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PUR/PIR Innendämmsysteme

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PUR/PIR Innendämmsysteme

Eine Außendämmung ist immer die erste Wahl, in vielen Fällen jedoch schlichtweg nicht möglich.

Da können zum einen Denkmalschutzgründe eine Rolle spielen, aber auch Eigentümerdifferenzen oder die Pflicht, Bebauungsgrenzen einzuhalten. Letzteres ist bei eng bebauten Altstadtvierteln oft der Fall. Die Lösung heißt hier Innendämmung, die dank moderner Dämmsysteme heute große Sicherheiten bietet. Einen entscheidenden Nachteil bringt eine Innendämmung aber immer mit sich: den Wohnflächenverlust. Um diesen so gering wie möglich zu halten, wurden schlanke Hochleistungsdämmsysteme entwickelt. Verbundelemente (wie z.B. „Linitherm Pal Sil“ von Linzmeier) bieten eine Möglichkeit, Außenwände von innen schlank und dennoch sicher zu dämmen.

Verbundelemente als Lösung

Der Dämmkern besteht aus PUR/PIR-Hartschaum, der mit Alufolie als Dampfsperre und Schutz vor Elektro-smog kaschiert ist. Raumseitig ist die Dämmplatte mit einer sechs Millimeter dicken Calciumsilicatplatte versehen. Die Nut rings um die Dämmplatte sorgt für eine dichte Verlegung mittels Feder. Durch den Verbundaufbau mit integrierter Dampfsperre entsteht in einem Arbeitsgang eine wärmebrückenfreie Innendämmung – ohne die sonst übliche Ständerkonstruktion mit zusätzlichen Dampfsperren. Die Oberfläche ist nach Verspachtelung sofort putz-, streich- und tapezierfähig. Das Dämmen geht also schnell und einfach von der Hand – ohne längere Nutzungseinschränkungen für die Bewohner. Das gesamte System ist aufgrund der raumseitigen Calciumsilicatplatte schimmelresistent, klimaregulierend und durch den PUR/PIR-Dämmkern hoch wärmedämmend.


Hochleistungsdämmstoff

PUR/PIR-Hartschaum bzw. Polyur-ethan-Hartschaum kennt jeder aus dem Alltag. Der Grundstoff befindet sich u.a. in Textilien, Schuhen, Möbeln, Matratzen, Kühlschränken und Autos. Das Dämmsystem mit Umwelt-Produktdeklaration ist baubiologisch positiv bewertet, ideal für den Öko-Bau und das nachhaltige Bauen.

Als Dämmstoff hat PUR/PIR-Hartschaum geradezu ideale Eigenschaften: Er nimmt so gut wie keine Feuchtigkeit auf, behält also konstant seine exzellente Dämmfunktion. Ein geringes Gewicht, eine hohe Druckfestigkeit und Steifigkeit sowie seine Maßhaltigkeit sind weitere Vorteile, die das Verlegen der Dämmplatten einfach und problemlos machen. Die wichtigste Eigenschaft stellt jedoch die Dämmleistung dar. Schon bei minimalen Aufbauhöhen lassen sich hohe U-Werte erzielen. Ein Vergleich: Bei gleicher Dämmleistung muss eine reine Calciumsilicatplatte (WLS 090) 220 Millimeter dick sein, eine Holzfaserplatte (WLS 040) 100 Millimeter, eine Mineralfaserplatte (WLS 035) 80 Millimeter, während PUR/PIR-Hartschaum (WLS 024) mit nur 60 Millimetern auskommt.

Kombination mit Calciumsilicat

Die raumseitige, sechs Millimeter dicke Calciumsilicatplatte der Dämmelemente nimmt die Raumfeuchtigkeit auf und gibt sie schnell wieder ab. Diese kapillare Leitfähigkeit wirkt als Feuchtepuffer ausgleichend auf die Raumatmosphäre. Durch die Diffusionsoffenheit des Materials trocknet die aufgenommene Feuchtigkeit nach kurzer Zeit wieder aus. Zuglufterscheinungen verschwinden, da die Oberflächentemperatur der Wand erhöht wird. Das schützt wirksam vor Feuchteschäden, wie zum Beispiel Schimmelbildung. Ohnehin weist Calciumsilicat durch seinen pH-Wert eine starke fungistatische Wirkung auf und ist chemisch inert. Darüber hinaus besitzt der Stoff hervorragende Brandschutzeigenschaften und lässt sich – wie PUR/PIR-Hartschaum – hundertprozentig recyceln.



Dünn und sicher
Der Kleber wird mit der Zahnspachtel oder im Punkt-Randwulstverfahren aufgetragen, um die Hinterströmung der Platten zu verhindern.

Dünn und sicher
Die Dämmplatte wird an die Wand gedrückt und ausgerichtet. Übereinander platzierte Platten werden mittels Feder verbunden.

Dünn und sicher
Die weiteren Plattenreihen werden angebracht, indem die Elemente auch längsseitig mittels Feder zusammengesteckt werden.

Dünn und sicher
Nach Anbringen der letzten Plattenreihe werden die Hohlräume der Anschlussfugen ausgeschäumt. Schaumreste sind abzuschneiden.

Dünn und sicher
Die Elemente sind jeweils am Längsstoß (Sperrholzfeder) mit selbstschneidenden Rahmenschrauben an der Wand zu fixieren.

Dünn und sicher
Abschließend werden die Anschlüsse und Fugen verspachtelt. Je nach Deckbeschichtung ist ein Papierfugendeckstreifen einzuarbeiten.
Autor: Monika Eher, Linzmeier Bauelemente
Fotos: Linzmeier
Quelle: Malerblatt 10/2011
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