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Sebastian Schmid

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Sebastian Schmid

Für Sebastian Schmid ist die Meisterausbildung ein wichtiger Baustein auf seinem kreativen Berufsweg.

Die Entscheidung für eine Meisterausbildung will gut überlegt sein. Wer keine Lust hat, wieder die Schulbank zu drücken, tut sich schwer. Aber mit der Entscheidung für diesen Abschluss verdient man sich einen angesehenen Titel und weitere berufliche Perspektiven. Der 24-jährige Sebastian Schmid hat diesen Sommer seine Ausbildung an der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart beendet und steht dem Malerblatt in einem Interview Rede und Antwort zu seinem Beruf, seiner Meisterausbildung und seiner Lieblingstechnik.

Weshalb haben Sie sich für den Malerberuf entschieden?
Mich interessiert diese Arbeit, weil ich etwas mit den Händen schaffen kann und das Ergebnis und der Erfolg nach Beendigung auch sichtbar sind. Außerdem beeindruckt mich die gestalterische Vielfalt, mit der Räume verändert werden können.

Worauf kommt es bei diesem Beruf am meisten an?
Ich bin der Meinung, dass im Malerberuf das gewissenhafte und saubere Arbeiten sehr wichtig ist und damit die Qualität des Handwerkes ausmacht.

Was macht am meisten Spaß?
Problemlösungen zu finden oder bei kreativen Freiheiten eigene Gestaltungstechniken zu entwickeln.

Weshalb haben Sie sich für eine Meisterausbildung entschieden?
In Beratungsgesprächen ist der direkte Kontakt zu den Kunden sehr wichtig und interessant. Die Fortbildung zum Maler-meister bringt viele zusätzliche Kompetenzen und ermöglicht es mir, besser beraten zu können.

Was hat Ihnen die Ausbildung persönlich gebracht?
In der Ausbildung hatte ich die Freiheit, sehr kreativ und frei arbeiten zu können. Ich konnte mein Fachwissen in vielen Bereichen vertiefen und erfahren, welche Anforderungen ein Malermeister zu erfüllen hat.

Wo sehen Sie Ihre Perspektiven im Handwerk?
Es werden zunehmend kreativere und unkonventionellere Oberflächengestaltungen gewünscht, um den jeweiligen Räumen mehr Individualität zu geben und diese von anderen abzuheben. Daher sehe ich großes Potenzial in der Entwicklung moderner Gestaltungstechniken für das Malerhandwerk.

Wollen Sie sich zukünftig darauf spezialisieren?
Ja, ich arbeite daran, mich auf Sondertechniken zu spezialisieren und gegebenenfalls dem Kunden die Möglichkeit zu bieten, seine Räume mit speziell für ihn entwickelten Techniken zu gestalten.

Halten Sie die beruflichen Ausbildungswege in Deutschland für sinnvoll?
Ich bin mir sicher, dass das duale System in Deutschland dem Auszubildenden die optimale Möglichkeit bietet, sein theoretisches Wissen und praktisches Können zu entwickeln und einzusetzen.

Wie könnte die Malerbranche ihr Image bei Jugendlichen erhöhen?
Den Auszubildenden müsste mehr vermittelt werden, dass sie durch ihre Arbeit etwas sichtbar verändern und dass die von ihnen erbrachte Leistung noch Jahre später betrachtet werden kann. Das bringt viel positive Verantwortung mit sich.

Mit der Meisterprüfung haben Sie Ihre Kreativität unter Beweis gestellt. Welches ist Ihre Lieblingstechnik?
Meine Lieblingstechnik ist die Durchschneidetechnik. Sie stellt die Kombination aus Scraffito und Durchschleiftechnik dar. Zusätzlich soll ein Maximum an haptischer Qualität entstehen, sodass der Betrachter die Struktur der Oberfläche nicht nur mit dem Auge, sondern auch intensiv mit den Händen wahrnehmen kann. Unter anderem hat diese Technik den großen Vorteil, dass sie eine grenzenlose Vielfalt an Farb-, und Mustervarianten offen hält. Der Aufbau der hier gezeigten Durchschneidetechnik setzt sich aus vier verschieden eingefärbten Spachtelmassen zusammen, welche aus einem kunststoffvergüteten Feinstzementgemisch bestehen und in unterschiedlicher Schichtdicke auf die Trägerplatte aufgetragen werden. Die Gesamtschichtdicke beträgt hier neun Millimeter, ist aber variabel. Die oberste Schicht wird mit einem P-120-Schleifpapier geschliffen, sodass die Kunststoffbestandteile verpresst werden und eine glänzende Oberfläche entsteht. Die Schichten sind im ausgetrockneten Zustand sehr hart. Um das Material für die Schneidetechnik vorzubereiten, wird die gesamte Fläche mit klarem Wasser eingeweicht. Das Material ist nun weich genug, sodass ohne viel Kraftaufwand mit einem schmalen Cuttermesser das aufgezeichnete Muster in die Fläche geschnitten werden kann. Hierbei wird spontan entschieden in welchem Gradwinkel und wie tief die jeweiligen Schnitte gesetzt werden, um die gewünschte Spannung und Intensität der Farbkombination erzielen zu können. Die Ränder der Schnittstellen werden mit einem Schleifpapier nachgefahren, um saubere Kurven zu erlangen. Da die Oberfläche der Technik nicht nur betrachtet, sondern auch gefühlt werden soll, erhält sie zum Schutz vor Feuchtigkeit eine Beschichtung mit einer speziellen Dekorseife. Diese verstärkt zudem die Farbintensität der einzelnen Farbschichten und gibt der Oberfläche nach dem Finishpolieren einen spiegelnden Charakter.

Quelle: Malerblatt 1/2014
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