Der Künstler Diether Kunerth hat sich für seine Werke ein eigenes Museum in Ottobeuren bauen lassen.
Profiliert
Es ist wohl eher die Ausnahme, dass sich ein Künstler für seine Werke gleich ein eigenes Museum baut. In Ottobeuren, unweit von Memmingen, wartet seit kurzem eine solche Besonderheit auf Besucher: Das Museum von Diether Kunerth. Einen Teil seiner rund 15.000 Arbeiten – Gemälde, Skulpturen, Collagen, Fotografien und Reliefbilder – finden nun hier Platz.
Schwungvolle Fassade
In Sichtweite zur eindrucksvollen barocken Basilika des Ortes präsentiert sich das Museum mit einer schwungvollen Fassade, die im Eingangsbereich zurückweicht, während sich das Obergeschoss herauswölbt. Diese Schauseite wird akzentuiert von einer Vielzahl vertikaler Aluprofile, die in kurzen Abständen vor die eigentliche Fassade montiert wurden. Diese zweite Ebene über der eigentlichen Hülle dient allein dazu, die doch recht breite Fassade optisch aufzulösen und farblich zu akzentuieren. Mehrere Eloxaltöne aus dem Gold-, Bronze- und Graubereich, in variierender Reihung verbaut, sorgen für eine visuelle Veredelung der Front. Auch die Türschleuse ins Innere zeigt mit einem goldfarbenen Eloxalton, dass hier Banalitäten keinen Raum haben. Der Rest der Hülle bleibt in neutralem Weiß, auch das Innere nimmt sich vor der Kunst zurück – Weiß und Sichtbeton dominieren hier.
Malerblatt 11/2014
Fotos: Scharf