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Anforderungen an Farben

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Anforderungen an Farben

Die Anforderungen und Voraussetzungen an Farben und Putze werden immer anspruchsvoller.

Deckkraft und Farbtonstabilität werden heute genauso vorausgesetzt wie Verschmutzungs- resistenz oder Schadstofffreiheit. Eine hohe Deckkraft wird heute als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt. Auch dass der Farbton exakt mit dem ausgesuchten Muster übereinstimmt, wird heute als nichts Besonderes mehr angesehen. Die gewünschte Farbigkeit muss durchgehend brillant und gleichmäßig sein, was eine gute Pigmentierung des Produkts voraussetzt. Das sind quasi die Grundvoraussetzungen, die eine moderne Farbe erfüllen muss.
Vor einigen Jahren kam auf die Farbenindustrie eine neue Herausforderung zu. Mit dem Trend zu immer glatteren Oberflächen rückte die Ansatzfreiheit einer gestrichenen Fläche in den Fokus. Lange Zeit war es selbstverständlich, dass Decken und Wände eine leichte Struktur, etwa von Raufaser, Glasgewebe, Putz oder Strukturtapete aufwiesen, wodurch die einzelnen Walzenbahnen kaum sichtbar waren. Auf glatt gespachtelten Oberflächen dagegen kann ein schlechter Farbverlauf schnell zu unschöner Schattenbildung führen. Moderne Beleuchtungssysteme, die eine Fläche indirekt erhellen, oder Streiflicht, das durch immer größere, oft von der Decke bis zum Boden reichende Fenster fällt, verstärkten die Problematik noch. Durch entsprechende Rezepturen konnte man jedoch auch dieses Problem weitgehend in den Griff bekommen.


Schadstofffrei und ökologisch

Das Gesundheits- und Umweltbewusstsein vieler Verbraucher ist in den letzten Jahren immens gestiegen. Die Wohnung und das Arbeitsumfeld sollen heute möglichst schadstofffrei sein. In sensiblen Bereichen, wie etwa Kinderzimmern, Kindergärten oder Krankenhäusern kommt für immer mehr Auftraggeber nur eine zertifizierte, schadstoffgeprüfte Wandfarbe in Frage.
Neben den schadstoffreduzierten Farben werden verstärkt auch spezielle Produkte mit Eignung für Allergiker nachgefragt. Diese sind frei von Konservierungsmitteln, die bei besonders sensiblen Personen allergische Reaktionen, wie tränende Augen oder Hautreizungen, auslösen können. Bei der Wahl der geeigneten Farbe muss der Maler beachten, dass organische Lösemittel, die auch in Form von ätherischen Ölen selbst in reinen Naturfarben zu finden sind, gesundheitliche Beschwerden und Allergien auslösen können. Bei der Herstellung spezieller Dispersionsfarben kann auf den Einsatz von Lösemitteln und Weichmachern vollständig verzichtet werden, zudem wird im Herstellungsprozess auf die Reinheit der Rohstoffe geachtet, strenge Keimkontrollen garantieren eine gleichbleibend hochwertige Qualität.
Farben, die mittels Photokatalyse Schadstoffe aus der Raumluft zersetzen, haben sich bereits seit Jahren auf dem Markt etabliert. Als Katalysator wirkt dabei ein speziell aufbereitetes Titandioxid, das durch Tageslicht angeregt wird.

Die Anforderungen an Innenfarben werden immer größer. Hohe Deckkraft, gute Reinigungsfähigkeit und Schadstofffreiheit sind nur einige der heute gefragten Eigenschaften.


Elektomagnetisch abgeschirmt

Wer sich gegen elektromagnetische Einflüsse abschirmen möchte, kann dies mit einer Spezial-Untergrundbeschichtung tun, die aufgrund ihrer Zusammensetzung die schädlichen Strahlungen von Handymasten, Hochspannungsleitungen usw. dämpft. Spezialfarben sind auch für das Beschichten von Untergründen mit wasserlöslichen Verschmutzungen, wie Nikotin, Ruß und Lignin erforderlich, denn hier ist der Einsatz von herkömmlichen, wasserlöslichen Farben problematisch. Doch nicht immer sind lösemittelhaltige Farben auf Polymerisatharz- oder Alkydharzbasis als Alternative vom Kunden erwünscht. Mittlerweile gibt es auch lösemittelfreie Produkte, die dennoch absperrende Eigenschaften aufweisen. Sie lösen die wasserlöslichen Substanzen aus dem Untergrund, verhindern aber ein Durchschlagen.
Ein weiterer Bereich für Spezialfarben sind Produkte mit fungizider und bakterizider Ausstattung, die mit einem fungiziden Depot als vorbeugende Maßnahme gegen das Wachstum von Schimmelpilzen eingesetzt werden können.


