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Farbkonzept HAWK

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Farbkonzept HAWK

Lehrende und Studierende der Fakultät Gestaltung erarbeiteten ein Farbkonzept für den neuen Campus der HAWK Hochschule.

Ein so schöner und moderner Campus ist ein Geschenk für die Hochschule und für die Stadt. Er bietet Raum für ein neues Miteinander, für Kreativität im Austausch über die Fächergrenzen“, so die HAWK-Präsidentin Prof. Christiane Dienel anlässlich der Eröffnung. Lehrer- und Studentenschaft hörten es mit Stolz, denn der Campus ist, was das Erscheinungsbild und Funktionen betrifft, in weiten Teilen ihr Werk.

Neuer Campus

Hervorgegangen ist die Hildesheimer Hochschule aus der 1900 gegründeten Königlichen Baugewerkschule. Mit anderen niedersächsischen Bildungseinrichtungen zur HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst vereinigt, erwarb sie sich mit ihrem spezifischen Angebot einen guten Ruf.
Mit der Entscheidung der Stadtväter, das am Weinberg ansässige, nicht mehr zeitgemäße Klinikum, abzureißen, eröffnete sich die Möglichkeit, im Herzen von Hildesheim den HAWK-Campus anzusiedeln und so günstigere Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung zu schaffen. Schließlich verteilte sich zuvor der Campus allein in Hildesheim auf acht Standorte. Rund 52 Millionen Euro hat das Land in den Campus mit seinen 9.600 Quadratmetern Nutzfläche investiert. Gewonnen wurde ein privater Investor, der die Bauten nach Plänen von Hochschule und Wissenschaftsministerium errichtete und das fertiggestellte Projekt an das Land Niedersachsen verkaufte. Entstanden ist ein Gebäudeensemble, das aus vier funktionsorientierten Neubauten, einem sieben-geschossigen Bibliotheks-Hochhaus und einem modernisierten Altbau besteht.

Gestaltungsaufgaben integriert

Es lag nahe, dass die Studierenden die Gestaltung der Bauten und des baulichen Umfeldes zu ihrer eigenen Sache machen. „Wir haben dem Ganzen Leben eingehaucht“ resümieren Prof. Günter Weber, Campusbeauftragter, und Prof. Markus Schlegel, Studiendekan der Fakultät Gestaltung. Durch die frühzeitige Integration der unterschiedlichen Sparten der Bereiche Bau und Gestaltung in die Planung, sei es gelungen, die Architektur aufzuwerten. „Bevor die Bagger anrollten, haben wir begonnen, uns in Workshops mit Fragen zu beschäftigen wie dem zeitgemäßen Erscheinungsbild von Bildungsbauten, Erfordernissen eines Wegeleitsystems und der Funktion von Information in Form der realisierten ‚Signline’, die als Key Visual den Gesamteindruck prägt, “ so Prof. Dominika Hasse, Leiterin des Kompetenzfeldes Branding Design.
In kreativem Meinungsaustausch wurden Ideen zur Gestaltung der Fassaden, der Eingangsbereiche und zur Benennung der Häuser geboren. Die von den Kompetenzfeldern Branding Design, Innenarchitektur und Farbdesign begleiteten Seminare, Werkstattgespräche und Diskussionen mündeten in konkrete Lösungsvorschläge und Gestaltungskonzepte. Das zentrale Anliegen war in jedem Fall, die Wahrnehmung der HAWK in der Öffentlichkeit, die Identifikation mit der Bildungsstätte und das Gemeinschaftsgefühl von Studierenden, Lehrenden und allen weiteren Mitarbeitern der einzelnen Einrichtungen zu fördern.

Eine belebende und verbindende Wirkung besitzt das Orientierungssystem Signline, das in der Kombination von Linie und Schrift die fachliche Spezifik des jeweiligen Gebäudes benennt.


