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Design Hotel 25hours

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Design Hotel 25hours

Im einstmals von Industrie geprägten Zürich-West ist neuerdings eine hippe, kreative Szene zu Hause.

Ab sofort kann der Gast nach anstrengendem Tagwerk sein müdes Haupt direkt vor Ort in einem unkonventionellen Hotel zur Ruhe betten. Mehr oder minder tristes Einrichtungs-Einerlei, dazu noch ein unbequemes Bett – wer, ausgestattet mit einem nicht allzu üppigen Budget, des Öfteren in Hotels nächtigen muss, kann ein Lied davon singen. Die Herbergen der deutschen Kette „25hours”, die sich mit dem Label „Design Hotels” schmücken, versprechen Abhilfe: Schickes Wohnen zu erschwinglichen Preisen hat man sich auf die Fahnen geschrieben und betreibt mittlerweile sechs Häuser, unter anderem in Hamburg, Frankfurt, Wien und jetzt auch im angesagten Zürich-West.

Das Besondere daran: Bei der Ausstattung jedes Hotels arbeitet „25hours” mit regionalen Designern und Künstlern zusammen. Getreu dem firmeneigenen Motto „Kennst du eins, kennst du keins” setzen sich die Häuser in punkto Design und Ausstattung durchaus voneinander ab und tragen selbstbewusst ihren eigenen, unverwechselbaren Stil zur Schau.


 

Handschrift des Designers

Das im November vergangenen Jahres eröffnete Züricher „25hours Hotel” ist das Resultat einer Zusammenarbeit mit Alfredo Häberli und seinem Team. Der Züricher Industriedesigner mit argentinischen Wurzeln ist in der Szene schon lange kein Unbekannter mehr, trat er doch mit vielen kreativen Entwürfen für Marken wie Alias, Iittala, Luceplan oder Vitra in Erscheinung.

In Zürich ist seine Handschrift unverkennbar: Für jedes Zimmer war ein Ausstattungsbudget vorgegeben, das sich im Rahmen eines 3-Sterne-Hauses bewegte. Nichts sollte von der Stange kommen, alles eine individuelle Note tragen. Also brachte das Studio Alfredo Häberli Design Development vom Sofa in der Lobby über die Leuchten bis zum Zahnputzbecher an die 60 Gestaltungsideen ein, vieles darunter neu, anderes als Fortführung oder Anpassung bereits bestehender Entwürfe des Designbüros.

Fast wie im eigenen Wohnzimmer: Gemütliche Sitzgelegenheiten und bodenlange Vorhänge sorgen für entspanntes Abschalten vom Alltag.


 

Im fremden Bett

Entstanden ist ein originelles, dennoch wohnliches Gesamtkunstwerk, in dem der Gast in Farben und Materialien schwelgen kann. 126 Zimmer in drei Preiskategorien stehen zur Verfügung. In Anlehnung an die Bankenstadt Zürich sind sie nach den Edelmetallen Silber, Gold und Platin benannt. Während in den Gold- und Platin-Zimmern – letztere mit Balkon – warme Holzfußböden und edles Mobiliar für eine zeitlos-elegante Atmosphäre sorgen, herrscht in den Silber-Zimmern ein bunter Mix aus Farben und Textilien. Auf den Teppichböden tummeln sich abstrahierte Tiermotive, die sich an der Wand fortsetzen.

Schwere Filzvorhänge des dänischen Textilherstellers Kvadrat setzen durch ihr Colour-Blocking-Muster markante Farbkontraste, verleihen dem Raum aber gleichzeitig eine wohltuend freundliche Stimmung. In den Badezimmern fungieren kleine, farbige, runde Mosaikfliesen als Hingucker und Muntermacher. Dem Gast das Liebste wird aber möglicherweise die bequeme Bettstatt des italienischen Herstellers Alias sein, selbstverständlich auch ein Häberli-Entwurf. Mit seinen Aluminiumbeinen und der großzügigen Nachttischablage entspricht sie so gar nicht dem sonst üblichen, kastenartigen Hotelbett das meist darum bemüht ist, sich unauffällig in eine Ecke zu ducken.

In den Zimmern der Kategorie Silber trifft der Gast auf unkonventionelle Verspieltheit, auf ungewöhnliche Farbkombinationen und auf bequeme Betten.


 

Bunter Vogel

Mit Farbe warten auch andere Bereiche des Hotels auf. Im rückwärtigen Teil der Lobby gruppieren sich bequeme Stühle, Sessel und Sofas mit grünen, roten und gelben Bezügen um kleine Tische. Ein kreisrunder, aus unzähligen Farbfeldern bestehender Teppich vervollständigt das bunte Ensemble, während dunkle und von floralem Muster durchbrochene Vorhänge einen ruhigen Kontrapunkt setzen. Die bodenlangen Stoffbahnen vermitteln ein Gefühl von Intimität und Rückzug, gewähren aber gleichzeitig auch Aus- und Durchblicke.

In der Hotelbar verbreiten farbige Barhocker gute Laune, während eine an die Wand montierte Spiegel-Installation mit grünen Plastikschiffen auf Zürich als Stadt am Wasser Bezug nimmt. Überhaupt finden sich überall im Haus in Form von Dekorationen, Objekten und Zitaten kleine Anspielungen des Designers auf seine Heimatstadt, oft liebevoll-ironisch verpackt. So sind beispielsweise in den Boden der Lobby kleine „Goldmünzen” eingelassen – hier wird der Mythos der Finanzmetropole spielerisch in Szene gesetzt und mit einem Augenzwinkern entzaubert.


Design Hotel 25hours
Fast wie im eigenen Wohnzimmer: Gemütliche Sitzgelegenheiten und bodenlange Vorhänge sorgen für entspanntes Abschalten vom Alltag.

Design Hotel 25hours
Die Treppe in den ersten Stock zitiert die mon-dänen Aufgänge in den Grand Hotels von einst, die Kristalllüster ersetzt eine moderne Lichtinstallation – und das Rot sorgt zusammen mit der Holzvertäfelung für einen mondän-illustren Rahmen.

Design Hotel 25hours
Ironisch-liebevoller Bruch mit der Tradition: In der „Zunftstube” im ersten Stock hängen statt Wappen stilisierte Gesichter an der Wand.

Design Hotel 25hours
Auch in den Bädern sorgen Mosaikfliesen und kontrastfarbige Halterungen für gute Laune.

Design Hotel 25hours
In den Zimmern der Kategorie Silber trifft der Gast auf unkonventionelle Verspieltheit, auf ungewöhnliche Farbkombinationen und auf bequeme Betten.

Design Hotel 25hours
Textile Eleganz trifft zeitlos edles Mobiliar: In der zu zwei Seiten verglasten Häberli-Suite spielt Farbe eine wichtige Rolle. Fotos: 25hours Hotel Company

Armin Scharf
Quelle: Malerblatt 06/2013
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