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Berufliche Perspektiven

Aus- & Weiterbildung Caparol
Berufliche Perspektiven

Die Berufsperspektiven im Bereich der Farben und Oberflächen nach einer Weiterbildung sind überraschend.

Wir sprachen mit einem Lehrer der Fachschule für Gestaltung in Feuerbach und befragten Absolventen nach ihrer Karriere im Handwerk. 

Wie sieht die Zukunft des deutschen Maler- und Lackiererhandwerks aus? Eine zentrale Fragestellung, mit der sich alle für die Aus- und Fortbildung im Handwerk Verantwortlichen auseinandersetzen. Beim ersten nationalen Fachschulkongress in Fulda empfahl Holger Jahn, Professor an der Fachhochschule Potsdam, dem Nachwuchs: „Spezialisieren und vernetzen Sie sich mit Kollegen, schauen Sie über den Tellerrand. Werden Sie in Ihrem Feld der Beste, statt auf jeden Fall den Kampf um den billigsten Anbieter zu verlieren.“ In Workshops entwickelten die teilnehmenden Studierenden und Lehrer Thesen, die in einem Manifest zusammengefasst wurden. Dabei stellten sie fest, dass demografischer Wandel, Globalisierung, Klimawandel und die fortschreitende Digitalisierung großen Einfluss auf die Zukunft des Malerhandwerks nehmen. Außerdem muss man sich auf einen Wandel der Betriebsstrukturen einstellen. Das Handwerk wird sich in immer mehr Kleinst- beziehungsweise Großbetriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern aufspalten, die häufig von fachlich und akademisch qualifizierten Inhabern geführt werden. Damit ist und bleibt die Bildungsqualifikation der Schlüssel für den beruflichen Erfolg.

Anforderungswandel 

Seit 15 Jahren bildet der Architekt und Oberstudienrat Klaus Friesch an der Fachschule für Gestaltung in Stuttgart Feuerbach junge Gesellen zu Gestaltern im Handwerk aus. Hier an der Quelle des nachwachsenden Handwerks verfolgt er den rasanten Wandel der Anforderungen. Dabei schätzt er die Berufsperspektiven für Maler- und Lackierer als positiv und vielfältig ein. Innerhalb der sich stark verändernden Gesellschaft sieht auch er einen rasanten Veränderungsprozess im Handwerk. Nach seiner Einschätzung sind „in Zukunft flexible Allrounder gefragt, mit dem Blick über den „Gewerketellerrand“, souveräner Verankerung in der Theorie und Praxis, sowie einer Offenheit für weiterschreitende Digitalisierung.“

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Besinnung auf das Alleinstellungsmerkmal des Maler- und Lackiererhandwerks: Profis in der Oberflächengestaltung mit einem riesigen Erfahrungsschatz aus der Tradition im Umgang mit Form, Material und Farbe. Dazu Klaus Friesch: „Neben den notwendigen betriebswirtschaftlich quantitativen Betrachtungen gibt es auch einen Markt für Qualität. Mit der Erzeugung von Atmosphäre in Form kreativer Oberflächentechniken kann der auch in der Gestaltung bewanderte Maler- und Lackierermeister in einer Welt der austauschbaren globalen Massenware den Wunsch nach Unverwechselbarkeit und Besonderheit/Exklusivität bedienen.“

Gestaltungskompetenz

Die Fachschule für Gestaltung (Fachrichtung Raumtechnik und Farbgestaltung) bietet sich hier als in die Zukunft weisende Möglichkeit der Weiterbildung im Handwerk an. Sie hat sich die Grundkompetenzen für Erfolg in der sich verändernden Welt und einer Karriere im Handwerk- Teamfähigkeit, Ausdauer, Motivation, Professionalität in Planung und Ausführung sowie Kreativität als Problemlösungsstrategie in allen Tätigkeitsfeldern zum Ziel gemacht. Neben einem Ausbau der Grundlagen als Basis für Kreativität fördert sie die praxisorientierte Verknüpfung von Wissen und die Kommunikationsfähigkeit durch die Stärkung digitaler Kompetenzen. „Ich vergleiche das immer mit einem Stuhl,“ erklärt Klaus Friesch. „Die Stabilität erhält er durch vier Beine. Das sind die vier berufsspezifischen Schwerpunkte Betriebswirtschaft, Anwendungstechnik, handwerkliche Ausbildung und Gestaltung.“

