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Algen und Pilze – CD Color

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Algen und Pilze – CD Color

Benedikt Müller-Wortmann, Leiter Anwendungstechnik bei der CD-Color GmbH & Co. KG zum Thema Algen und Pilze.

Algen und Pilze an Fassaden sind ein immerwährendes Phänomen. Dabei bestimmen die Lage eines Objektes und die Klimabedingungen, aber auch die Oberflächentemperatur und die verblei-bende Feuchtigkeit auf der Fassade die Intensität eines möglichen Befalles.

Ideale Voraussetzungen für das Entstehen von Algen- und Pilzbewuchs bieten Bauteile mit erhöh-ten Feuchtigkeitseinflüssen, Gebäude in Schattenlage und damit verbundene niedrige Temperatu-ren sowie erhöhter Grünbewuchs im Umfeld des Gebäudes.

Wärmegedämmte Gebäude stellen – je nach Lage – sicherlich einen Hauptteil der betroffenen Flä-chen, da die Oberflächentemperatur hier im Jahresmittel sehr gering ist und Feuchtigkeit länger auf der Oberfläche verbleiben kann. Marktbeobachtungen gehen davon aus, dass ca. 75% aller gedämmten Fassaden nach einigen Jahren befallen sind.

Bei der Überarbeitung von befallenen Flächen werden in aller Regel Beschichtungsstoffe mit biozi-den Wirkstoffen eingesetzt. Als Biozide bezeichnet man chemische oder biologische Wirkstoffe oder Zubereitungen mit Substanzen, die eine algizide/fungizide Wirkung gegen Schadorganismen entfalten.

An Fassadenbauteilen werden unterschiedliche Produkte für unterschiedliche Maßnahmen einge-setzt. Dabei stehen Mittel für die Reinigung von befallenen Fassaden, Mauerschutzmittel, aber auch Beschichtungsmittel/Filmschutzmittel im Vordergrund. Viele Produkte enthalten darüber hinaus noch so genannte Gebindekonservierer, die einen mikrobiologischen Befall im Gebinde aus-schließen sollen.

 

Für die Behandlung bereits befallender Flächen gibt es im Bautenfarbenbereich verschiedene An-sätze. Zum einen werden zur Überarbeitung mineralisch-silikatische Systeme (Rein-, oder Disper-sions-Silikat-Farben) genutzt, die durch ihr alkalisches Bindemittel von Natur aus einen temporären Grundschutz gegen Algenbefall bieten.

Eine weitere Alternative bieten die Silikonharzfarben, die je nach Qualität eine sehr hohe Wasser-dampfdurchlässigkeit aufweisen, gleichzeitig aber das von außen einwirkende Wasser abhalten. Siliconharzfarben werden im Markt mit und ohne Biozide angeboten.

Die dritte und nicht weniger interessante Alternative bieten die Dispersionsfarben auf Reinacrylat-basis im Fassadensegment, die es aufgrund der Eigenschaften des Bindemittels auch in sehr in-tensiven Farbtönen gibt. Diese Systeme zeichnen sich durch eine gute Wasserdampfdurchlässig-keit und eine hohe Wasserabweisung auf. Zusätzlich können sie aufgrund der erhöhten Haftungs-eigenschaften auf unterschiedlichsten Untergründen eingesetzt werden.

Insgesamt ist davon auszugehen, dass der Hauptanteil der Fassadenfarben mit bioziden Wirkstof-fen ausgerüstet ist. Die Gruppe der Silikonharzfarben, stellt nach Marktangaben den größten Anteil (über 50%) im Gesamtmarkt dar. Silikatfarben und Dispersionsfarben auf Acrylatbasis teilen sich den Restmarkt zu ungefähr gleichen Teilen auf.

Über das Thema Biozide wird in Fachkreisen seit Jahren sehr kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite sind Biozide hinsichtlich ihrer Wirkung gegen mikrobiologischen Befall unbestritten, auf der anderen Seite enthalten im Markt erhältliche Farben oft einen Anteil an bioziden Zusätzen, die an der Fassade im Laufe der Zeit ausgewaschen werden können. Durch den Auswascheffekt gelan-gen schädliche Stoffe in die Umwelt. Gleichzeitig verlieren die Farben ihre biozide Funktion und die Renovierungsintervalle verkürzen sich. Eine erneute Überarbeitung mit biozidem Einsatz wird dann bei Neubefall erforderlich.

Grundsätzlich aber dient der Biozid-Einsatz zur Werterhaltung der Gebäudeoberfläche und soll die Renovierungsintervalle der Fassade verlängern.

Gut beraten sind diejenigen, die auch beim Umgang mit Bioziden auf die richtigen Produkte und Maßnahmen setzten, um nicht nur einen Schutz gegen Algen zu erzielen, sondern auch um ver-antwortungsbewusst mit der Umwelt umzugehen. Hier sind in erster Linie Fachunternehmen ge-fordert, die sich heute bietenden effizienten Produkte beim Endkunden anzubieten. Aber auch Pla-ner und Architekten sind aufgefordert, schon in der Entstehungsphase konstruktive Nachteile aus-zuschließen, damit das Risiko von Algenbefall im Vorfeld minimiert wird.

Wenn bei Bauteilen nicht auf einen bioziden Schutz des Beschichtungsmaterials verzichtet werden kann, rät das Umweltbundesamt, auf Produkte zurückzugreifen, die „verkapselte Biozide“ enthalten und verwenden. „Verkapselt“ bedeutet, dass der Wirkstoff von einem Polymer umhüllt ist, das exakt auf den Wirkstoff und den Beschichtungsstoff angepasst ist. So kann die Löslichkeit des Wirkstoffs gleichmäßig auf ein niedriges, aber wirksames Niveau eingestellt werden. Zusätzlich wird die Auswaschungsrate vor allem im ersten Jahr deutlich verringert. Diese Maßnahme kann die Schutzdauer maßgeblich erhöhen und die Abgabe von Substanzen in die Umwelt deutlich reduzieren.

Folgende Vorteile sind maßgebende Grundlage dieser Technologie: breites Wirkungsspektrum, verbessertes Auswaschungsverhalten, verbesserter UV-Schutz, sehr gute Langzeitstabilität, deut-lich reduzierte Wirkstoffgehalte und damit deutlich geringerer Umwelteintrag, Carbendazim- und Diuronfreiheit.

Mit seiner LUCITE®-House-Paint bietet CD-Color ein umweltschonendes Produkt mit der neuesten Technologie von verkapselten Bioziden und setzt somit neue Maßstäbe für den langfristigen Werterhalt der Fassade und einen besseren Schutz der Umwelt.

Benedikt Müller-Wortmann, Leiter Anwendungstechnik CD-Color



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