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Echtstuckprofile

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Echtstuckprofile

Echtstuckprofile sind vielseitig und langlebig. Eine sorgfältige Anbringung garantiert über viele Jahre ein Aussehen wie am ersten Tag.

Stuck ist seit der Antike eine wichtige Technik für die Gestaltung von Innenräumen und Fassaden. Den Höhepunkt der opulenten plastischen Spielereien erlebte die Technik im Barock und Rokoko.
Vor rund 100 Jahren wurden die ersten Profile als Fertigstuckteile – in Gießformen hergestellt – angeboten. Doch in den 1950er- und 1960er-Jahren gab es einen Rückschlag. Der dekorative Stuck wurde als nicht vereinbar mit der modernen Architektur angesehen.
Heute hat Echtstuck sein Ansehen zurück gewonnen und die Produktpalette an Umfang zugenommen: Sie reicht vom üppigen, ans Barock angelehnten Gesims bis zur modernen Leiste, in die die Beleuchtung integriert ist. Zudem sind die Hersteller bei der Lieferung flexibler geworden.
Dank des Einsatzes modernster Dehydrierungsanlagen entfallen die Trocknungszeiten, und es können auch große Mengen an Echtstuckprofilen für einen Auftrag geliefert werden. Bei der Montage der Fertigstuckelemente ist Sorgfalt gefragt. Es beginnt mit der Prüfung des Untergrundes. Sollte er nicht tragfähig sein, muss er vor der Montage erneuert und ausgebessert werden. Bei Gesimsen immer beachten: Innen- und Außenecken machen ihren Reiz aus. Aus diesem Grund laufen sie immer um den gesamten Raum.
Als erstes werden mittels einer Schlagschnur Höhe und Breite des Gesimses auf Wand und Decke übertragen. Danach wird das Gesims an die Decke gehalten und die Richtung der Gehrung mit dem Bleistift angezeichnet. Für den Gehrungsschnitt legt der Verarbeiter das Gesims in den Gehrungskasten: Die Wandseite seitlich und die Deckenseite auf den Boden. Zur Fixierung werden Keile angenagelt. Jetzt erfolgt der Gehrungsschnitt mittels Fuchsschwanz, der ohne Druck durchzuführen ist.
Am Einbauort wird der Schnitt überprüft. Achtung: Bei Gesimsen mit Motiv muss der Verarbeiter den Stoß beachten und sich am fortlaufenden Muster orientieren. Geschnitten wird immer zwischen zwei Motiven. Auch bei Stuckprofilen empfiehlt es sich, im System zu bleiben und den Kleber des Profil-Herstellers zu verwenden. Wichtig ist es, eine satte Lage des Klebers auf die Flächen aufzutragen, damit sich das Gesims gut einschwimmen lässt. Dazu wird es an die Klebefläche angedrückt und unter Druck etwas hin und herbewegt. Nicht vergessen: Kleber auch immer am Stirnstoß zwischen den Profilen satt auftragen. Nägel und Stützen fixieren das Gesims bis zum Abbinden. Der herausquellende Kleber schließt die Anschlussfugen an Wand und Decke. Er wird erst nach Ansteifung mit der Japanspachtel oder dem Stuckeisen abgestoßen. Weil die Stöße im Anschluss sehr gut gespachtelt und geschliffen werden können, erreicht man ein exaktes und sauberes Finish der Arbeiten.
Da Echtstuckprofile einen saugfähigen, mineralischen Untergrund bieten, sind sie für vielfältige Beschichtungsarbeiten sehr gut geeignet. Ihre Langlebigkeit kann den Bauherrn auch noch nach Jahrzehnten erfreuen.

Susanne Wierse
Quelle: Malerblatt 01/2009


Echtstuckprofile
Die Richtung des Gehrungsschnitts wird angezeichnet.

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Die Gesimse in den Gehrungskasten legen und die Keile zur Fixierung befestigen.

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Die Gehrungsschnitte werden mit einem Fuchsschwanz durchgeführt.

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Danach trägt man eine satte Lage des Klebers auf.

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Nägel und Stützen fixieren das Gesims bis zum Abbinden.

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Nach der Ansteifung erfolgt die Entfernung des überschüssigen Klebers. Fotos: Staff Decor

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