Nicht immer muss Farbe bunt sein, damit sie wahrgenommen wird. Auch Weiß kann spektakulär sein.
Auf den fünften Neubau des Frankfurter Städel Museums weisen von außen nur eine sanfte Wölbung im Rasen des Innenhofs und 195 runde Öffnungen hin. Darunter verbergen sich in einer von zwölf Säulen getragenen, unterirdischen Herberge Werke von Gerhard Richter, Georg Baselitz und Martin Kippenberger. In den sogenannten „Gartenhallen” dominiert auf Wunsch der Kuratoren überall ein visuell genau abgestimmtes Weiß höchster Oberflächengüte, vor dem die teilweise vor Buntheit sprühenden Exponate der Gegenwartskunst bestens zur Geltung kommen. Auch die Lichtverhältnisse sind optimal an die Kunst angepasst. Durch die mit ringförmigen Leuchtdioden eingefassten Bullaugen-Oberlichter werden Kunstwerke und Raum mit natürlichem Licht und konservatorisch einwandfreiem Kunstlicht geflutet. Die Decke der Halle ist an der Stelle der angedeuteten Kuppel bis zu acht Meter hoch.
Standort: Erweiterungsbau Städel Museum, Frankfurt Bauherr: Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt Architektur: Schneider + Schumacher, Frankfurt Verarbeiter: Helmut Lindt GmbH, Frankfurt Fotos: Norbert Miguletz/Städel Museum/Caparol Quelle: Malerblatt 10/2012