Die zweijährige Ausbildung gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Jahr geht es in erster Linie um die Grundlagen und den Abschluss der Meisterausbildung. Das zweite Jahr bietet Luft zum Experimentieren. „Hier erleben wir eine Metamorphose bei den Schülern. Nachdem sie sich im ersten Ausbildungsjahr das Grundrüstzeug erarbeitet haben, erlangen sie im zweiten Jahr die Handlungswerkzeuge für ihre Zukunft“ , so Klaus Friesch. „Natürlich ist der Zeitraum von zwei Jahren eine Hürde, doch er eröffnet eine große Bandbreite an Berufsmöglichkeiten für die Zukunft.“

Zukunftsbausteine 

Neben dem Schwerpunkt der Oberflächengestaltung bietet die Ausbildung an der Fachschule in Feuerbach weitere Bausteine für eine erfolgreiche Zukunft an. So gibt es die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Energieberater im Handwerk abzuschließen, der geplante Start einer „i-pad-Klasse“ wird die Vorbereitung auf den Einsatz digitaler Medien im Handwerk weiter verstärken.

Karriere im Handwerk

Dass die Ausbildung vielseitige Berufsmöglichkeiten eröffnet, zeigen die unterschiedlichen Werdegänge der Absolventen. Neben den Möglichkeiten der Selbstständigkeit und der angestellten Führungskraft, gibt es Arbeitsstellen als Technischer Berater in der Farbenindustrie und dem Farbenhandel, im Vertrieb/Marketing, bei der Produktentwicklung oder in Farbdesignstudios.

 Außerdem kann eine Ausbilderposition oder Praxis- und Theorielehrertätigkeit für den Berufsschulbereich angestrebt werden. Ein Teil der Schüler geht auch den Weg der Weiterqualifikation durch berufsverbundene Studienangebote im Bereich Architektur/Innenarchitektur, Farb-/Mediendesign, oder angewandte Naturwissenschaften/Bauchemie.

 Das Maler- und Lackiererhandwerk und die damit verbundenen Berufsfelder haben eine vielfältige Zukunft, die Absolventen der Fachschule für Gestaltung Stuttgart (www.farbegestaltung.de) legen davon ein sichtbares Zeugnis ab.


 In welcher Funktion arbeiten Sie heute?

Derzeit bin ich bei der DAW SE für die Marke Caparol tätig und leite die Abteilung „Digitales Marketing“. Neben der Firmen-Website und dem Social Media-Auftritt bin ich verantwortlich für die Digitalisierung von Farbtönen und Oberflächen sowie für die Weiterentwicklung von Visualisierungssoftware.

Haben Sie mit dieser Ausbildung eine Basis für Ihre heutige Arbeit erhalten?

Im Rückblick ist die absolvierte Ausbildung in Stuttgart eine unverzichtbare Station in meinem Lebenslauf, da ich dadurch ein deutlich besseres Verständnis der Produktwelt unserer heutigen Kernzielgruppe, dem Maler, erhalten habe.

Wie ging Ihr Weg nach dem Abschluss weiter?

Ursprünglich sollte ich den Malerbetrieb meiner Familie übernehmen. Ich entschied mich jedoch nach der Fachschule, meine in Stuttgart erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten im FarbDesignStudio zu vertiefen. Während dieser Phase arbeitete ich unter anderem an der Visualisierungssoftware „Spectrum“ mit. Letzten Endes war das der entscheidende Impuls für ein weiterführendes Studium in Frankfurt mit Ausbildung zum „Multimedia-Designer“.

Woran sollte man unbedingt denken, wenn man sich für eine solche Weiterbildung entscheidet?

Generell sollte jegliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahme aus einer inhaltlichen Motivation heraus angestrebt werden, um daseigene, bereits vorhandene Wissen für die spätere, tägliche Praxis auszubauen.

Was macht einen guten Maler heute aus?

