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Malerbetrieb Bussmann, Köln

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Malerbetrieb Bussmann, Köln

Was heute nicht mehr selbstverständlich ist, das gab es früher häufig, weil es sich im Alltag absolut bewährte: War ein Unternehmer mit Lieferanten und Produkten zufrieden, blieb er diesen ein Arbeitsleben lang treu. Einer dieser „alten Hasen“ ist der Kölner Hans-Georg Bussmann.

Anlässlich des 60-jährigen Metylan Jubiläums ehrte Henkel im vergangenen Jahr sieben Verarbeiter, die von Anfang an, also seit 1953 mit den Produkten der Malermarke gearbeitet und seitdem auf ihre Qualität vertraut haben. Einen dieser „alten Hasen“ stellen wir heute vor: Der Kölner Hans-Georg Bussmann begann im Jahre 1952 seine Lehre als Maler und Lackierer. Als er zum ersten Mal tapezierte, verwendete er Kleister von Metylan. Diese Marke hat er bis zur Rente nicht mehr gewechselt.

Das Malerhandwerk ist ein überaus wichtiger Teil seines Lebens. Der 1937 geborene Hans-Georg Bussmann begann 1952 seine Lehre im elterlichen Betrieb in Köln, die er drei Jahre später mit der Gesellenprüfung abschloss. Auch sein vier Jahre älterer Bruder war im Betrieb des Vaters tätig, hatte aber einen gewissen zeitlichen Vorsprung, sodass sich der junge Hans-Georg viel bei ihm abschaute. Das väterliche Unternehmen befand sich derzeit noch im Aufbau, denn der Vater war erst 1950 nach 12-jähriger Abwesenheit im Krieg und in Gefangenschaft zurückgekehrt. „Zu dieser Zeit arbeiteten wir alle bis zu 50 Stunden pro Woche, was nicht immer leicht war. Schön war aber, dass wir, die Söhne, ein Hobby haben durften. Meins war die Mitgliedschaft im Schützenverein. 1954 wurde ich der erste Jungschützenkönig von Köln-Lövenich, ziemlich genau zu dem Zeitpunkt, als das Tor von Bern fiel. Das war ein magischer Moment“, denkt der heute 77-Jährige zurück.

Leidenschaft

Und weiter: „In der Ausbildung wurde ganz schnell klar, dass mein Bruder und ich zwar den gleichen Beruf gewählt hatten, aber durchaus verschiedene Talente mitbrachten. Ihm lagen mehr die Anstrich- und Lackierarbeiten, ich dagegen wurde ganz schnell zum Tapezierspezialisten und habe von Anfang an nur Kleister von Metylan verwendet. Es ging mir spielerisch leicht von der Hand.“ Schon zu diesem Zeitpunkt hatte der junge Malerlehrling eine Leidenschaft dafür entwickelt und widmete sich mit Hingabe der Perfektion. „Ich mag alles, was gerade ist, das ist im Beruf so wie im Leben, mein Motto war immer „Keine krummen Dinger!“ Das ist bis heute so.“
Genau diese Einstellung brachte ihn später, nachdem er die „Uniform“ gewechselt hatte und das Panzergrenadierbataillon als Unteroffizier verließ, auf eine Idee. Aber der Reihe nach. Zunächst hieß es, Meister zu werden, sodass er sich in der Meisterschule Heldt in Düsseldorf anmeldete. Diese verließ er 1959 mit 21 Jahren als jüngster Handwerksmeister des Jahrgangs. Anschließend wurde geheiratet und einen neuen Arbeitsplatz gab es auch – im Betrieb seines Schwiegervaters, der gelernter Maler und dazu noch handwerklich begnadet war. „Hier lernte ich noch mal unheimlich viel dazu, denn die Meisterprüfung war für mich nicht das Ende des Lernens. Es dauert ein Leben lang“, fasst Bussmann zusammen. 1962 kam Sohn Frank zur Welt, der heute ebenfalls Malermeister ist und inzwischen die Bussmann-Gruppe leitet. „Bis heute bin ich als Berater in diesem Unternehmen tätig, es gibt immer etwas zu tun, es gilt immer wieder neue Aufgaben zu bewältigen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.“

Hans-Georg Bussmann

Perfektionismus

Ein wichtiger Meilenstein in Hans-Georg Bussmanns Leben war die Entwicklung der HOBUS-Schiene in den Jahren 1997 und 1998. Nicht zuletzt wegen seines Hanges zum Perfektionismus suchte er ein Hilfsmittel, mit dem der Stoß zweier unterschiedlich zu gestaltenden Flächen ordentlich und präzise ausgeführt werden kann. Die Lösung war eine äußerst flache und circa zwei Zentimeter breite Kunststoffleiste mit einer kleinen Feder in der Mitte. Hiermit lassen sich die Stöße exakt ausrichten und sauber anlegen. Die patentierte und markenrechtlich geschützte HOBUS-Schiene ist heute im Malergroßhandel erhältlich, verklebt wird sie mit Sista M 530.
Im Jahre 2013 feierte die Premiummarke Metylan ihr 60-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wurden sieben Verarbeiter der ersten Stunde nach Düsseldorf eingeladen, wo sie zwei ereignisreiche Tage erlebten. Neben der Besichtigung der Metylan-Abfüllanlage im Henkel-Werk waren sie zur Preisverleihung des Wettbewerbs „Qualität macht Meister“ eingeladen. Hiermit fördern der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz und Henkel den Malernachwuchs in einem Wettbewerb, bei dem die fünf Besten mit je 5.000 Euro belohnt werden.
Unter dem Motto „Jung trifft Alt“ trafen die Herren hier mit den jungen Talenten zusammen.

Detail des Meisterstücks, das heute im Betrieb zu sehen ist.

Stolz

Nach der Preisverleihung gab Hans- Georg Bussmann kleine Anekdoten aus seiner Berufszeit zum Besten und schenkte den Gewinnern des sogenannten Meistercastings jeweils einen Karton HOBUS-Schienen mit den Worten: „Für diese Aufgabe muss man brennen, und das habe ich getan so wie ihr es tut. Ich bin stolz auf Euch, macht weiter so.“
Stolz ist er auch auf seine Enkelin Lisa, die nach dem Abitur und einem einjährigen Australienaufenthalt im Bussmann-Betrieb die Malerausbildung absolvierte und nach zwei Jahren erfolgreich die Gesellenprüfung ablegte. Parallel dazu begann sie ein triales Studium, das sie mit dem Master of Arts im Handwerk abschließen und anschließend in vierter Generation in den dann 80 Jahre bestehenden väterlichen Betrieb eintreten wird.
Es gilt immer wieder neue Aufgaben zu bewältigen und sich neuen Heraus- forderungen zu stellen.

Quelle: Malerblatt 2/2015
Fotos:Henkel

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