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Aufmaß

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Aufmaß

Wenn die Angebotsfristen für Maler- oder Stuckateurarbeiten laufen, befinden sich Baustellen oft noch im Rohbau. Aufmessen vor der Angebotsabgabe, live vor Ort, ist dann unbequem. Dann ist es dort zugig, dreckig, laut. Manch einer kriegt da den Hintern nicht hoch – aus dem warmen, weichen Bürosessel – und kalkuliert lieber vom grünen Tisch aus, vielleicht nach Zeichnung. Reicht doch, oder?

Nein, tut es nicht! Wer eine Baustelle vor Angebotsabgabe nicht besichtigt, kann keine realistischen Preise kalkulieren. Zu viele Unwägbarkeiten stecken im Leistungsverzeichnis (LV). Wer weiß schon, wann es erstellt wurde? Oft hat sich die Baustellensituation seither grundlegend geändert: Kunststofffenster ersetzen Holzfenster, die ursprünglich noch instand gesetzt werden sollten; der Anstrich der Decken entfällt, weil diese jetzt doch abgehängt wurden; Türen, die laut LV zu spachteln und lackieren sind, liefert der Tischler mit fix und fertiger Oberfläche. Was nützen mir die tollsten Preise in den entsprechenden LV-Positionen, wenn diese entfallen?

Vorab-Aufmaß ist wichtig

Ohne Baubesichtigung bleiben gravierende Unstimmigkeiten im LV unbemerkt. Genau so unbemerkt wie eventuelle Massenverschiebungen. Kein Bau läuft glatt. Darum wird jeder vernünftige und erfahrene Architekt entsprechende Sicherheiten ins LV einplanen. Meist in Form von Mehrmassen, die er irgendwo versteckt. Aber wo? Das ist die große Frage, die über Gewinn oder Niederlage bei Submission und Ausschreibung entscheidet.

Ein Vorab-Aufmaß ist daher unerlässlich. Nur wer die Massen vor Angebotsabgabe ermittelt hat, weiß was später auf ihn zukommt. Welche Leistungen sind in welchem Umfange tatsächlich auszuführen und – viel wichtiger – welche Menge kann ich später abrechnen? Was nützt es mir, wenn ich den Aufwand für die Baustelleneinrichtung in Höhe von 5.000 Euro auf – laut LV – 5.000 Quadratmeter Wandfläche umlege, die in Wirklichkeit aber nur 3.500 Quadratmeter groß ist? Die Rechnung ist einfach: Mein Angebot war unnötigerweise 1.500 Euro zu teuer, nämlich die 1.500 Euro, die ich nicht abrechnen kann und daher Verlust mache. Natürlich lässt sich mit Nachträgen noch einiges retten. Aber mal ehrlich, wer tut sich das freiwillig an wenn es sich vermeiden lässt?

Da ist es doch wesentlich einfacher, sich vorab ein konkretes Bild über das Baugeschehen zu machen. Ein Vor-Ort- Aufmaß ist hierfür die Basis. Keine Schätzung, sondern ein konkretes Aufmaß der wichtigsten Positionen. Der Aufwand hierfür ist nicht viel größer als wenn man sich im Büro durch Zeichnungen quält – vor allen Dingen, wenn man dabei auf Laser-Distanzmessgeräte zurückgreift. Mit diesen Geräten lassen sich Massen schnell und unkompliziert ermitteln. So wird aus der Herausforderung ruck zuck eine Chance.

Text und Foto: Josef Schneider, redaktion24.de


Wer solche Räume klassisch mit Zollstock, Maßband und Schreibblock aufmessen möchte, stößt schnell an seine Grenzen.

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