Fassadenfarbe ist nicht gleich Fassadenfarbe. Doch welche Eigenschaften wünschen sich die Handwerker? Darüber sprachen wir mit Malermeisterin Tina Nölke-Münnich aus Berschweiler.
Welche Eigenschaften muss eine Fassadenfarbe für Profis unbedingt bieten?
Aus meiner Sicht sind Aspekte wie Farbtonstabilität und eine geringe Verschmutzungsneigung extrem wichtig. Dass die Farbe diffusionsoffen und leicht zu verarbeiten ist, setze ich voraus.
Deckt sich das mit den Erwartungen Ihrer Kunden?
Die Kunden formulieren ihre Erwartungen zwar meist anders, aber neben dem Preis tauchen im Beratungsgespräch selbstverständlich auch Themen wie Schmutzresistenz, Haltbarkeit und bauphysikalische Funktionalität auf. Erwartet werden Renovierungszyklen von zehn bis 15 Jahren, die von hochwertigen Materialien auch erfüllt werden.
Gibt es für Sie bereits eine ideale Fassadenfarbe?
Ja – Qualität schlägt Preis, wir setzen auf hochwertige Farben. Deshalb nutzen wir meistens StoColor Silco, eine Fassadenfarbe auf Siliconharzbasis. Und wenn es eine hochwer – tige, schmutzabweisende Schlussbeschichtung sein soll, dann greifen wir zu Lotusan.
Welche Rolle spielt die Farbtonvielfalt?
Eine große Rolle. Bei unseren Kunden geht der Trend zu gesättigten Tönen. Das beeinflusst die Wahl des Beschichtungssystems, denn bekanntlich lassen sich hohe Intensitäten bisher nicht mit jedem Bindemittel umsetzen.
Genau an diesem Punkt setzen die neuen iQolor – Intelligent Color Fassadenfarben von Sto an. Sie steuern ihre Haupteigenschaften nicht wie bisher über das Bindemittel, sondern über die Füllstoffe, und wurden deshalb nach ihren Eigenschaften geordnet. Was halten Sie von diesem Ansatz?
Für unsere Kunden ist das gut. Den meisten Bauherren sagt das Bindemittel kaum etwas, aber unter Attributen wie „robust und zuverlässig“ oder „brillant und farbtonintensiv“ kann sich jeder etwas vorstellen – auf jeden Fall mehr, als unter „gefüllte Silikat-Siliconharz – farbe“. Daher erleichtert uns die neue Systematik die Beratung.
Zeigen Sie bei der Beratung die ganze Palette an Fassadenfarben auf?
Nein. Wir suchen zwei aus unserer Sicht passende Produkte aus und erläutern deren Unterschiede. Wichtig ist natürlich auch die Preisvorstellung des Kunden, wobei er sich bei überschaubaren Preisdifferenzen meist für das höherwertige Angebot entscheidet. Das ist absolut vernünftig, denn über die Nutzungsdauer gesehen, sind die Unterschiede minimal.
Quelle: Malerblatt 07/2013
