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Auf der FAF werden aktuelle Themen und Best-Practice-Beispiele aus der gesamten Branche anschaulich präsentiert. Dort erhalten Maler und Stuckateure neue Impulse und Anregungen für ihre tägliche Arbeit.

Architektenforum

Wie sehen sie aus, die Fassaden und Innenraumwände der Zukunft? Geht der Trend weg von der glatten Glasund Steinarchitektur und wieder hin zur Struktur oder zum verspielten Ornament? Und wie steht es um die Neuheiten rund um das vielseitige Gestaltungsmittel Putz? Darüber tauschen sich renommierte Architekten, Stuckateure, Maurer und Ausbilder anlässlich des „Architekturforums“ auf der FAF aus, das am Mittwoch, Donnerstag und Freitag, jeweils von 14 bis 17 Uhr in Halle A3, Stand 320 stattfindet.


Gestaltungsmittel Putz

Am ersten Messetag (Mittwoch, 2. März, ab 14 Uhr) treten Jürgen Bartenschlag (Sauerbruch Hutton Architekten, Berlin), Prof. Dr. Markus Schlegel (HAWK Hildesheim) und der Maurer- und Stuckateurmeister Hans Bruckner miteinander in Dialog. Bruckner, der Lehrlinge ausbildet und Dozent bei Stuckateur-Meisterkursen in der Bauinnung München ist, hat dabei vor allem das Thema Gestaltungsmittel Putz aus Sicht der ausführenden Gewerke im Blick. Der Ausbildungsmeister wird den Bogen von den Techniken der Frühzeit über die Renaissance bis zur Moderne schlagen. Und Fragen klären wie: Was unterscheidet herkömmlichen, selbstgemachten Mörtel von modernem Industrie-Putz? Welcher Untergrund verträgt welchen Auftrag? Und was sind die klassischen Fehler? „Putz hat eine enorme Bedeutung als Witterungsschutz, als Untergrund für Farben und für die Gestaltung einer Fläche“, sagt Bruckner. „Ein Blick auf die Feinheiten lohnt sich, denn wer nicht genau weiß, was er tut, wird auf der Baustelle immer wieder Pannen erleben.“

Mit welcher Putztechnik man in der Renaissance Türbögen gestaltet hat, zeigt dieses Foto einer Segmentbogenbekrönung – ein Beispiel aus einem von Hans Bruckners Stuckateur-Meisterkursen (Foto: Hans Bruckner)


Spannungsfeld: Alltags-Architektur vs. Besonderheit

Um das Spannungsfeld zwischen guter Alltags-Architektur und der Herausarbeitung des Besonderen wird es bei der Diskussionsrunde am Freitag, 4. März ab 14 Uhr gehen. Dann treffen Johannes Ernst (Steidle Architekten, München), Prof. Dr. Armin Rogall (FH Dortmund) und Sebastian Rost, Stuckateurmeister und Restaurator im Handwerk aus Berlin, aufeinander. „Putz ist neben dem Ziegel der normalste und gleichzeitig vielseitigste Baustoff, mit dem wir arbeiten können“, sagt Architekt Ernst. „Die Aufgabe ist, das gleiche Material immer wieder neu zu interpretieren.“ Wie das gehen kann, davon kann Sebastian Rost viel erzählen. „Wir können historische Techniken für die Moderne adaptieren wie den mit Kellen oder Besen gefertigten Stipp-Putz der Barockzeit. Wir können im Putz stempeln, mit Schablonen arbeiten, fantastische Muster frei Hand antragen. Oder Naturstein imitieren, indem wir trockenen Putz in Teilen wieder herausbrechen.“

Auch die Putztechnik des Sgrafitto mit unterschiedlich farbigen Putzen übereinander, bei der Ornamente und Bildwerke entstehen können, lasse sich in modernen Gebäuden anwenden. Erst kürzlich hat Rost eine Musterfläche im Berliner Flughafen in Sgraffito gestaltet. „Die Menschen sind heute der Glasarchitektur und glatten Steinfassaden ein bisschen überdrüssig“, ist Rost überzeugt. „Sie haben wieder eine neue Sehnsucht nach dem Besonderen, das Altbauten an sich haben. Auch in der Architektur tastet man sich langsam wieder an die Idee des Ornaments heran.“

Sgrafitto des Stuckateurmeisters und Restaurators Sebastian Rost mit eingefärbtem Kalkmörtel an einer Musterwand des Berliner Flughafens (Foto: Sebastian Rost).


