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Innendämmung mit iQ-Therm

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Innendämmung mit iQ-Therm

Es gibt Objekte, die nicht oder nur teuer und aufwändig von außen gedämmt werden können, wenn die Optik erhalten werden soll.

Eine Innendämmung kann die ideale Lösung sein. Ein Wohnhaus mit schöner Klinkerfassade gehört zu den 30 bis 40 Prozent aller Bestandsbauten, die sich nicht von außen dämmen lassen oder ihr Aussehen verändern. Entweder die Fassaden stehen unter Denkmal-, Milieu- oder Ensembleschutz oder der Erhalt der Fassadenoptik ist eine Bedingung des Eigentümers oder der Wohneigentümergemeinschaften. Am Beispiel einer Immobilie mit Klinkerfassaden sollen die Möglichkeiten einer hochwertigen Innendämmung aufgezeigt werden.
Das Haus wurde in den 60er-Jahren erbaut und ist seither nicht saniert. Es war in einem recht guten Zustand, aber durch ein geändertes Nutzungsverhalten der Bewohner kam es an verschiedenen Stellen der Außenwände zum Unterschreiten der Taupunkttemperatur und dadurch zu Stockfleckenbildung. Weil bereits in diesem Jahr die energetischen Anforderungen im Gebäudebereich um bis zu 30 Prozent verschärft wurden und bis 2012 weitere 30 Prozent folgen sollen, hat sich auch deshalb der Eigentümer für die energetische Instandsetzung mit einer Innendämmung entschieden. Das Bauunternehmen Carl Stolze aus Münster wurde damit beauftragt und es führte die Dämmung mit der iQ-Therm aus.

Chancen der Innendämmung

Wer die energetische Gebäudesanierung mit iQ-Therm seinen Kunden anbieten will, kann auf gutes Infomaterial zurückgreifen. Remmers hat für iQ-Therm eine separate Homepage aufgebaut und hält einen adäquaten Systemordner bereit – als effiziente Werkzeuge für die Planung und Ausführung: www.remmers.de/iq-therm bietet einen schnellen Überblick über das iQ-Therm-System, seine Anwendung, das Wirkungsprinzip und die Systembestandteile. Detailskizzen und Muster-Leistungsverzeichnisse ermöglichen den direkten Einstieg in die Auftragsbearbeitung. Zusätzlich wurde eine Fördermittel-Datenbank zur bauphysikalischen Berechnung des iQ-Therm-Systems hinterlegt, welche die derzeit aktuellen circa 5.000 Fördermöglichkeiten berücksichtigt. Das Programm iQ-Lator ist als Demo-Version zum Download hinterlegt.
Der Untergrund hat fest, tragfähig und frei von trennenden, losen oder minderfesten Bestandteilen zu sein. Gipsspachtel und Gipsputze müssen immer entfernt werden. Stark unebene Untergründe müssen egalisiert und mit Grundputz ausgeglichen werden (nach WTA-Merkblatt 2-9-04-D), damit eine vollflächige Anbindung des Systems gewährleistet werden kann.


