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Dietmar Ahle, Paderborn

Betriebsführung Malerblatt Wissen
Dietmar Ahle, Paderborn

Die Malermeister Ahle GmbH möchte der am meisten geschätzte und gefragte Malerbetrieb im Großraum Paderborn sein. Wertschätzung und Wertschöpfung zu erreichen und zu halten ist ein permanenter Prozess von Kreativität und Wirtschaftlichkeit, so der Unternehmer Dietmar Ahle. Dabei spielen die Faktoren Kompetenz und Qualität sowohl im Umgang mit den beteiligten Menschen als auch unseren Arbeiten eine zentrale Rolle. Kompetenz und Qualität sind auch die Leitsätze des Malerberaters Wolfgang Krauß, der sich seit über 20 Jahren auf die betriebswirtschaftliche Unterstützung von Malerbetrieben spezialisiert hat und die Firma Ahle betreut. Das Malerblatt befragte ihn und seinen Kunden, wie so eine Betreuung aussieht.

Herr Ahle, wofür holen Sie sich denn überhaupt eine externe Unterstützung?

Dietmar Ahle: Mir geht es vorrangig darum, meinen Betrieb aus Sicht eines Außenstehenden bewerten zu lassen, um der eigenen Firmenblindheit entgegenzuwirken. Sicherlich tauscht man sich hierzu auch mit den Kollegen aus. Die Gespräche gehen dann aber nicht mehr so sehr in die Tiefe, wenn es um Themen wie Gewinn oder Preise geht. Deshalb ist mir eine ehrliche und kompetente Reflexion sehr wichtig. Das betrifft sowohl die Stärken als auch die Bereiche, an denen wir noch arbeiten müssen. Nur so ist eine Weiterentwicklung möglich. Hierfür brauche ich jemanden, der sich in unserem Gewerk auskennt, umsetzbare Lösungen bietet und die Umsetzung auch begleitet.

Und da sind Sie auf Herrn Krauß gekommen?

Dietmar Ahle: Herrn Krauß und seine Arbeit kenne ich schon seit Jahren. Er ist im Malerhandwerk zu Hause und sagt auch ehrlich, wenn etwas nicht funktioniert. Manchmal hilft es schon weiter, wenn man auf die Fehler verzichtet, die die Kollegen bereits gemacht haben. Deshalb treffen wir uns mehrmals im Jahr, um zusammen mit meinem Assistenten, Daniel Schwarz, die gemeinsam gesetzten Ziele und deren Umsetzung zu besprechen.

Können Sie denn hierzu einige Beispiele aufzeigen?

Wolfgang Krauß: Ein Ziel, das jeder Unternehmer hat, ist die Sicherstellung einer angemessenen Ertragslage. Da muss man sich natürlich auch über die betrieblichen Kosten und deren Angemessenheit unterhalten. Im direkten Vergleich zur Malerbranche hat sich so gezeigt, dass es in der Firma Ahle Kostenbereiche gibt, die deutlich höher ausfallen als üblich. Zum Beispiel die Werbe- und EDV-Kosten. Das ist aber erst einmal nur eine rein quantitative Betrachtung. Für eine aussagefähige Bewertung ist noch eine qualitative Beurteilung erforderlich. So hat ein Betrieb, der deutlich stärkeren Wert auf die Außendarstellung legt, auch höhere Kosten als Betriebe, deren Marketing sich auf den Eintrag in den Gelben Seiten beschränkt. Das sieht man auch schon am Internetauftritt von Ahle oder der Gestaltung des Fuhrparks. Entscheidend ist am Ende wieweit der Mehraufwand sich auch in einem höheren Ergebnis niederschlägt, denn: Man kann auch in Schönheit sterben.

Und in der konkreten Umsetzung Herr Ahle?

Dietmar Ahle: Da sind wir bis in das Eingemachte eingestiegen und haben uns die betroffenen Konten aus der Buchhaltung vorgenommen. So wurden unter anderem die Verträge mit unseren Softwareanbietern kritisch geprüft. Hierbei hat sich gezeigt, dass Leistungen über pauschale Wartungsverträge abgerechnet wurden, die teilweise nicht erforderlich oder sogar nicht geleistet wurden. Für die Durchführung von Marketingaktionen oder Neuanschaffungen gibt es jetzt eine klare Budgetvorgabe und einen Verantwortlichen, der die Einhaltung kontrolliert und notfalls auch die Bremse zieht, unseren Herrn Schwarz.