Matt ist in

Neben hochglänzenden oder metallisch schillernden Oberflächeneffekten sind derzeit vor allem tuchmatte Oberflächenoptiken gefragt. Immer häufiger sind in der heutigen Zeit jedoch auch strapazierfähige und leicht zu reinigende Beschichtungen gefragt. Bei glänzenden Farben ist das in der Regel kein Problem. Matte Innenfarben dagegen lassen sich unabhängig von der Nassabriebsklasse jedoch nur bedingt reinigen, da die poröse Oberfläche den Schmutz eher bindet. Werden Verschmutzungen dann durch Scheuern von der Oberfläche entfernt, bleiben nicht selten glänzende Stellen zurück oder es entstehen Oberflächenbeschädigungen.
Auch hier gibt es eine Lösung: matte Farben mit guter Reinigungsfähigkeit. Füllstoffe auf Carbonbasis machen dunkle, matte Farben strapazierfähig und unempfindlicher gegen den sogenannten Schreibeffekt. Das sind Kratzer und Spuren, die durch mechanischen Abrieb der Farbpigmente auf matten, intensiv getönten Beschichtungen entstehen. Eine matte, hoch reinigungsfähige und verschmutzungsunempfindliche Farbe ist beispielsweise „PremiumClean“ von Caparol. Die Spezialfarbe in der Nassabriebsklasse 1 ist ideal geeignet für alle Bereiche, die mechanisch stark beansprucht sind und gelegentlich gereinigt werden müssen. Die innovative Farbe besteht aus einer speziellen Bindemittel-Füllstoff-Kombination. Sie ist beständig gegen wässrige Desinfektionsmittel und eignet sich besonders für den Einsatz in Räumen mit erhöhter Hygieneanforderung, wie Krankenhäuser, Altersheime und Arztpraxen. Trotz der matten Oberfläche lassen sich Verunreinigungen gut beseitigen. Auch Kaufhäuser, Hotels, Gaststätten, Büros, Schulen, Kindergärten, Behörden sowie der private Wohnbereich sind daher bevorzugte Anwendungsgebiete für die Farbe. Rudolf Kolb, Produktbetreuer Farben & Putze bei Caparol, erinnert sich: „Sehr gute Erfahrungen haben wir mit PremiumClean beispielsweise in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart gemacht. In den Logen und VIP-Lounges, die im Corporate Design des VfB Stuttgart in matten Farbtönen in Rot, Schwarz und Weiß gestrichen wurden, kam auf die roten und schwarzen Flächen PremiumColor. Mit der hoch strapazierfähigen Farbe konnten der mechanische Abrieb und der Schreibeffekt reduziert werden. Bei den weißen Wandflächen ging es vor allem um die Verschmutzungsresistenz und sie mussten hoch reinigungsfähig sein. PremiumClean übertrifft in punkto Reinigungsfähigkeit selbst hoch gebundene Latexfarben und ist zudem diffusionsfähig. Die Füllstoffpackung ist bei PremiumClean so abgestimmt, dass eine nahezu geschlossene Oberfläche ohne Hautbildung entsteht. Das macht die Farbe so reinigungsfähig.“

Matte, intensive Farbtöne, die zudem extrem strapazierfähig sind: In den Logen und VIP-Lounges der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart musste dieser Spagat bewältigt werden.


