach unten. Unter besonderen Bedingungen (verdeckte Firstpfette, durchlaufendes Kehlgebälk) ist auch eine andere Verlegerichtung möglich. Achten sollte der Verarbeiter darauf, dass die letzte Plattenreihe in den stumpfen Winkel der Decke einfährt.

Nachdem die erste Platte an die Dachgeometrie angepasst und ausgerichtet ist, wird sie mit den zum System gehörenden Troko-Schrauben befestigt Die Verschraubung sollte etwa acht Zentimeter vom Rand der Dämmplatte entfernt und mittig in den Sparren sitzen. Danach werden die Folgeplatten angepasst, satt in den Querstoß des vorherigen Elements eingesteckt und ebenfalls verschraubt. Achtung: Die nächste Reihe kann nur sauber an die erste angeschlossen werden, wenn hier alle Platten exakt in der Flucht liegen! Schließlich wird die letzte Platte der ersten Reihe passend abgelängt und montiert. Der Plattenrest kann in Endlosverlegung als Anfangsplatte für die nächste Reihe genutzt werden.

Beachten muss der Verarbeiter, dass die Querstöße der Reihen um mindestens 30 Zentimeter versetzt sind und dass es nicht mehrere aufeinander folgende Querstöße innerhalb eines Sparrenfeldes gibt. Um eine homogene Dämmschicht ohne Wärmebrücken zu erhalten, muss er die Platten nicht nur an den Quer-, sondern auch an den Längsseiten satt zusammenstecken.

Die Hohlräume der Anschlussfugen werden nach dem Anbringen der letzten Plattenreihe ausgeschäumt. Überstehende Schaumreste können nach dem Aushärten abgeschnitten werden. Danach sollte die Fuge zwischen den Gipskartonplatten in der Deckschicht frei sein, weil Fugen, Anschlüsse und Schraubenköpfe abschließend verspachtelt werden. Überstände der luftdicht mit den Wänden verklebten Folie werden nach Aushärten der Spachtelmasse abgeschnitten.

Nach dem Verlegen bildet das Linitherm PAL GK-System eine homogene Oberfläche, die verputzt oder tapeziert werden kann. Die Dämmelemente sorgen im Sommer wie im Winter für angenehm temperierte Wandoberflächen und für behagliche Temperaturen unter dem Dach.

Dr. Joachim Mohr
Fotos: Linzmeier
Quelle: Malerblatt 12/2013
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