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Vergolden 5

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Vergolden 5

Das Kölner Instacoll-System wurde ursprünglich für wetterbeständige Hochglanzvergoldungen entwickelt.

Doch es findet auch im Innenbereich viele Anwendungsmöglichkeiten. Besonderes Merkmal dieser Vergoldetechnik ist eine spiegelglänzende Oberfläche, auf der kein Blattansatz sichtbar zu sehen ist. Sie eignet sich besonders für glatte Werkstücke und Objekte mit weich geschwungenen Oberflächen.

Basis des Systems ist eine wasserverdünnbare Acrylatdispersion mit einem Lösemittelanteil unter drei Prozent. Das Material hat eine Lagerfähigkeit von einem Jahr. Insbesondere die pigmentierte Variante muss vor der Verwendung gut aufgerührt werden.

Die Vergoldung ist besonders geeignet für Personen, die mit Blattvergoldungen keine große Erfahrung haben. Doch trotz aller Einfachheit ist die Technik nicht zu unterschätzen. Ein „Starter-Set“ bietet die Firma Noris Blattgold an (www.noris-blattgold.de). Wer genau nach der Anweisung und mit genügend Geduld vorgeht, kann damit ein schönes und langlebiges Ergebnis erzielen.

Untergrund

Für das Ziel einer perfekten Oberfläche gilt eine Grundregel: der Untergrund sollte glatt, fein geschliffen, trocken, staubfrei und für diese Technik nicht saugend sein. Vergoldermeisterin Karin Havlicek beschreibt es in ihrem Buch folgendermaßen: „Der Untergrund sollte so vorbereitet werden, dass er auch ohne Vergoldung perfekt aussieht und im Außenbereich wetterbeständig ist.“


Das Instacoll-System besteht aus zwei Produkten. Aus einer Untergrundschicht, der sogenannten Instacoll Base. Das ist eine etwas dickflüssige Grundierung, die in Gelb oder farblos erhältlich ist. Sie wird zügig mit einem auf die Fläche abgestimmten Kunsthaarpinsel auf das vorbereitete Objekt aufgetragen. Die Grundierung sollte satt aufgetragen werden. Bei glatten Flächen empfiehlt Karin Havlicek, die Basisschicht im Niederdruckspritzverfahren aufzutragen (Düsenweite 1 bis 1,5 Millimeter). Denn selbst bei noch so großer Sorgfalt bleibt meist der Pinselduktus sichtbar.

Ideal sind zwei Anstriche, die nass- in-nass erfolgen können, wenn der erste Anstrich genügend Festigkeit aufweist. Die Trockenzeit beträgt bei Raumtemperatur mindestens acht Stunden und ist darüber hinaus unbegrenzt. Die entstandene Fläche muss geschlossen und hochglänzend sein. Auf sie wird der Aktivator mit einem reinen Baumwolltuch aufgetragen. Nach einer Trocknungszeit von ca. 15 Minuten kann die Vergoldung durchgeführt werden. Das Zeitfenster hierfür beträgt ungefähr eine Stunde. Die Aktivierung kann jedoch beliebig oft erneuert werden, womit sich der zeitliche Rahmen leicht erweitern lässt. Überwiegend kommt Transfergold zum Einsatz. Wichtig ist, mit Doppel- oder Dreifachgold zu arbeiten, da bei der Verwendung von Einfachgold zu viele Fehlstellen entstehen.


 

Das Transfergold wird in zugeschnittenen Stücken verarbeitet. Dazu fasst man mit den Fingern oder einer Pinzette das Seidenpapier, dreht es und legt es mit der Goldseite auf die vorbereitete Fläche. Von oben wird es dann mit dem sogenannten Kölner Tissue auf das Seidenpapier gedrückt bis alles Gold auf der Oberfläche haftet. Jetzt kann das Papier abgezogen werden.

Sowohl Transfer, wie auch Blattgold wird mit einem frischen Tissue nochmals festgedrückt. Wenn der Aktivator noch offen ist, können Fehlstellen sofort durch Nachschießen ausgebessert werden. Die sich jetzt matt bis seidenglänzend präsentierende Oberfläche lässt sich wiederum mit dem Kölner Tissue glänzend polieren. Um einen außergewöhnlichen Hochglanz ent- stehen zu lassen, empfiehlt Karin Havlicek das aufliegende Gold mit anfänglich leichtem, später kräftigerem Druck und einer leichten Drehbewegung zu polieren.

 


 

 

 


Vergolden mit dem Kölner Instacoll-System
Um die Technik des Instacoll-Systems zu erlernen, eignet sich dieses Starter-Set..

Vergolden mit dem Kölner Instacoll-System
Die Instacoll-Base wird mit einem Kunsthaarpinsel aufgetragen.

Vergolden mit dem Kölner Instacoll-System
Der Auftrag des Aktivators erfolgt mit einem Spezialtuch.

Vergolden mit dem Kölner Instacoll-System
Das zuvor zugeschnittene Transfergold wird aufgelegt.

Vergolden mit dem Kölner Instacoll-System
Nach dem Anschießen kann sofort poliert werden.

 

 

Autor: Susanne Wierse
Fotos: Karin Havlicek
Quelle: Malerblatt 10/2011
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