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Rainer König, Thomas Schiek

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Rainer König, Thomas Schiek

Das Forum KIT zeigt in Stuttgart-Fellbach Möglichkeiten, wie sich Maler und Stuckateure fit für die Zukunft machen können.

Am 4. und 5. April 2014 ist es soweit: Das Forum KIT Kontakte Ideen, Trends bietet unter dem Motto „Für mehr Energie” Malern und Stuckateuren Visionen, interessante Vorträge, einen Strauß voller Ideen und zeigt Trends auf. Dieser „Werkzeugkasten” beinhaltet genau das, womit ein Betrieb daran arbeiten kann, seine Chancen in der Branche zu nutzen und den eigenen Erfolg für die Zukunft zu sichern.

Rainer König, Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade, und Thomas Schiek, Landesinnungsmeister der Maler und Lackierer in Baden-Württemberg, nahmen sich die Zeit, um in den Räumlichkeiten des LIV der Maler und Lackierer Baden-Württembergs ein Gespräch mit den Chefredakteuren Paul Dolt, ausbau + fassade, und Ulrich Schweizer, Malerblatt, zu führen. Es ging dabei um das Forum KIT wie auch um andere Themen zur Branche Ausbau und Fassade.

Für mehr Energie. So lautet das Motto der diesjährigen KIT. Herr König, Sie und die Mitarbeiter des Landesverbandes der Stuckateure Baden-Württemberg, SAF, müssen ja für Organisation und Vorbereitung des Forums bereits im Vorfeld eine Menge Zeit und Engagement für die Veranstaltung aufbringen. Läuft denn alles nach Plan?
Rainer König: Wir haben unser Ziel mit Blick auf die Aussteller fast erreicht und sind im Moment dabei, mit ihnen die letzten Details zu klären. Ansonsten steht alles für die Veranstaltung und die zukunftsorientierten Stuckateure und Maler können sich die beiden Tage für die KIT fest in den Kalender eintragen.

Herr Schiek, die KIT hat bereits Tradition und ist eine richtige Erfolgsgeschichte. Initiiert wurde das Forum vom Stuckateurverband Baden-Württemberg. Der LIV für Maler und Lackierer unterstützt die Veranstaltung ebenfalls und empfiehlt den zukunftsorientierten Unternehmern, die KIT zu besuchen. Wie sehen Sie dieses Forum?
Thomas Schiek: Diese Veranstaltung ist toll und Rainer König kann zurecht stolz darauf sein. Ich möchte, dass daran auch so viel wie möglich Maler teilnehmen und ich werbe überall dafür. Maler und Stuckateure arbeiten sowieso immer besser zusammen, auch schon auf der Messe Farbe – Ausbau & Fassade. Diese Kooperation soll und muss noch weiter wachsen. Wichtig ist für uns Führungsspitzen, dass auch draußen ankommt, wir können miteinander und wir bewegen gemeinsam etwas in der Branche.

Herr König, Sie sehen das ebenfalls so?
Rainer König: Ja, genau so wollen wir das. Wir haben den gleichen Markt, die gleichen Kunden, die gleichen Partner in der Industrie. Und wenn wir beiden Landesverbände in Baden-Württemberg zusammenarbeiten, wenn wir die gleiche Sprache sprechen gegenüber der Politik und dort gemeinsam mit unseren Interessen auftreten, dann werden wir ganz anders wahrgenommen.

Können Sie Beispiele für diese gemeinsamen Interessen nennen?
Rainer König: Ja natürlich, gerade Veranstaltungen wie die KIT, auch alles um die energetische Sanierung – da gibt es schon große Überschneidungen. Außerdem treffen wir uns ein paarmal jährlich und tauschen Informationen aus. Es werden immer mehr Themen, die eben beide Gewerke, also Stuckateure und Maler, betreffen. Auch die Aussteller auf der KIT sind genauso interessant für Maler wie für Stuckateure.
Thomas Schiek: Wir haben in Baden-Württemberg eine Regierung, die sehr handwerkerfreundlich ist, gerade auch unser Umweltminister Franz Untersteller. Wenn sein Ministerium einlädt und eines unserer beiden Gewerke ist grad verhindert, dann sitzen wir anschließend zusammen und bringen uns auf den aktuellen Stand.

Stuckateur-Vorsitzender Rainer König (links) und LIM Maler und Lackierer Thomas Schiek.

Kommt da nicht immer wieder das alte Konkurrenzdenken zwischen Malern und Stuckateuren als Störfaktur dazwischen?
Rainer König: Das Konkurrenzdenken zwischen den beiden Gewerken gibt es zwar noch, das hat es immer gegeben, doch der wirkliche Wettbewerb sitzt doch nicht im nächsten Ort, sondern irgendwo in Europa. Kollegen aus Osteuropa beispielsweise, die zu Dumpinglöhnen arbeiten, die sind unser Problem, nicht andere Stuckateure oder Maler im näheren Umkreis. Und am meisten stört uns Stuckateure die Arbeitnehmerüberlassung. Aber der Maler, nein, der ist kein Problem. Er muss seine Leute gut bezahlen – und das muss ich auch.
Thomas Schiek: Nein, an den soliden Betrieben aus dem Stuckateurbereich liegt es nicht. Maler und Stuckateure tun sich normalerweise nicht weh. Was die Stuckateure an einem etwas höheren Lohnniveau vielleicht an Mehrkosten haben, das machen sie durch den Einsatz von Maschinentechnik locker wett. Da sind uns im Vergleich der beiden Gewerke die Stuckateure voraus. Sie haben eine bessere Quadratmeterleistung.

