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Gestaltung mit Putz

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Gestaltung mit Putz

Für die einen ist Putz ein langweiliges Massenprodukt. Für die anderen ist er jedoch ein vielseitig einsetzbares Material.

Der Blick durch ein typisches Neubaugebiet zeigt Häuser, die sich in ihrer Optik kaum unterscheiden. Die Identität der Bewohner ist von außen nicht zu erkennen. Werden die Eigentümer gefragt, wieso das der Fall ist, werden Gründe, wie „das ist zu teuer” oder „das ist mit Putz sowieso nicht machbar und viel zu aufwendig” genannt. Dass sich aber Fassadenflächen allein durch die parzielle Ausbildung von einzelnen Bereichen individuell und anspruchsvoll gestalten lassen, wird an diesem Punkt oft nicht beachtet. Mit Putz können mit geringem Aufwand einzigartige Oberflächen erstellt werden, die sich mit einem dezenten Anstrich nicht aufdrängen, sondern einen Hingucker darstellen.

Putz ist für manche einfach ein langweiliges Massenprodukt. Für andere jedoch ein vielseitig einsetzbares Material, mit dem sich interessante Oberflächen erstellen lassen. Schon wenn man mit offenem Blick durch einen alten Stadtkern läuft, entdeckt man unterschiedliche und höchst individuelle Putzoberflächen, die mit weit weniger ausgereiften Produkten erstellt wurden, als heute zur Verfügung stehen.

Zur Ideenfindung von kreativen und vor allem individuellen Oberflächentechniken sind vorab verschiedene Überlegungen und Vorbereitungen notwendig. Die Fragen wo und wie – innen oder außen – sollten am Anfang nicht im Vordergrund stehen. Auch sollte man sich für die Phase der Ideenfindung Zeit nehmen.

Auch ist es nicht zwingend erforderlich, sich die kreativen Oberflächenstrukturen selbst auszudenken. Anhand folgender Checkliste kann die Ideenfindung bereits etwas eingegrenzt und konkretisiert werden.


 

Eine Checkliste

• Die Oberflächenstrukturen „lesen”: Um sich unterschiedliche Oberflächen auszuwählen, kann verschieden vorgegangen werden. Am nächsten liegt heutzutage die Recherche über Suchmaschinen in der Welt des Internets. Auch Tapetenkollektionen, ein Spaziergang in der Natur oder Materialausstellungen, bei denen Oberflächen in Originalmustern vorliegen, sind denkbar.

• Trendrichtungen sammeln: Es ist sowohl bei der Ideenfindung, als auch anschließend bei der Kundenberatung enorm wichtig zu wissen, was gerade Trend ist und in welche Richtung sich die aktuellen Trends entwickeln. Diese Informationen sind beispielsweise in Zeitschriften, Prospekten und vor allem Katalogen der Möbelindustrie zu finden. Die verschiedenen Unternehmen investieren sehr viel Geld und Know-how in Trends und Trendrichtungen. Auch sind Fachmessen sehr zukunftsorientiert und aufschlussreich. Hier lohnt es sich auch über den Tellerrand hinauszusehen und Messen in „benachbarten” Gebieten zu besuchen. Vorreiter für sämtliche Wohn- und Farbtrends sind Stoff- und Wohnmessen, da sich diese auf den Wandflächen widerspiegeln.

• Alte Handwerkstechniken studieren: Die Fassaden alter und besonderer Gebäude geben die unterschiedlichsten Oberflächen preis. Parziell ausgeführte Techniken lassen sich auch sehr schön an modernen Gebäuden einsetzen.


Nach dem gleichmäßigen Putzauftrag wird eine dünne Folie auf die Fläche aufgelegt.

Die Oberfläche kann mit einer Bürste strukturiert werden.

Die „Brettkanten“ werden eingeritzt.

Die getrocknete Fläche kann mit einem Anstrich oder einer Lasur versehen werden.

In den gleichmäßig mit der Traufel aufgezogen Putz werden mit einem breiten Pinsel Vertiefungen eingearbeitet.

Anschließend wird die Oberfläche wieder abgeglättet.

Die getrocknete Fläche kann nach Belieben mit einem Anstrich oder einer Lasur versehen werden.

 


 

Die richtige Technik

Um die richtige Technik für ein Objekt zu finden, muss man sich vorab Gedanken machen, ob durch parzielle Techniken die Fassade gegliedert und so gestaltet werden soll oder ob großflächig gearbeitet werden kann.

Die Materialauswahl hängt hauptsächlich davon ab, ob die Techniken innen oder außen ausgeführt werden sollen. Im Innenraum ist das Einsatzgebiet sehr abhängig von der Nutzung. Im Außenbereich müssen auch ganz unterschiedliche Parameter, wie die Art des Untergrundes und Lage des Gebäudes beachtet werden.

Sind die Randfakten geklärt, müssen die Techniken auf Probeflächen praktisch entwickelt werden. Hier kann man auch mit unterschiedlichen Materialien und Werkzeugen arbeiten, um ein optimales Ergebnis zu erlangen.

Muster erstellen

Alternativ zur Entwicklung in der eigenen Werkstatt lohnt sich zur Entwicklung neuer Kreativtechniken der Besuch eines Workshops. Dazu werden unterschiedliche Seminare angeboten, bei denen die Möglichkeit besteht, sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen und sich auch mit artfremden Produkten zu befassen. In den Gesprächen und der Zusammenarbeit – beim Ausprobieren und Begutachten der Musterflächen – ergeben sich für alle Beteiligten neue Ideen und Anregungen abseits der üblichen Routine und Verarbeitungstechniken. Bei solchen Workshops können verschiedene Materialien auf Musterplatten getestet werden.


Nach dem gleichmäßigen Putzauftrag wird eine dünne Folie auf die Fläche aufgelegt.

Die Oberfläche kann mit einer Bürste strukturiert werden.

Die „Brettkanten“ werden eingeritzt.

Die getrocknete Fläche kann mit einem Anstrich oder einer Lasur versehen werden.

In den gleichmäßig mit der Traufel aufgezogen Putz werden mit einem breiten Pinsel Vertiefungen eingearbeitet.

Anschließend wird die Oberfläche wieder abgeglättet.

Die getrocknete Fläche kann nach Belieben mit einem Anstrich oder einer Lasur versehen werden.

 


 

Auf die Fläche

Ein interessantes Beispiel für den kreativen Umgang mit Putz ist das Eckhaus in der Georgenstraße in München (Ausführung Firma Restauro Arte Antica, München). Hier wurde die vertikale Oberflächenstruktur durch das Eindrücken eines Seiles erstellt. Die Auswahl eines geeigneten Materials und das handwerkliche Geschick der Facharbeiter ermöglichten den Einsatz der Technik auch auf einer großen Fläche.

Die hier im Beitrag gezeigten Beispiele stellen nur einen kurzen Abriss und einen kleinen Teil der vielen Möglichkeiten dar, die mit ein bisschen Mut und handwerklichem Geschick machbar sind. Das Zitat des US-amerikanischen Erzählers Mark Twain fasst dies treffend in einem Satz zusammen: „Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.” Und mit ein bisschen mehr Spinnern können in Zukunft auch die typischen Neubaugebiete einen ganz eigenen Charme bekommen.

Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat. Susanne Rietzler, Anwendungstechnikerin Baumit


Bei diesem Gebäude in München wurde die Oberflächenstruktur des Putzes durch Eindrücken eines Seiles hergestellt.

Fotos: Baumit
Quelle: 07/2014

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