Mit dem Spachtel hält die Handschrift deutlichen Einzug in die Fläche – und verlangt bereits gute Fertigkeiten.
Bei kaum einer Technik lässt sich die Handschrift des Verarbeiters so deutlich „lesen“ wie bei der Spachtel-Strukturtechnik. Die markanten Spachtelschläge verleihen der Oberfläche eine höchst individuelle Note. Die Bearbeitung großer Flächen erfordert höchste Konzentration, da ein Wechsel der Arbeitsweise das Gesamtbild der Wandfläche negativ beeinflusst.
Die modellierte Oberflächenstruktur lässt sich unifarben beschichten oder wie im gezeigten Beispiel mit weiteren dekorativen Techniken überarbeiten. Auf diese Weise wird der gespachtelten Fläche das legendäre Tüpfelchen auf dem „I“ verliehen.
Quelle: Malerblatt 09/2009Die reliefartige Oberfläche der Spachtel-Strukturtechnik wird durch die Kombination mit unterschiedlichen Lasurtechniken besonders hervorgehoben.
Zunächst wird eine Plastikmasse auf Dispersionsbasis satt aufgerollt, direkt danach erfolgt das Modellieren. Mit dem Flächen-Spachtel setzt man markante Schläge in lockerer Verteilung.
Ungleichmäßige Strukturerhebungen lassen sich anschließend mit einem Doppelblatt-Spachtel glätten. Hierbei wird kreuz und quer gearbeitet und das Werkzeug immer wieder gesäubert.
Nach Trocknung sind vorhandene Spachtel- grate abzuschleifen. Nun kann die farbige Gestaltung beginnen: auf dem deckenden Grundanstrich wird getönte Dispersionslasur gleichmäßig aufgetragen.
Die noch nasse Lasur wird mit einer Flächen-Streichbürste gleichmäßig auf der zu gestaltenden Wand verwischt (siehe Lasurtechnik gewolkt). Um Pinselstriche und grobe Schläge nach Möglichkeit zu egalisieren …
… kann darüber hinaus mit einem Schwammbrett noch einmal auf der kompletten Fläche nachgearbeitet werden.
Durch das Abrakeln mit einem Viskoseschwamm bleiben Reste einer weiteren Lasur in den Vertiefungen stehen.Fotos: Brillux
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