Farbgestaltung

Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Fassaden das Erscheinungsbild maßgeblich prägen, spielte die Farbgestaltung im Findungsprozess eine besondere Rolle. Die Herausforderung bestand darin, Bestandsgebäude, Tower in Klinkerbauweise und Neubauten bei aller Unterschiedlichkeit der Architektur, durch die Farbe zu einer Einheit zu verschmelzen, ohne in Monotonie zu verfallen. So wurde etwa „Weiß“ als Einheitsfarbe verworfen. Anhand von Mustern wurde in Workshops die Eignung von „farbigem Grau” als Grundton diskutiert. „Die Lösung sah vor, den dominanten, nicht kubischen Bestandsbau mit Satteldach in dunkles Grau zu hüllen und den Farbton mit abnehmender Größe der Häuser aufzuhellen“, erklärt Prof. Schlegel, Leiter des Kompetenzfelds Farbdesign.
„Eine belebende und verbindende Wirkung auf das Zusammenspiel der einzelnen Baukörper und Fassaden besitzt das Orientierungssystem Signline, das in Kombination von Linie und Schrift deutlich macht, welche Gestaltungsdisziplinen in den jeweiligen Gebäuden zu Hause sind“, so Prof. Hasse, Prodekanin und beim Campusprojekt verantwortlich für Signline und Branding. Hintergedanke bei der Wahl der dunklen Grundfarbe: Statt schwarzer Schrift auf hellen Körper, sollte auch die Möglichkeit bestehen, weiße Schrift auf dunklen Körper aufzutragen.
Bei der Ausschreibung der Fassadenarbeiten erhielt die Wallintin Maler und Trockenbau GmbH den Zuschlag. Deren innovatives Angebot und die Kompetenz in Anwendungsfragen erwiesen sich als hilfreich bei der Umsetzung der von Lehrer- und Studenten gemeinsam erarbeiteten Konzepte und Ideen.

Durch Aufdopplung und Verwendung unterschiedlicher Dämmplattenstärken konnte beim Aufbringen des Wärmedämm-Verbundsystems die ursprüngliche Dreidimensionalität der Fassade erhalten bleiben.

Langfristig sauber

Einen wichtigen Beitrag zur Entscheidungsfindung leistete Anwendungstechniker Carsten Schmidt durch die Bereitstellung von Musterflächen in unterschiedlichen Farbtönen. Mit den Verkaufsberatern Tino Kunze und Axel Schmidt-Adlung standen während der Arbeiten Partner zur Verfügung, die jederzeit ansprechbar waren. Kunze empfahl, im Capatect WDVS statt eines mineralischen, den hochwertigeren Silicconharzputz zu verwenden. Weil es schwierig ist, mit dunklen Grauputzen ein einheitliches Fassadenbild herzustellen, plädierten Verarbeiter und Hersteller Caparol für einen abschließenden Anstrich mit der mattglänzenden Siliconharz-Bindemittelkombination ThermoSan. Sie sorgt durch die Nano-Quarz-Gitter-Struktur für langfristig saubere Fassaden.
Beim Aufbringen des Wärmedämm-Verbundsystems auf den Bestandsbau galt es, die ursprünglich vorhandene Dreidimensionalität zu erhalten. Als akzeptable Methoden erwiesen sich Aufdopplungen und die Verwendung unterschiedlicher Dämmplattenstärken. Auf diese Weise wurde die Optik des früher vorhandenen umlaufenden Gurtgesimses nachempfunden. Viel Mühe investierte die mit der Farbgestaltung der Innenräume betraute Hildesheimer Habekost Malereibetrieb GmbH in die Glättung der Oberflächen. Vor dem zweimaligen Anstrich mit der Wand- und Deckenbeschichtung CapaDin wurde ein Spachtel aufgespritzt und die Oberfläche mit Gewebe glattgezogen. Die weißen Wandflächen dienen im Studienbetrieb der Entfaltung eigener Kreativität.

Wolfram Strehlau

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