Sauber und farbtonstabil

Auch wenn Innenfarben heute eine Menge leisten müssen, so werden sie durch die Ansprüche, die an Fassadenfarben gestellt werden, noch übertroffen. Alfred Lohmann, ebenfalls Produktbetreuer Farben & Putze bei Caparol, kennt die Gründe dafür: „Wer seine Fassade streichen lässt, nimmt dafür schon einiges Geld in die Hand. Allein die Aufstellung eines Gerüsts kostet. Der Kunde möchte dann natürlich, dass die Fassade möglichst lange wie neu aussieht, dass der Farbton über Jahre hinweg stabil ist und die Wände sauber bleiben. Veränderungen im Gesamteindruck der Fassade werden heute nur noch selten hingenommen.“ Doch nicht nur die Verschmutzungsneigung ist ein Thema, sondern auch der Befall mit Algen und Pilzen – und das nicht nur bei Wärmedämm-Verbundsystemen. Hier muss man schon in der Planungsphase überlegen, ob der Algen- bzw. Pilzbefall nicht durch konstruktive Maßnahmen eingedämmt werden kann oder ob z.B. Bäume zu dicht am Haus stehen und sich dadurch Feuchtigkeit zu lange an der Fassade halten kann. Unterstützend und vorbeugend gibt es biozid ausgerüstete Fassadenfarben, die einen temporären Schutz bieten können. Alfred Lohmann: „Die Verschmutzungseigenschaften von Fassadenfarben sind schon seit über zehn Jahren ein großes Thema und es hat sich in dieser Zeit viel getan, weil intensiv daran geforscht wurde, wie sich die Verschmutzungsneigung reduzieren lässt. Mit der Siliconharzfarbe wurde vor Jahren ein vorläufiger Höhepunkt erreicht. Doch jetzt ist mit der Nano-Quarz-Gitter-Technologie eine echte Neuentwicklung gelungen, wie Labortests bereits bewiesen und langjährige Freilandversuche zeigen werden. Diese Technologie hilft nicht nur die Fassade länger sauberzuhalten, wir konnten damit auch eine sehr hohe Farbtonstabilität erreichen. Farben mit NQG-Technologie haben die beste Farbtonbeständigkeits-Einstufung A1 nach dem BFS-Merkblatt Nr. 26. Als Maler haben Sie damit höchste Sicherheit. Im Farbtonfächer „Fassade A1“ von Caparol sind ausschließlich Farbtöne zu finden, die mit rein anorganischen Pigmenten rezeptiert sind. Damit können Sie die beiden Kundenwünsche für die Fassade, nämlich Sauberkeit und Farbtonbeständigkeit, bedienen.“

Von Fassadenbeschichtungen erwartet der Verbraucher in erster Linie lang anhaltende Sauberkeit und hohe Farbtonbeständigkeit. Fotos:Caparol


Nano-Quarz-Gitter-Technologie

Die Nano-Quarz-Gitter-Technologie hilft, die guten bauphysikalischen Eigenschaften von Siliconharzfarben weiter zu verbessern. Bei den Siliconharzfarben besteht das Bindemittel aus Anteilen von Siliconharz und Dispersion. Je höher der Anteil an Siliconharz, desto besser ist die Bauphysik und damit die Qualität des Produktes. Doch hier gibt es Grenzen: Bei einem zu hohen Anteil an Siliconharz wird die Bindefähigkeit der Beschichtung negativ beeinflusst. Der Dispersionsanteil sorgt für die gute Haftung der Farbe, hat aber Schwächen im Anschmutzverhalten. Eine Kombination der positiven Eigenschaften der Dispersion mit den geringen Verschmutzungseigenschaften von mineralisch-organischen Bindemitteln wurde daher schon lange favorisiert. Doch dazu müssen die beiden Komponenten untrennbar chemisch vernetzt werden. Das ist mit der NQG-Technologie möglich geworden. In den NQG-Farben und -Putzen werden während der Herstellung der Dispersion silicatische Teilchen fest eingebunden. Am Ende enthält jedes Dispersionsteilchen unzählbare mineralische Teilchen. Dadurch wirken die NQG-Produkte wie eine Mineralfarbe, das heißt, Schmutzpartikel treffen auf die mineralischen Teilchen der Farboberfläche, an denen sie nicht anhaften können. Zudem wird Feuchte auf der Oberfläche mineraltypisch gleichmäßig verteilt und kann so zügig abtrocknen. Gleichzeitig wirken die positiven Eigenschaften einer hochwertigen Siliconharzfarbe: sehr gute Haftung zur Oberfläche und den Pigmenten und Füllstoffen, sehr geringe Kreidung, sehr gute Wasserabweisung und Wasserdampfdurchlässigkeit in der gesamten Farbschicht. Auch wenn durch Umwelteinflüsse geringe Mengen der Beschichtung abgebaut werden, verändert sich diese Anordnung insgesamt nicht, denn die darunterliegenden Teilchen sind ja vergleichbar ausgestattet. So ist eine langjährige Schutzfunktion gewährleistet.

Rudolf Kolb/Alfred Lohmann, Caparol
Quelle: Malerblatt 01/2012
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