Herr Schwarz, wie sieht denn die Budgetkontrolle aus?

Daniel Schwarz: Zuerst einmal haben wir zusammen das Budget für die einzelnen Kostenbereiche festgelegt und die Maßnahmen bestimmt, die für eine Senkung erforderlich sind. Dann einen Fahrplan für die zeitliche Umsetzung erstellt. In manchen Bereichen greifen die Einsparungen aufgrund von Kündigungsfristen erst im Folgejahr. Für die unterjährige Kontrolle und Abstimmung hat uns Herr Krauß ein kleines Exceltool erarbeitet. In das werden die entsprechenden Konten aus der Buchhaltung übernommen und wir sehen jederzeit wieweit wir noch im Budget liegen und welchen Spielraum wir noch haben. Das ist schon eine deutliche Unterstützung.

Kann man denn schon etwas über die Höhe der Einsparungen sagen?

Daniel Schwarz: Auf zwei Jahre hochgerechnet gehen wir von einem Einsparungsvolumen von rund 25.000 Euro aus, da kommt schon was zusammen.

Herr Krauß, das sind natürlich schon Beträge, ist die Höhe denn üblich?

Wolfgang Krauß: Natürlich darf man bei so einer Summe nicht die Größe des Betriebes außer Acht lassen. Hier zählt die Firma Ahle ja schon zu den größeren. Es hat sich aber in der Praxis gezeigt, dass man bei einer vorhandenen Budgetkontrolle wesentlich kritischer mit den Ausgaben für Investitionen umgeht als ohne. Auch wird stärker hinterfragt, ob die angedachte Maßnahme wirklich sinnvoll ist und in Relation zum finanziellen Aufwand steht. Da stellt sich auch die Frage der Messbarkeit. Nicht selten erschrickt der Unternehmer, wenn er im Rahmen der Bilanz-erstellung sieht, welche Endbeträge sich für manche vermeintlich kleineren Aktionen summieren. Nur dann ist es zu spät.

Herr Ahle, wie ging die Sache dann weiter?

Dietmar Ahle: Es ging ja nicht nur um die Themen zu hohe Kosten und Einsparungsmaßnahmen. Das hat sich im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Analyse ergeben. Wir wollten insbesondere wissen, ob wir insgesamt als Betrieb richtig aufgestellt sind, um unserer Vision gerecht zu werden. Hierfür hat Herr Krauß unsere Abläufe unter die Lupe genommen. Im Wesentlichen die Prozesse, angefangen vom ersten Telefonanruf des Kunden bis zur Kundenbetreuung nach dem Zahlungseingang. Hierfür gibt es in unserem Betrieb ein eigenes CRM-System. Dazu wurden alle am jeweiligen Prozess beteiligten Mitarbeiter einbezogen und befragt.

Mit welchem Ergebnis?

Dietmar Ahle: Es hat sich herausgestellt, dass wir die Fähigkeiten unserer Programme nicht voll nutzen, teilweise auch nicht gekannt oder mit nicht mehr aktuellen Werten gearbeitet haben. Zum Beispiel in unserer Kalkulation und dem Controlling. Jetzt sind wir aber wieder auf dem aktuellsten Stand. Weiterhin möchten wir auch beim Informationsaustausch zwischen den Abteilungen, gerade der Verwaltung und der Baustelle, noch besser werden. Hierzu wurde von Wolfgang Krauß begleitend eine Schulung durchgeführt, um den Mitarbeitern von dritter Seite aufzuzeigen, wo der Betrieb steht, auch welche Herausforderungen die Zukunft bringen wird und wie jeder Einzelne Einfluss nehmen kann.

Herr Schwarz, wie haben denn die Mitarbeiter auf die Schulung reagiert?

Daniel Schwarz: Durchgängig positiv, zumal Herr Krauß die Infos angenehm locker rüberbringt und wirklich hilfreiche Tipps aus dem Malerhandwerk geben kann. Jetzt geht es in die Umsetzung.

Herr Krauß, vielleicht noch ein Schlusswort, wie wird es mit der Firma Ahle in Zukunft weitergehen?

Wolfgang Krauß: Da bin ich sehr optimistisch, zumal es insgesamt recht wenige Betriebe in Deutschland gibt, die sich so gezielt auf ihre Kunden ausrichten.

Meine Herren, vielen Dank für das Gespräch.

Foto: Malermeister Ahle GmbH

 

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