Die Basis erfolgreicher Malerbetriebe ist nach wie vor fachlich gut ausgebildetes und motiviertes Personal, das sich permanent weiterbildet. Zudem sollten einzelne Personen im Unternehmen Fähigkeiten in der Mitarbeiterkommunikation und in der Kundenberatung haben. Je nach Klientel kommt zu den fachlichen Kenntnissen auch noch der Bereich Gestaltung hinzu – dies wiederum kombiniert mit den digitalen Werkzeugen, die im Zuge des digitalen Wandels auch im Handwerk eine immer größere Rolle spielen.

Axel Voelcker besuchte die Fachschule von 2001 bis 2003.


 

In welcher Funktion arbeiten Sie heute?

Als Farbdesigner der Brillux Farbstudios erstelle ich für unsere Kunden, Planer, Architekten und Wohnungsbaugesellschaften Farbkonzepte, halte Seminare und bin Ansprechpartner bei Fragestellungen rund um das Thema Gestaltung.

Haben Sie mit dieser Ausbildung eine Basis für Ihre heutige Arbeit erhalten?

Durch die Ausbildungsschwerpunkte wurde eine sehr gute Grundlage für meine jetzigen Aufgabenbereiche geschaffen. Das hat mir den Einstieg ungemein erleichtert.

Wie ging Ihr Weg nach dem Abschluss weiter?

Schon kurz vor den theoretischen Prüfungen wurde unserem Abschlussjahrgang die offene Stelle in den Brillux Farbstudios vorgestellt und nach der erfolgreichen Bewerbung konnte ich in direktem Anschluss meine Einarbeitung antreten.

Woran sollte man unbedingt denken, wenn man sich für ein solche Weiterbildung entscheidet?

Aus meiner Sicht sollte man sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sein und zudem zumindest eine grobe Vorstellung über die Zeit nach der Weiterbildung haben, um die Schwerpunkte für sich richtig setzen zu können.

Was macht einen guten Maler heute aus?

Für mich blickt ein guter Maler mit Stolz auf sein traditionsreiches Handwerk und stellt sich mit Begeisterung auch den aktuellen Herausforderungen, welche sicherlich auch zukünftig diesen Handwerksberuf unersetzbar machen.

Benjamin Schaible besuchte von 2011 bis 2013 die Fachschule für Gestaltung.


In welcher Funktion arbeiten Sie heute?

Ich arbeite als Maler- und Lackierermeisterin bei der Firma Leibbrand in Schorndorf. Größtenteils bin ich auf der Baustelle tätig, erstelle aber auch Angebote, Aufmaße, berate Kunden und wickle Projekte ab.

Haben Sie mit dieser Ausbildung eine Basis für Ihre heutige Arbeit erhalten?

Ja, ohne die Ausbildung an der Fachschule könnte ich meine heutige Stelle und die dazugehörigen Aufgaben nicht bewältigen. In der Praxis sieht alles etwas anders aus als in der Theorie, aber grundlegend habe ich eine tolle Basis erhalten.

 


Wie ging Ihr Weg nach dem Abschluss weiter?

Ich habe schon meine Ausbildung bei der Firma Leibbrand gemacht, während der zweijährigen Gestalterausbildung war ich beurlaubt. Nach meinem Abschluss konnte ich als Maler- und Lackierermeisterin in meinen Ausbildungsbetrieb zurückkehren.

Woran sollte man unbedingt denken, wenn man sich für ein solche Weiterbildung entscheidet?

In erster Linie ist daran zu denken, dass aufgrund der Vollzeitausbildung der Lohn wegfällt. Zusätzlich kommen Schulgeld und Ausgaben für Lernmittel und Materialien dazu. Diese Entscheidung ist abhängig von der finanziellen Situation. Trotz allem habe ich meine Entscheidung nie bereut und bin glücklich in meinem Beruf und mit meiner Stelle, die ich ohne diese Weiterbildung nicht hätte antreten können.

Was macht einen guten Maler heute aus?

Kreativität, Flexibilität und Engagement. Ebenso wichtig ist der Umgang mit den Kunden. Hier benötigt man das Einfühlungsvermögen und die Vorstellungskraft, sich in den Kunden hineinzuversetzen.

Ariane Sonnek war von September 2009 bis Juli 2011 Schülerin der Fachschule.

 

Susanne Wierse

Malerblatt 10/2017

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