Umsetzung auf der Baustelle

Die vollflächige Verklebung von iQ-Therm-Platten erfolgt mit iQ-Fix, einem hochwertigen Klebemörtel zum Verkleben von iQ-Thermplatten. Der hydraulisch abbindende Ansetzmörtel ist angepasst diffusionsoffen und kapillarleitfähig, besitzt hohe Klebekraft, Abrutschfestigkeit und Verbundhaftung. Weiter ist er mineralfaserfrei, wasserfest, witterungsstabil, wärme- und frostbeständig. In ein sauberes Gefäß werden 7,5 bis 8,5 Liter Wasser vorgegeben, 25 Kilogramm Q-Fix zugeben und gründlich gemischt, bis eine verarbeitungsgerechte, knotenfreie Konsistenz erreicht ist (Mischzeit mindestens drei Minuten). Teilmengen werden im Verhältnis 0,30 bis 0,35 Liter Wasser je Kilogramm Pulver angemischt. Der Klebemörtel ist nach dem Anmischen verarbeitungsfertig. Es sollte nicht mehr Mörtel angemischt werden als in rund 60 Minuten verarbeitet wird.
Den Klebemörtel dann auf ebenem Untergrund sowie auf die Platten mittels Zahnkelle gleichmäßig auftragen (Buttering-Floating-Verfahren) mit einer Endschichtdicke von mindestens fünf Millimetern. Batzen- oder Punkt/Wulst-Verklebungen sind dabei nicht zulässig.
Die iQ-Therm-Platten werden in das frische Klebebett eingedrückt und ausgerichtet. Kreuzfugen müssen dabei vermieden und an Öffnungen die Platten ausgeklinkt werden!
Für die Fensterlaibungen werden ungelochte Polyurethanplatten eingesetzt, um eine geringe Aufbauhöhe zu gewährleisten. Diese müssen aufgrund der fehlenden Lochung nicht überputzt sondern nur überspachtelt werden. Die Laibungsplatten sind ohne Löcher deutlich stärker dampfbremsend und wärmedämmend, es fällt in diesem Bereich weniger Kondensat an.
Die Platten sollten mit den üblichen Holzbearbeitungswerkzeugen wie Tischkreissägen oder Fuchsschwanz geschnitten werden. Messer müssen sorgfältig geführt werden, um einen exakten 90-Grad-Winkel zu erreichen.
Wenn die vorhandenen Elektroleitungen bleiben sollen, wird die alte Dose ausgebaut und das Loch verfüllt, z.B. mit Polyurethanschaum. Die neue Hohlwanddose wird komplett im Mörtelbett versenkt. So kann evtentuell auf der Rückseite der Dose anfallendes Kondensat über den Mörtel iQ-Fix oder Grundputz wieder nach vorne transportiert werden. Neue Leitungen können sowohl auf der Plattenober- als auch auf der Unterseite verlegt werden.
Heiz- und Wasserleitungen sind auf die „warme Seite”, also auf die Raumseite des Systems zu verlegen. Hierzu werden die Platten eingeschlitzt und die Schlitze später mit iQ-Top überputzt. Der Putz iQ-Top wird als Armierungs- und Oberputz auf mit einer Schichtdicke von rund fünf Millimetern mittels einer Zahnkelle 10/12 aufgezogen und frisch durchgekämmt.
Kantenschutzprofile werden zugeschnitten, iQ-Fix wird auf die Plattenkanten aufgetragen und sofort wird das Profil überdeckend eingearbeitet.
Das Armierungsgewebe wird mit dem Glätter in senkrechten Bahnen faltenfrei in den Mörtel eingearbeitet (einzelne Gewebebahnen mindestens 10 Zentimeter überlappen lassen).
Die Fläche wird mit dem Flächenspachtel abgezogen. Der Auftrag der zweiten Lage Armierungs- und Oberputz iQ-Top erfolgt frisch-in-frisch und soll eine Gesamtschichtdicke von circa 10 Millimetern nicht überschreiten.
Der filzbare mineralische Flächenspachtel und Feinputz mit hoher kapillarer Leitfähigkeit für Innenräume iQ-Fill wird zum Abglätten von iQ-Top und zum Herstellen feiner, geschlossener, anstrichfähiger Oberflächen verwendet, falls hier nachgearbeitet werden soll. Der angemischte Spachtel iQ-Fill wird mit der Traufel aufgezogen, die Putzfläche wird abgezogen bzw. abgeglättet und nach circa 20 Minuten, je nach Untergrundbeschaffenheit und Umgebungsbedingungen, mit einer Holz- oder Filzscheibe bzw. Kelle in üblicher Technik bearbeitet. Der Maler oder Stuckateur muss hier frisch-in- frisch arbeiten und Ansätze vermeiden. Die einlagige Spachteldicke soll soll dabei maximal zwei Millimeter betragen. Der Schlussanstrich mit iQ-Paint ist sowohl weiß als auch farbig erhältlich.

Quelle: Malerblatt 06/2009


Innendämmung mit iQ-Therm
Der Kleber iQ-Fix wird auf ebenem Untergrund und auf die Platte mittels Zahnkelle mindestens 5 Millimeter stark aufgetragen.

Innendämmung mit iQ-Therm
Die iQ-Therm-Platte wird in das frische Kleberbett eingedrückt und ausgerichtet. Wichtig ist, dass Kreuzfugen vermieden werden.

Innendämmung mit iQ-Therm
Der Putz iQ-Top wird als Armierungs- und Oberputz mit einer Schichtdicke von 5 Milimetern aufgezogen und durchgekämmt.

Innendämmung mit iQ-Therm
Das Armierungsgewebe iQ-Tex wird mit dem Glätter in senkrechten Bahnen faltenfrei in den Mörtel eingearbeitet.

Innendämmung mit iQ-Therm
Die Fläche wird mit dem Flächenspachtel abgezogen. Der Auftrag der zweiten Lage Armierungs- und Oberputz erfolgt frisch-in-frisch.

Innendämmung mit iQ-Therm
Den angemischten Spachtel iQ-Fill mit der Traufel aufziehen und die Putzfläche abziehen bzw. abglätten. Fotos: Remmers

 

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