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Blattmetall (4): Versilberungen

Inspiration
Blattmetall (4): Versilberungen

Blattversilberungen wie „Silver Mosaic“ lassen sich nur in Innenräumen auftragen. Was noch zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Silber ist seit Jahrhunderten eines der wichtigsten Edelmetalle. Historische Funde belegen, dass Silber schon seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. von Menschen genutzt wird. Die frühesten Funde stammen aus dem Reich der Hethiter. Später verwendeten Römer, Griechen, Germanen und Goten das Metall für die Herstellung von Gefäßen, Schmuck und später auch als Zahlungsmittel. Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. wurden Silbermünzen als Zahlungsmittel verwendet.

Im Mittelalter entstanden in Zentraleuropa Mienen für den Silberbergbau. Mit dem Import von Silber aus Südamerika durch die Spanier sank der Silberpreis drastisch und das Edelmetall wurde ab dem 16. Jahrhundert zu Essbesteck verarbeitet. Mit dem Einzug der Industrialisierung begann die Massenproduktion von Bestecken, Leuchtern und Küchengeräten aus Silber, das auch für den normalen Bürger erschwinglich war. Die Entwicklung des rostfreien Stahls Mitte des 19. Jahrhunderts verdrängte Silber in vielen Bereichen, da das Anlaufen und das damit notwendige polieren des Silberbestecks dadurch entfiel.

Heute wird Silber vor allem in der Schmuck- und Modeindustrie, sowie in der Elektronik und Solarzellenproduktion verwendet. Die Nachfrage ist durch diese neuen Einsatzgebiete immer noch sehr hoch.

Blattsilber wird aus reinem Silber ohne Legierungszuschläge hergestellt. Die Dicke beträgt etwa 0,00025mm bzw. 0,25μm. Blattsilber ist nur für den Innenbereich geeignet und muss sofort nach der Versilberung mit einer Schutzschicht überzogen werden, da es sonst sehr schnell an der Luft anläuft. Alternativen zu Blattsilber sind Blattaluminium und reines Blattpalladium. Diese Werkstoffe verfärben sich nicht durch Oxidation an der Luft.


So funktioniert´s

Und so geht´s: Das Muster wird mit Hilfe einer Grafiksoftware entworfen und in der gewünschten Größe auf ein Aquarellpapier gedruckt. Anschließend wird auf die Rückseite des bedruckten Papiers Anlegemilch aufgetragen und Blattsilber angelegt.

Das versilberte Papier wird nun in drei gleich große Teile geschnitten und es wird das Oxidationsmittel Nr. 5 aufgetragen. Auf das erste Stück wird das Oxidationsmittel einmal aufgetragen. Auf das zweite wird das Oxidationsmittel mit entsprechender Zwischentrocknung zweimal aufgetragen und auf das dritte Teilstück wird die Chemikalie dreimal aufgetragen.

So entstehen verschiedene Oxidationsgrade. Nach der Versiegelung aller Teilstücke mit Zaponlack wird das aufgedruckte Muster auf der Rückseite mit Hilfe eines Messers und Lineals ausgeschnitten.

Die Teilstücke werden auf die Fläche mit Dispersionskleber im gewünschten Muster wieder aufgeklebt. Dabei ist darauf zu achten, dass direkt benachbarte Flächen nicht die gleiche Färbung haben. Zuletzt wird die gesamte Fläche nochmals mit Zaponlack versiegelt.

Weitere Teile der Serie: www.malerblatt.de

Autor & Fotos: Ferdinand Weipert
Quelle: Malerblatt 06/2018


Schritt 1

Das Muster wird auf Aquarellpapier gedruckt.


Schritt 2

Durch ein-, zwei- oder dreimaligen Auftrag des Oxidationsmittels entstehen unterschiedliche Oxidationsgrade.


Schritt 3

Das Muster wird mit dem Cuttermesser herausgeschnitten.


Schritt 4

Die Teilstücke werden auf der Fläche im gewünschten Muster aufgeklebt.


PraxisPlus

Rezeptur Oxidationsmittel Nr. 5

100 ml destilliertes Wasser
2 g Ammoniumchlorid
9 g Kupfersulfat

Kontakt zum Autor: F.Weipert@wepert-online.de

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