Hochkarätige Fachvorträge

Neben dem Trendthema „Putz“ dreht sich das FAF-Forum täglich ab 10 Uhr um Fachfragen zum Brandschutz, digitale Werkzeuge, den neuen Trend zur Tapete im Innenraum, Internet-Marketing im Handwerk oder Nachhaltigkeit beim Bauen. Spannend etwa dürfte der Vortrag von Jörg Meyer zum Thema „Baustoff Lehm – eine Innovation der Natur“ werden (Samstag, 5. März, 12:45 bis 13 Uhr). Seine Firma conluto aus Blomberg (Nordrhein-Westfalen) entwickelt ökologische Lehm-Baustoffe und Edelputze. „Immer mehr Menschen wünschen sich nachhaltiges Bauen, ein gesundes Raumklima, flexible Einfachheit und natürliche Farbgebung. Genau dafür steht Lehm“, sagt Meyer. „Diesen natürlichen Baustoff sollten Handwerksbetriebe kennen und damit ihr Leistungsspektrum erweitern.“ Welche besonderen Eigenschaften Lehm hat, wie erlesen die Farbigkeit der Erde ist, zeigt Meyer unter anderem am Beispiel des Vorarlberg Museums in Bregenz: Bei der aufwendigen Erweiterung 2012/2013 wurde der denkmalgeschützte Bestand in einen modernen Neubau integriert. Handwerker stellten 15.000 Quadratmeter Lehm-Oberflächen her. Den Abschluss bildet ein Lehm-Edelputz, den conluto eigens für das Museum entwickelt hat: Je nach Lichteinfall changiert er in hellen warmen Grautönen.

Blick ins Vorarlberg Museum in Bregenz. Den Lehm-Edelputz für das Finish hat die Firma conluto aus Blomberg eigens für diesen Bau entwickelt (Foto: Adolf Bereuter für cukrowicz nachbaur architekten).

Wie werden Unebenheiten auf Böden und Wänden richtig vermessen? Wie geht man mit Kundenreklamation um? Wie wehrt man sich als ausführender Betrieb? Im FAF-Forum gibt Malermeister Jörg Baumann einen Überblick über die Vorschriften und Maßtoleranzen nach DIN 18202. Zudem erläutert der Profi die Mess- und Prüfmethoden und wie diese richtig ausgeführt werden. Seine Vorträge finden am Mittwoch, 2. März um 12 Uhr, am Donnerstag, 3. März um 10:50 Uhr und am Freitag, 4. März um 10.50 Uhr statt.


Raumgestaltung und Internet-Marketing

Auch das Thema Wandgestaltung greift das FAF-Forum auf: Wie bringt man Raumatmosphäre und Emotionen mit Tapeten in Einklang? Unter dem Motto „Tapeten à la Carte – Tapetentrends & Raumgefühl“ (Donnerstag, 3. März und Freitag, 4. März) präsentiert die Designerin und Einrichtungsexpertin Dipl. Des. Andrea El Shami anhand von Raumbildern und Konzeptideen, wie durch den Einsatz von Tapeten ein besonderes Raumgefühl entsteht, warum es wichtig ist, Tapete als emotionales Produkt wahrzunehmen und wie Handwerksbetriebe bei Kundenberatung und Verkauf mit dieser Emotionalität punkten können. Außerdem sind Experten im Bereich Internet-Marketing im FAF-Forum zu Gast am Mittwoch, 2. März. Volker Geyer (Malerische Wohnideen, Wiesbaden), Malermeister und Betriebswirt des Handwerks, ist einer der bekanntesten Handwerks-Unternehmer im Internet, dazu Buchautor, Blogger und gefragter Vortragsredner bei Unternehmertagen in ganz Europa. 2015 startete er das Franchise-Konzept „Internetpartnerschaft für gestaltungsorientierte Malerbetriebe“, dem sich zahlreiche Firmen aus unterschiedlichen Regionen in Deutschland angeschlossen haben. „Wir zählen heute auf unserer Webseite täglich 10.000 Seitenaufrufe und generieren 84 Prozent unseres Firmenumsatzes ausschließlich über Online-Kunden“, sagt Geyer. Wie das gelungen ist, will Geyer in seinem Vortrag (10 bis 10:45 Uhr) erklären.

Das komplette Forumsprogramm ist ab sofort im Internet zu finden unter http://www.faf-messe.de/forum.

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