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S-Bahnstation Ostendstraße

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S-Bahnstation Ostendstraße

Die 1989 gebaute Frankfurter Station Ostendstraße mit ihren 247 Meter langen Bahnsteigen erstrahlt in neuem Glanz.

„Laufende Hände“ in bunten Farben zieren die beiden Tunnelwände. Das neue Erscheinungsbild beeindruckt: Um dem Tunnel eine gewisse Natürlichkeit zu verleihen, wurde die Grundfarbe grün gewählt und auf Wunsch der Bahn mit bunten Elementen angereichert. Das Motiv „laufende Hände“ steht dabei für die Kraft durch Bewegung und passt sich gestalterisch der jeweiligen Fahrtrichtung an. Die Hände sind das Markenzeichen von Diplom-Restaurator Andreas von Chrzanowski, der die Symbole bereits in mehreren Metropolen verewigt hat und als Graffiti-Künstler unter dem Namen „Case Maclaim“ bekannt ist. Aufgrund der mehrjährigen Zusammenarbeit mit dem Künstler wie beispielsweise bei der Gestaltung des Bahnhofs in Hünfeld oder der Personenunterführung in Frankfurt Ost und des gewachsenen gegenseitigen Vertrauens war „Case Mclaim“ bei der Umsetzung des Projekts in der Ostendstraße freies künstlerisches Wirken möglich, wobei er sich die Arbeit mit seiner Frau Samira und einem niederländischen Künstler unter dem Pseudonym „Does“ teilte.

Laufende Hände sind das Markenzeichen des Künstlers Andreas von Chrzanowski.


Kunst bricht sich Bahn

Bevor die Künstler zur Tat schritten, waren umfangreiche Vorarbeiten zu leisten.

Nicht nur das Volumen stellte alle Beteiligten vor Herausforderungen, sondern auch die speziellen Bedingungen im Untergrund. Die mit Bremsstaub verschmutzten Wände konnten nicht wie üblich mit einem Dampfstrahler gereinigt werden, da das Abwasser nur schwer hätte beseitigt werden können. Deshalb wurde Trockeneis verwendet. Dafür musste mit großem Aufwand ein 1,5 Tonnen schwerer Kompressor in die Station geschafft werden. Nach der Reinigung grundierten Mitarbeiter der Frankfurter Firma Eisele Baudekoration die Flächen mit Disbon 481 EP-Uniprimer, um die beiden Tunnelröhren schließlich mit der Universalfarbe Amphibolin deckend zu beschichten. Darauf brachte Street-Art-Künstler „Does“ mit dem kratz- und stoßfesten Polyurethan-Acryllack Capacryl PU-Satin erste Muster auf. Dann kam „Case Maclaim“. Normalerweise arbeitet er direkt mit der Spraydose auf der Wand. Das hätte aber zu lange gedauert. Deshalb hat er die Motive der „laufenden Hände“, die er zuvor fotografiert hat, an die Wand projiziert. Ein Assistent zeichnete sie nach, trug eine erste Farbschicht auf. Den Feinschliff nahm Andreas von Chrzanowski mit der Spraydose vor. Die Überlagerung von Händen ist das Markenzeichen seiner Arbeit. Sie ermöglicht es, einen Bewegungsablauf bildlich darzustellen.

Insgesamt wurde eine Fläche von 6.600 Quadratmeter mit Streetart künstlerisch ausgestaltet. Rund 60 „laufende Hände“ sind zu sehen. Mehr als 1000 Liter Farbe wurden verwendet. Hinzu kommen zwei Paletten Sprühfarbe für die Graffiti-Muster. Ganz im Sinne der Sicherheitsstandards der DB war höchste Produktqualität gefordert. „Das hieß für die Wandflächen in der S-Bahn-Station Ostendstraße ganz spezielle Beschichtungen vorzusehen“, so Caparol-Fachmann Philipp Burger. „Sie mussten emissionsminimiert, lösemittelfrei und damit für Gesundheit und Umwelt unbedenklich sein. Im Sinne der Nachhaltigkeit waren zudem ein hohes Maß an Verschmutzungsresistenz und Widerstandsfähigkeit gefordert“, ergänzt der Leiter des DAW-Objektmanagements Maic Auschrat.

Nicht nur für die Künstler war das Projekt außergewöhnlich. Auch die Mitarbeiter der Firma Eisele Baudekoration waren in höchstem Maß gefordert, um die umfangreichen Malerarbeiten fristgerecht innerhalb kürzester Zeit durchzuführen, wie Eisele-Bauleiter Christian Nohe berichtet. Der S-Bahn-Tunnel war knapp sechs Wochen gesperrt, was in diesem Zeitraum ein ganztägiges Arbeiten ermöglichte. Zum Teil war man auch nachts tätig, sobald der Bahnbetrieb eingestellt war.

Mittlerweile können täglich fast 30.000 Fahrgäste und Besucher der Ostendstraße das beeindruckende Gesamtkunstwerk erleben und in einem schönen Ambiente auf die Züge warten. DB-Projektleiterin Friederike Hrycak freut sich über die vielen positiven Stimmen und Kundenzufriedenheit durch das frische Erscheinungsbild. Bis Ende 2020 werde es dauern, bis in den unterirdischen S-Bahn-Stationen in Frankfurt alle im Zuge des Programms „Zukunft Bahn“ geplanten Maßnahmen umgesetzt sind.

Die Gewölberöhren wurden nach einem Entwurf des Frankfurter Graffiti-Künstlers Andreas von Chrzanowski („Case Maclaim“) neu gestaltet und gemeinsam mit internationalen Künstlern optisch aufgewertet.


Bautafel

Objekt: S-Bahnstation Ostendstraße, Uhlandstraße 57, 60314 Frankfurt/Main

Bauherr: DB Station und Service, Weilburger Str. 22, 60326 Frankfurt/Main

Architekt: Friederike Hrycak, Deutsche Bahn

Handwerker: Eisele Baudekoration GmbH, Eichenstraße 66, 65933 Frankfurt/Main, Bauleitung Oliver Ott

Künstlerische Gestaltung: „Case Maclaim“, Andreas von Chzarnowski

Caparol-Außendienst: Philipp Burger

Ausführung: Sommer 2016

Produkte: Disbon 481, Amphibolin, Capacryl PU-Satin

Die S-Bahn-Station Ostendstraße in Frankfurt wurde farbig.

Fotos: Andreas von Chrzanowski

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