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Dämmung mit Holzfaserplatten

Bautenschutz & Denkmalpflege Malerblatt Wissen
Dämmung mit Holzfaserplatten

Eine Innendämmung stellt eine sinnvolle Variante für Bestandsbauten dar, wenn eine Dämmung der Fassade nicht machbar ist.

Holzfaserplatten bieten eine ökologische Alternative bei der Innendämmung. Durch das Aufbringen einer Innendämmung verändert sich das komplette bauphysikalische Verhalten der bestehenden Außenwand. Nur ein richtiges Zusammenspiel von Diffusion, Kapillarität, Feuchtehaushalt und Oberflächentemperaturen kann ein funktionierendes System ergeben. Die Veränderung der bauphysikalischen Struktur der Außenwand erfordert besondere Vorsicht bei der Zusammenstellung der verwendeten Materialien.
Eine Möglichkeit zur Innendämmung stellen Holzfaserplatten dar. Für ein derartiges System sind folgende Komponenten einsetzbar:

  • Der Außenputz muss schlagregendicht sein. Die bestehende Fassade sollte intakt sein. Es darf keine aufsteigende Feuchtigkeit eindringen.
  • Die Holzfaserplatte, z.B. Gutex Thermoroom, wird mit mineralischem Klebe- und Spachtelputz vollflächig mit der alten Wand verklebt, eine mechanische Befestigung ist bei diesem System, im Gegensatz zu manchen anderen, nicht notwendig. Ein Mineralputz (4 mm) oder Lehmputz (6 mm) wird zum Innenraum zur Gestaltung verwendet. Die Farbgestaltung des Anstrichs ist flexibel, solange es sich um diffusionsoffene Farben handelt.
  • Schwachpunkt Fensterleibung: Gerade um die Fenster herum muss mitgedämmt werden. Die Dämmstärke darf aufgrund der Bestandsverhältnisse schwächer gewählt werden als die Innendämmung. Anschlüsse sind mit Kompriband winddicht auszuführen.

Ursachen

Die Gefahr von Schimmelbildung ist dann gegeben, wenn das entsprechende Milieu vorhanden ist. Für Schimmelwachstum braucht es genügend Feuchtigkeit und die entsprechende Temperatur. Durch das Erreichen einer Oberflächentemperatur an den kritischen Stellen von über 12,6 Grad Celsius ist ein Schimmelwachstum ausgeschlossen, da sich dadurch an den Oberflächen kein Kondensat bilden kann. Gleichzeitig ist durch den Feuchtetransport gewährleistet, dass sich die anfallende Feuchtigkeit gleichmäßig im System verteilt und dadurch keine Bedingung für Schimmelbildung gegeben wird. Um an kritischen Stellen wie beim Anschluss Innenwand-Außenwand die Oberflächentemperatur auf über 12,6 Grad Celsius zu bekommen, ist es unter Umständen – etwa, wenn die Holzfaserdämmung zu niedrig gewählt wird (z.B. 40 mm) – notwendig, die Innendämmung mit einer so genannten Flankendämmung zu versehen.
Die Flankendämmung besteht aus einem 20 mm dicken Holzfaserdämmstreifen mit einer Breite von 30 cm. Dieser wird an die Innenwand geklebt und verputzt. Wird die Innendämmung entsprechend dick ausgeführt (z.B. 80 mm Holzfaserdämmung), so kann auf eine Flankendämmung meistens verzichtet werden. Eine Berechnung der Isothermie von Außenwand und Innenwand erlauben eine Einschätzung der Oberflächentemperatur in den kritischen Bereichen. Diese muss dauerhaft hoch genug sein, um ein Schimmelwachstum zu verhindern.

Sabine Euler
Quelle: Malerblatt 12/2010

 

 


Innendämmung mit Holzfaserplatten
Zur Befestigung wird auf die Rückseite der Holzfaserplatte Klebe- und Spachtelputz mithilfe der Zahnkelle vollflächig aufgetragen.

Innendämmung mit Holzfaserplatten
Die Anbringung der Dämmplatte an der Wand kann aufgrund des homogenen Rohdichte- profils ohne Dübel erfolgen. Fotos: Gutex

Innendämmung mit Holzfaserplatten
Die Fensterleibungen müssen unbedingt mitgedämmt werden. Die Dämmstärke darf jedoch schwächer gewählt werden

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