Dann haben beide Gewerke etwas davon, dass sie jetzt aufeinander zugehen?
Rainer König: Selbstverständlich. Es hat sich bewährt, auch gegenüber der Politik, dass die Maler und Stuckateure zusammenstehen. Es ist längst kein Keil mehr zwischen uns – diese Zeiten sind vorbei. Und alle außerhalb wissen, dass wir miteinander kommunizieren und gemeinsame Interessen verfolgen.

Zu den gemeinsamen Interessen gehört dann auch eine erfolgreiche KIT?
Thomas Schiek: Ja klar, beide sind wir daran interessiert, dass diese Veranstaltung noch mehr zur Marke wird. Es geht ausschließlich darum, den Kollegen beider Gewerke zu vermitteln, dass ein Besuch der KIT jeden einzelnen Unternehmer weiterbringt. Und es liegt immer an den Protagonisten an der Spitze, ob solche gemeinsame Aktivitäten gelingen oder nicht.
Rainer König: Es hat sich auch der Markt geändert und das Denken bei den Stuckateuren ist längst nicht mehr, „der Maler ist mein Feind”. Man muss alles inzwischen internationaler, muss es globaler sehen. Die Probleme, die wir früher hatten, gibt es nicht mehr. Wie ich schon sagte: die Arbeitnehmerüberlassung tut weh. Und diejenigen, die damit zu kämpfen haben, die haben es wirklich schwer.

Jetzt springe ich zu dem Veranstaltungsmotto der KIT „Für mehr Energie”. Das kann ja mit Blick auf die Technik oder auch auf den Menschen gesehen werden.
Rainer König: Das haben wir bewusst „doppeldeutig” formuliert und offen gelassen, ob die Kollegen es zuerst im Sinne von Energiegewinnung und -Einsparung sehen oder in Richtung „Energie fürs Leben”. Die KIT ist ja keine reine Fachmesse, die sich ausschließlich mit technischen Themen befasst, sondern auch mit Themen vom Menschen, aus dem Leben, von Dingen, die einfach mehr sind als nur Bau, Fassade, Putz. Es geht auch um Lebensenergie. Wenn man sich so umschaut im Kollegenkreis, dann ist wahrnehmbar, dass viele ihr Päckchen zu tragen haben.
Thomas Schiek: Ja, der heutige betriebliche Alltag schlaucht viele. Alles soll immer kurzfristiger passieren, das ist kaum zu bewältigen. Da wird gesagt, am Ersten kommt der Schlüssel und zehn Tage später möchte ich einziehen. Auch deshalb müssen wir enger miteinander kooperieren. Das sagte ich auch beim Handwerkstag. Man kann alles alleine gar nicht mehr mental leisten.
Rainer König: Man darf auch nicht vergessen, ab und zu etwas Abstand zur Arbeit zu haben. Dazu gibt es auf der KIT beispielsweise den großen Festabend mit einer Rockband. Da sind die Maler natürlich ebenfalls herzlich willkommen.

Die KIT, Kontakte Ideen, Trends bietet von hochkarätigen Vorträgen über eine interessante Ausstellung bis zum Festabend eine Menge. Wie wollen Sie noch mehr Besucher ins Haus bringen als beim letzten Mal?
Thomas Schiek: Wir werden vom LIV der Maler und Lackierer aus in allen unseren Publikationen werben, wollen auch Newsletter verschicken. Und ich werde bei allen persönlichen Kontakte für die KIT werben. Wir sind auch noch am Überlegen, ob wir noch bestimmte Innungsmitglieder anschreiben. Wir schauen, dass wir es verbreiten, wo immer es nur geht.
Rainer König: Allein schon von den Ausstellern her lohnt es sich für beide Gewerke. Das ist mir wichtig, dass diese Botschaft rausgeht. Es ist ja eine rundum positive Sache: zwei Gewerke kommen da zusammen und treffen sich. Das hat doch eine klasse Innen- und auch Außenwirkung.
Thomas Schiek: Ja, es ist für Maler wie für Stuckateure eine sehr interessante Geschichte. Die Teilnahme ist eigentlich ein Muss für jeden innovativen Unternehmer. So können wir auch ganz einfach zeigen, wir sind zusammen und wir machen was. Das werde ich so gut wie möglich meinen Kollegen vermitteln. Ich sehe mich und den Rainer König in Sachen KIT einfach als Botschafter: Wenn wir es nicht machen, wer dann?!

Herr König, Herr Schiek, herzlichen Dank für das Gespräch.

LIM Maler und Lackierer Thomas Schiek (links) und Paul Dolt, Chefredakteur ausbau + fassade.

Fotos: Ulrich Schweizer
Quelle: Malerblatt 02/2014
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