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Phillip-Matthäus-Hahn-Schule

Aus- & Weiterbildung
Phillip-Matthäus-Hahn-Schule

Einen besonderen Ausbildungsweg bietet die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Nürtingen für das Maler- und Lackiererhandwerk an.

Das Berufskolleg Farbe in Nürtingen (Baden-Württemberg) – mitgegründet und unterstützt von der Malerinnung Neckar-Fils – kann bereits auf über zwanzig erfolgreiche Jahre zurückblicken, in denen junge Menschen aus ganz Deutschland diese Ausbildungsspezialität genutzt haben. Hier kann in drei Schuljahren eine Dreifachausbildung absolviert werden: die Gesellenausbildung, die Qualifikation zum staatlich geprüften Berufskollegiaten sowie die Fachhochschulreife. Voraussetzung für die Aufnahme ins Berufskolleg sind ein mittlerer Bildungsabschluss und ein Berufsausbildungsvertrag.

Den Absolventen stehen danach viele Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, wie der Besuch der Meister- oder Technikerschule. Außerdem bietet der Abschluss einen optimalen Unterbau für ein anschließendes Studium an einer Fachhochschule. Das übergeordnete Ziel ist es, motivierte und hochqualifizierte Führungskräfte für das Malerhandwerk zu gewinnen. Ein Konzept, das auch junge Leute anspricht, die bereits eine Hochschulreife erlangt haben. Ihnen kann innerhalb des Berufskollegs, das sie auf zwei Jahre verkürzt absolvieren, ein Weg zur Führungskraft und solide praktische Erfahrung für ein anschließendes Studium angeboten werden.

Die Ausbildung erfolgt im Blockunterricht. Über das Jahr verteilt werden drei Unterrichtsblöcke von fünf bis sechs Wochen unterrichtet. Während dieser Schulzeit ist eine Internatsunterbringung möglich, damit auch Schüler in einer betrieblichen Ausbildung außerhalb des Einzugsbereichs der Schule diesen Ausbildungsweg wählen können. Zwischen dem ersten und zweiten Ausbildungsjahr stehen die Schüler über die Sommerzeit rund fünf Monate dem Betrieb zur Verfügung.

Der Schulleiter Farbe an der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Nürtingen Martin Siepenkortt und sein Vorgänger Roland Zinkl (rechts).

Ausbildungsinhalte

Der Unterricht umfasst außer den für die Maler- und Lackiererausbildung erforderlichen Inhalten auch Teile der Meister- und Technikerausbildung. Er ist in einen Technologieblock, einen Gestaltungsblock sowie in einen betriebswirtschaftlichen Block gegliedert. Die Unterrichtsfächer zur Erlangung der Fachhochschulreife übernehmen entsprechend ausgebildete Lehrer, ergänzt aus dem Lehrkörper eines Technischen Gymnasiums. Das erste Jahr stellt einige Anforderungen an die Schüler, die einen Realschul- oder gleichwertigen Abschluss mitbringen müssen. Es geht um den Aufbau der Grundlagen. Die meisten, die sich für diese Ausbildung entscheiden, wollen ihre Chancen auch nutzen. Eine Motivation, die auch ein höherwertiges Lern- klima in der Klasse erzeugt, wie der Schulleiter der Maler Martin Siepenkortt täglich erleben kann: „Im Vergleich zur Normalausbildung sind diese Klassen motivierter und es besteht zwischen den Schülern ein besseres Klima“.

Lohnender Einsatz

Dass sich mit dieser Ausbildung große Chancen verbinden, bestätigen zwei ehemalige Schüler des Berufskollegs für Farbe und Gestaltung. Nils Harbaum: „Es erforderte viel Engagement und hat Schweiß gekostet. Aber die Ausbildung hat mich optimal auf das anschließende Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Universität Stuttgart vorbereitet“. Auch Carina Geiger, die ihre Fachhochschulreife hier erlangt hat, ist rundum zufrieden. Sie hatte seitens ihres Ausbildungsbetriebs sowie der Lehrer viel Unterstützung erfahren und jetzt ein Fernstudium für Medien- und Kommunikationsmanagement begonnen. Erfahrungen und Ausbildung will sie nutzen, um später Imagearbeit fürs Handwerk zu leisten.

Dass dieser Ausbildungsweg qualifizierte junge Leute hervorbringt, bestätigt Susanne Kiesewetter von der Führungsakademie Heinrich Schmid, die sich bei dem auf zwei Jahre verkürzten Ausbildungsweg stark engagiert. Sie ist mit der Ausbildung sehr zufrieden: „Das ist richtig gut!“ und ergänzt, „Dem Betrieb entstehen keine Kosten für die sonst innerhalb der Ausbildung benötigten überbetrieblichen Unterweisungen, denn diese müssen hier nicht geleistet werden.“ Das entlastet bei den Kosten, die eventuell durch eine Internatsunterbringung entstehen. Als Fazit bleibt: Mit diesem Ausbildungsweg bietet sich Handwerksbetrieben eine gute Chance, motivierte und qualifizierte Jungen und Mädchen für eine Ausbildung im Maler- und Lackiererhandwerk zu gewinnen. Es hat viel Engagement und Schweiß gekostet.

Susanne Wierse

Praxisplus

Das Berufskolleg für Farbe und Gestaltung geht über drei Jahre (bei vorhandener Hochschulreife verkürzt in zwei Jahren) im Blockunterricht. Ziele sind:

1. Gesellenprüfung
2. Qualifikation zum staatlich geprüften Berufskollegiaten
3. Fachhochschulreife.

Aufnahmevoraussetzung ist ein Realschulabschluss oder der Nachweis eines gleichwertigen Bildungsstandes sowie ein Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb des Maler- und Lackiererhandwerks.
Weitere Informationen:

Philipp-Matthäus-Hahn-Schule
M. Siepenkortt
Kanalstraße 29
72622 Nürtingen
Tel.: (07022) 93253-150

Malerinnung Neckar-Fils

Quelle: Malerblatt 2/2015

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