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Prüfmethoden

Bodenbeläge Malerblatt Wissen
Prüfmethoden

Die wichtigsten Prüfmethoden für ein optimales Ergebnis bei der Versiegelung bzw. Beschichtung.

Individuelle Bodenbeschichtung

Bevor mit dem Beschichtungsaufbau am Boden begonnen werden kann, muss der Untergrund sorgfältig geprüft und vorbehandelt werden.

Bodenfeuchte

Die CM-Messung (Carbid-Methode) ist eine chemische Methode, um den Feuchtigkeitsgehalt im Untergrund zu bestimmen. Der Untergrund muss auf seinen Wassergehalt und damit auf seine Beschichtungstauglichkeit geprüft werden. Der max. Feuchtigkeitsgehalt hängt von der Art und Beschaffenheit des Untergrundes ab und sollte grundsätzlich unter 4,5 Prozent liegen (mit Ausnahme von Anhydrit-Estrich [0,3 Prozent]).

Druckfestigkeit

Druckfestigkeiten sollten mind. 25 bis 50 N/mm² betragen, je nach Beanspruchung des Bodens. Bei geringeren Werten muss eine Verfestigung des Bodens erfolgen. Prinzipiell gilt: Je höher die Druckfestigkeit des vorhandenen Untergrunds, desto besser die Haltbarkeit der Beschichtung. Druckfestigkeiten können mit einem Rückprallhammer (Schmidtscher Hammer) gemessen werden.

Haftzugfestigkeit

Die Haftzugfestigkeit beschreibt die Kraft, die auf eine Fläche wirkt. Für eine optimale Haftung des Beschichtungssystems sollte die Flächenhaftzugfestigkeit mind. 1,5 N/mm² betragen. Diese lässt sich mit einem Oberflächenhaftzugsmessgerät bestimmen. Eine Verbesserung der Haftzugfestigkeit lässt sich mit einer mechanischen Reinigung (Schleifen, Fräsen oder Kugelstrahlen) erreichen.

Vorbereiten

Durch rotierende Schleifkörper erfolgt die Beseitigung von geringen Oberflächenrauigkeiten. Diese Methode reicht für einen stark belasteten Boden in der Regel nicht als Untergrundvorbereitung aus. Wenn hohe Belastungen erwartet werden, muss der Boden stattdessen durch Fräsen oder Kugelstrahlen vorbehandelt werden.

Mittels rotierender Metallräder wird beim Fräsen ein intensiver Materialabtrag des Untergrundes oder ggf. eine Entfernung der Altbeschichtung vorgenommen.

Beim Kugelstrahlverfahren werden oberflächliche Verunreinigungen und Zementschlämme staubfrei entfernt sowie Lunker und Risse geöffnet. So kann ein perfekt vorbereiteter Beschichtungsgrund hergestellt werden.


Als Schlussbeschichtung empfahl sich eine Verlaufsbeschichtung, die auf die Fläche entleert und mit einem Zahnspachtel verteilt wurde.

Ausführung

Als Bodenbeschichtung können verschiedene Materialien zum Einsatz kommen wie z.B. flüssiges Reaktionsharz. Für hohe hygienische Ansprüche bietet z.B. Dinova eine porenfreie Bodenbeschichtung im Sinne einer fugenlosen Verlaufbeschichtung an.

Für die optimale Beschichtung einer Industriehalle konnte die Tragfähigkeit nur durch Kugelstrahlen des Untergrunds erreicht werden. Ohne dieses Verfahren kann die Mindesthaftzug- festigkeit von 1,5 N/mm² für die nachfolgenden Beschichtungen nicht erreicht werden. Die Haftzugfestigkeit einer Beschichtung auf dem Untergrund ist von besonderer Bedeutung für das mechanische Verhalten.

Die Grundierung dient als Haftvermittler zwischen dem Untergrund und der nachfolgenden Beschichtung. Poren und Kapillaren werden verschlossen und verfestigen somit den Untergrund. Das verwendete Produkt, z.B. DinoFloor EP Beschichtung 290, ist lösemittelfrei, filmbildend ausgeführt osmosebeständig und hoch mechanisch belastbar. Das Material wird mit einem langsam laufenden Rührwerk angemischt, in ein sauberes Gefäß umgetopft und nochmals kurz mit dem Rührwerk durchgemischt. Nach dem Mischvorgang wird es auf dem Boden entleert und mit dem Gummischieber zügig verteilt. Zum Schluss wird die Grundierung mit einer geeigneten EP-Rolle durchgerollt. Die Schichtdicke beträgt je nach Auftragsmenge ca. 0,2 bis 0,6 Millimeter.

Sollte der Untergrund nach dem Kugelstrahlen größere Unebenheiten aufweisen, ist eine zusätzliche Kratzspachtelung empfehlenswert.

Als Schlussbeschichtung empfiehlt sich z.B. DinoFloor EP Beschichtung 290 als Verlaufsbeschichtung. Das Material wird auf der Fläche entleert und mit einem Zahnspachtel (Verbrauch ab ca. 2,5 bis 3,5 kg/m² je nach Schichtstärke) verteilt. Danach wird mit einer Stachelwalze entlüftet. Die Beschichtung ist lösemittelfrei, verseifungsbeständig und gewährleistet eine hohe mechanische und chemische Belastbarkeit.

Malerblatt 10/2014
Jörg Pöhls, Anwendungstechnik Meffert Frank Thoma, Anwendungstechnik Dinova
Fotos:Meffert/Dinova
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