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Stadtbilder

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Stadtbilder

Eiffelturm, Tower Bridge, Brandenburger Tor: Es sind die großen Wahrzeichen, die wir zuerst mit einer Stadt assoziieren.

Die Atmosphäre jedoch, der Charakter eines Ortes – er entsteht aus der Summe vieler kleiner Teile. Die Einwohner von Paris lassen sich von nichts so schnell aus ihrer urbanen Gelassenheit reißen. 2016 jedoch, da liefen sie förmlich Sturm – als die Pariser Stadtverwaltung den Plan kundtat, die nostalgischen Pariser Zeitungskioske durch neue, funktionalere Modelle zu ersetzen. Schlichte, rechteckige Kioske sollten die Nachfolge der dunkelgrünen, ornamentreichen Schmuckstücke mit den typischen, kleinen Kuppeln antreten, die im Original 1857 von Architekt Gabriel Davioud entworfen worden waren.

Wieso brachte diese Neuerung die Bewohner der Stadt so auf die Palme? Ganz einfach: Weil Paris mehr ist als der Eiffelturm. Was eine Stadt prägt, ist nicht nur die großdimensionale Architektur. Es sind nicht nur die auffälligen Bauten und markanten Wahrzeichen, sondern auch die kleinteiligen Strukturen der Stadt, denen wir täglich begegnen – häufig wahrscheinlich, ohne sie richtig wahrzunehmen.


Stimmige Gestaltung

Stadtmöbel wie etwa Bänke, Litfaßsäulen, Lichtobjekte und sogar Mülleimer gestalten den öffentlichen Raum maßgeblich mit, ebenso Kioske, Haltestellen oder Wartezonen. Dezent unterstreichen sie die Wirkung von Flaniermeilen, Brücken oder Marktplätzen und drücken dem Charakter einer Stadt auf diese Weise fast unmerklich ihren Stempel auf. Eine stimmige Gestaltung solcher Flächen ist wichtig für eine Stadt, denn hier hat der öffentliche Raum vielfältige, soziale Aufgaben: Er lädt zum Durchatmen und Pausieren ein, dient als Plattform für Kommunikation, Austausch und Kontakt. All das funktioniert jedoch nur, wenn die Atmosphäre dort zum Verweilen einlädt.

In Augsburg etwa besann man sich vor einigen Jahren wieder auf die öffentlichen Trinkbrunnen in der Stadt: Seit 2011 wurden dort 22 Trinkwasserbrunnen als solche gekennzeichnet und in eine digitale Karte eingetragen. Diese kann heute jeder einsehen – und bei Spaziergängen durchs Stadtgebiet gezielt nach einer kleinen Erfrischung suchen.


Hier möchte man halten

Wie wirkungsvoll die Gestaltung von Wartezonen sein kann, weiß jeder, der schon einmal nachts in einer wenig einladenden, betongrauen Haltestelle den nächsten Bus herbeigesehnt hat. Wie es besser geht, lässt sich zum Beispiel in Essen betrachten: Vor dem Haupteingang zur Zeche Zollverein bereitet eine aufwändig gestaltete Straßenbahn-Haltestelle vielen der rund 1,5 Millionen Besucher jährlich einen gebührenden Empfang. Farblich angelehnt an das Corporate Design des UNESCO-Welterbes und mit einem auffälligen Schriftzug versehen, setzt die Haltestelle ein erstes Ausrufezeichen noch vor den Toren des eigentlichen Zechengeländes.


Designs schaffen Orientierung

„Bei der Gestaltung von Haltestellen geht es häufig darum, verschiedene Anforderungen miteinander zu vereinen“, erklärt Dipl.-Designerin Martina Lehmann, die im Caparol FarbDesignStudio für Objektentwürfe zuständig ist. „Zum einen empfehlen sich hier markante Gestaltungen, da sie das Potenzial haben, dem Ort prägenden Charakter zu verleihen: So bietet sich den Menschen ein neuer Orientierungswert. Zum anderen wirken schön gestaltete Flächen häufig auch als Schutz vor illegalen Graffiti und werden von den Sprayern in der Regel geschont.“

Öffentlicher Raum Frankfurter S-Bahn-Station Ostendstraße

Die Frankfurter S-Bahn-Station Ostendstraße etwa gestaltete eine Künstlergruppe um Graffiti-Künstler Case Maclaim kreativ um: Insgesamt 6.600 Quadratmeter Fläche verschönerte sie mit rund 60 „laufenden Händen“. Auf diese Weise verwandelte sie die ehemals triste, unterirdische Röhre in einen fröhlichen, farbenfrohen und einladenden Ort, an dem die Reisenden viel zu entdecken haben.

Natürlich sind derlei aufwändige, künstlerische Gestaltungen nicht immer möglich – oft setzt bereits das zur Verfügung stehende Budget hierfür ein Limit. „Die Herausforderung ist es dann, kreative Entwürfe zu entwickeln, die für den Maler gut umsetzbar sind. Für die Umgestaltung einer Bahnstation haben wir uns etwa an einem vorhandenen Fliesenraster orientiert. Die Fugen dienten als Begrenzung von neuen Farbflächen und Gliederungen. Es war keine komplizierte Gestaltung und doch hatte das Ergebnis eine tolle Wirkung“, so Lehmann weiter.


Kunst zieht die Menschen an

Designer und Fassadenkünstler Oliver Kray achtet bei der Gestaltung von Flächen im öffentlichen Raum darauf, dass seine Entwürfe mit der Umgebung korrespondieren. Sie sollen seinen eigenen Stil transportieren, sich gleichzeitig aber auch harmonisch integrieren.

Wahrzeichen Öffentlicher Raum

Von der intensiven Wirkung von Kunst und künstlerischer Fassadengestaltung ist er überzeugt: „Kunst macht die Stadt interessanter – das sieht man überall auf der Welt. Egal, ob es um Kunst am Bau, um große Murals oder andere künstlerische Gestaltungen geht: Sie ziehen die Menschen an und schaffen Kommunikation“, erzählt Kray. „Die Bewohner kommen zusammen und sprechen über das neue Werk in ihrer Nachbarschaft. Und häufig interessieren sich auch Besucher für die öffentlich zugängliche Kunst, was wiederum den Tourismus ankurbelt. Eine Investition in Kunst führt dazu, dass die Attraktivität einer Stadt steigt.“

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de

Autorin: Katharina Mandlinger
 
https://www.caparol.de/
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