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Farbgestaltung für Senioren

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Farbgestaltung für Senioren

Im Alter lassen die Sinnesleistungen oft nach. Daher liegt es hier am gestaltenden Handwerk, wieder Farbe in ihren Alltag zu bringen.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie wachen morgens auf und sind plötzlich 85 Jahre alt. Neben eventuellen körperlichen Beeinträchtigungen haben sich unter anderem Ihre Sehfähigkeit und Ihr Farbempfinden mit einem Schlag deutlich verändert. Unter Umständen kommt noch eine altersbedingte Demenz hinzu, die Ihr Erinnerungsvermögen schwächt und Ihre Gedanken durcheinander wirbelt. Was würden Sie sich in diesem Moment wünschen? Richtig! Fachkompetenz, nicht nur von ärztlicher sondern auch von gestalterischer Seite her. Jetzt kehren wir in Ihr normales Leben zurück. Sie sehen wieder alles klar und haben keinerlei Gedächtnisprobleme mehr. An was erinnern Sie sich daher also noch? Genau! Die Umgebung von älteren und alten Menschen muss speziell nach deren ganz eigenen Bedürfnissen ausgerichtet werden. Daher sollten Sie als beauftragter Maler im Umgang mit dieser Kundengruppe noch mehr Zeit in eine intensive Beratung investieren als gewöhnlich, da sich viele ältere Herrschaften ihrer körperlichen Defizite beispielsweise im Bereich der Sinne gar nicht bewusst sind. Mit einem ausgeklügelten Farbeinsatz können Sie ihnen jedoch ein großes Stück Lebensqualität zurück geben. Die Erfahrungen des Malermeisters Werner Deck zeigen, mit welchen Typen Sie sich in diesem Zusammenhang auseinander setzen müssen. Er unterscheidet hier in drei verschiedene Gruppen. „Es gibt diejenigen, die fragen: „Was hat man denn zur Zeit so?“ Bei ihnen besteht ein geringer Gestaltungsspielraum im Bereich von Tapeten und Farben. Ihre Einstellung ist aber dennoch konservativ. Der Anteil dieser Gruppe liegt bei etwa 20 Prozent. Dann kommen die „Gewohnheitstiere“, bei denen alles wieder so werden soll, wie es war. Egal ob die Blümchentapete im Schlafzimmer oder der Beigeton im Wohnzimmer. Sie sind sehr konservativ und lassen dem Maler wenig Gestaltungsspielraum. Ihr Anteil liegt bei etwa 50 Prozent.
Die dritte Gruppe ist zwar auch konservativ, aber dennoch ein wenig aufgeschlossen. Bei kompetent und überzeugend vorgebrachten Vorschlägen lässt sie sich von einem guten Konzept überzeugen. Farbige Kontraste wie Tapeten mit Bordüren finden hier Anklang. Ihr Anteil innerhalb der Senioren beträgt etwa 30 Prozent.“
Nach speziellen Trends innerhalb dieser drei unterschiedlichen Gruppen gefragt, erklärt der Praktiker: „Ich kann da außer einer Tatsache keinen besonderen Trend erkennen und die ist schon seit Jahrzehnten gleich. Diese Kundengruppe hegt den sehnlichen Wunsch nach einem zuverlässigen Handwerker/Maler.“ Darüber hinaus hält Werner Deck einen weiteren Punkt im Handwerk für unbedingt verbesserungswürdig – und das nicht nur bei den Malern. „Die Beteiligten müssen den Kunden als Mensch wertschätzen, eine emotionale Beziehung zu ihm aufbauen und die strikte und konsequente Anwendung der Tugenden Pünktlichkeit, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Sauberkeit und Zuverlässigkeit verfolgen – und das ohne jeden Kompromiss.“
Wenn Sie also Ihr Wissen rund um die Bedürfnisse älterer Menschen und deren Wünsche an das Handwerk kombinieren, zeichnet sich ein Erfolg versprechender Weg ab. Wer diesen verinnerlicht, auf den werden im stetig wachsenden Markt rund um die Versorgung und Pflege von Senioren in den kommenden Jahren viele Aufträge warten. Weitere hilfreiche Tipps von Experten zu diesem Thema finden Sie auch im folgenden Interview.

 

Simone Heinz
Quelle: Malerblatt 09/2009

 

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