Seit rund einem halben Jahr gibt es einen besonderen Kurs zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Maler- und Lackiererhandwerk mit Schwerpunkt Bauten- und Korrosionsschutz.
Auch an der Online-Meisterschule gibt es praktischen Unterricht. Zu einem der Präsenztage haben sich acht Schüler in Reutlingen versammelt. Auf dem Stundenplan steht Farbgestaltung. Obwohl alle eine abgeschlossene Malerlehre hinter sich haben, malen sie geduldig an einem Farbkreis. Denn viele von ihnen haben bereits vor Jahren den Lernbetrieb hinter sich gelassen. Sie müssen sich erst wieder daran gewöhnen, die Schulbank zu drücken. Das Konzept der Online-Meisterschule berücksichtigt das.
Hans Schühle ist Dozent und war jahrzehntelang in der Unternehmensgruppe Heinrich Schmid als Regional- und Gebietsleiter tätig. Die Abteilungen Betonsanierung und Korrosionsschutz hat er damals mitaufgebaut. In der Online-Meisterschule betreut er den Bereich Betonsanierung und Betoninstandhaltung.
Malerblatt: Was begeistert Sie am neuen Online-Meisterkurs?
Patrick Giese(24), Maler Giese GmbH, Stuttgart: Ich bin begeistert von der guten Betreuung im Kurs. Die Informationswege sind kurz. Alles funktioniert unbürokratisch. Unsere Gruppe ist toll. Jeder hilft jedem.
Johannes Jetter (23), Maler Jetter GmbH, Rosenfeld: Die Ausbildung ist zielorientiert. Es geht nicht nur darum, den Meistertitel zu erwerben, sondern vor allem darum, etwas zu lernen. Die Inhalte stehen im Mittelpunkt. Das gefällt mir.
Heinrich Schmid (28), Malerwerkstätten Heinrich Schmid, Reutlingen: Die Dozenten gehen strukturiert vor. Auch die, die schon jahrelang aus dem Lernbetrieb raus sind, kommen gut mit.
Malerblatt: Herr Schühle, wie läuft bei Ihnen der Unterricht ab?
Hans Schühle: Am Anfang der Online-Sitzung stelle ich Aufwärmfragen. Ich wiederhole die Inhalte der letzten Unterrichtseinheiten noch einmal. Alle Schüler werden miteinbezogen. Da merke ich schnell, wenn es Lücken gibt und ob ich etwas wiederholen muss. Danach unterrichte ich neue Themen – live und im direkten Dialog mit den Schülern. Unterlagen stehen auf der Lernplattform zum Herunterladen.
Malerblatt: Und das funktioniert problemlos?
Johannes Jetter: Die Online-Plattform ist bewährt, das sieht man. Das funktioniert hervorragend.
Heinrich Schmid: Diese Art von Onlineunterricht kommt auch an der Universität zur Anwendung.
Patrick Giese: Johannes und ich haben neulich den SIVV-Schein gemacht. Das Thema Betoninstandsetzung hatten wir zuvor in der Online-Meisterschule durchgenommen. Dadurch fiel uns der SIVV-Kurs viel leichter. Am Ende haben wir beide als Klassenbeste abgeschlossen.
Malerblatt: Wovon profitieren die Online-Meisterschüler am meisten?
Heinrich Schmid: Wir bekommen viel technisches Hintergrundwissen. Vor allem aber bekommen wir viele Impulse in Sachen technische Baustelleneinrichtung und Organisation.
Patrick Giese: Und viele Tipps aus der Praxis.
Johannes Jetter: Wir profitieren vor allem von den Dozenten. Die kommen aus der Praxis und berichten aus der Praxis und vor allem – sie haben vor uns keine Geheimnisse. Erst neulich habe ich Herrn Schühle abends angerufen, als es Probleme auf einer meiner Baustellen gab. Er hat mir gerne geholfen.
Hans Schühle: Was ich in über 40 Jahren bei Heinrich Schmid gelernt und erfahren habe, gebe ich gerne weiter. Das ist jetzt meine Aufgabe als Dozent.
Heinrich Schmid: Vorbehalte untereinander gibt es keine. Eine intelligente Konkurrenz ist besser als eine dumme.
Johannes Jetter: Firmen, die Betonsanierungsarbeiten ausführen ohne die nötige Fachkenntnis, werden am Markt nicht lange bestehen können – haben den anderen Firmen in dieser Zeit jedoch die Aufträge weggenommen und die Preise kaputt gemacht.
Malerblatt: Warum sollte man den Online-Meisterkurs Ihrer Meinung nach unbedingt besuchen?
Heinrich Schmid: Mit einem vertretbaren Aufwand bekommst du hier eine Top-Qualifizierung – und du bist bei den Ersten dabei.
Patrick Giese: Du kannst den Kurs parallel zu deiner Arbeit machen. Der Unterricht ist super, du wirst bestens betreut und kannst dir ein perfektes Netzwerk aufbauen.
Johannes Jetter: Sehr schön ist hier, dass sich der Schulträger als Dienstleister versteht. Er sucht keine Probleme, sondern bietet Lösungen an. Jeder nimmt hier was mit – und nicht nur einen Meisterbrief zum an die Wand hängen.
Quelle: Malerblatt 07/2014