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Silikatfarben – Grundlagen

Fassadenfarben Innenfarben
Silikatfarben – Grundlagen

Silikatfarben lassen sich nach DIN 18 363, Abs. 2.4.1 prinzipiell in zwei Gruppen einteilen:

  1. Zweikomponenten-Silikatfarben (2K-, auch Reinsilikatfarben genannt) aus Kaliwasserglas, Pigmenten und Füllstoffen. Sie enthalten keine organischen Bestandteile.
  2. Dispersionssilikatfarben aus Kaliwasserglas, Pigmenten, Füllstoffen, Kunststoffdispersion, ggf. Hydrophobierungsmittel. Der Gesamtgehalt an organischen Bestandteilen darf 5 Prozent nicht überschreiten.

2K-Silikatfarben

2-komponentige Silikatfarben werden seit rund 120 Jahren zur Beschichtung von mineralischen Untergründen eingesetzt. Sie bestehen aus dem Bindemittel Kaliwasserglas (Kaliumsilikat) sowie mineralischen, alkalistabilen Pigmenten und Füllstoffen. Es handelt sich um offenporige Beschichtungen mit hoher Durchlässigkeit für Wasser, Wasserdampf und Kohlendioxid.

Silikatfarben erhärten durch Verkieselung. Bei diesem Vorgang entsteht aus dem wasserlöslichen Kaliwasserglas, das man auch als Fixativ bezeichnet, ein wasser- und säurebeständiges, glasartiges Bindemittel. Aufgrund der chemischen Verwandtschaft reagiert Kaliwasserglas bevorzugt mit silikatischen Inhaltsstoffen der Farbe, insbesondere mit Quarzmehl, das auch in den Histolith Silikatfarben enthalten ist. Weiterhin erfolgt bei der Verkieselung die Anbindung an den silikatischen Untergrund.

Die beiden Komponenten – Pigmente (+ Füllstoffe) und Fixativ – müssen vor der Verarbeitung im festgelegten Verhältnis gemischt werden. Diese Mischung ist nicht lagerstabil. Einmal angemischt, muss der Handwerker die Farbe in der vom Hersteller angegebenen Zeitspanne verarbeiten.

Der Mischvorgang ist besonders sorgfältig auszuführen, da sonst die Qualität der Farbe leidet. Das 2K-Silikatfarbsystem Histolith Kristallin von Caparol schließt Mischfehler weitgehend aus. Die Farbkomponente ist nämlich bereits in Wasser angeteigt. Das Einsumpfen des Farbpulvers entfällt – und damit auch die damit verbundene Staubentwicklung (Gesundheitsschutz). Das Mischen der Pigmentpaste mit der Bindemittelkomponente Histolith Fixativ ist besonders einfach und handhabungssicher.

Dispersionssilikatfarben

In den 1980er-Jahren kamen die ersten Dispersionssilikatfarben auf den Markt. Sie lassen sich im Vergleich zu rein mineralischen Silikatfarben einfacher verarbeiten. Da sie auch auf nicht mineralischen Untergründen haften, sind sie zudem vielseitiger einsetzbar.

Histolith Fassadenfarben auf Dispersionssilikatbasis sind hoch wasserdampfdurchlässig und zusätzlich wasserabweisend ausgerüstet. Sie weisen daher sehr gute bauphysikalische Eigenschaften auf und schützen optimal den Untergrund vor bauschädlicher Feuchtigkeit.

Die gute Haltbarkeit beruht auf der sogenannten Doppeltverkieselung: Dabei reagiert das Bindemittel Kaliwasserglas sowohl mit speziellen reaktiven Füllstoffen als auch mit dem mineralischen Untergrund.

Die Innensilikatfarben Histolith Bio-Innensilikat und Histolith Raumquarz sind hoch diffusions- und saugfähig. Dies ist insbesondere bei Anwendung auf Innenwänden mit Tauwasserbelastung ein Vorteil. Die Wandoberfläche bleibt trocken, was die Anlagerung von Schmutzpartikeln und den Fogging-Effekt reduziert.

Kieselsol-Silikatfarben

Bei Kieselsol-Silikatfarben handelt es sich um Weiterentwicklungen der Dispersionssilikatfarben. Sie enthalten als Bindemittel Kaliwasserglas und Kieselsol sowie einen organischen Anteil von maximal 5 Prozent. Ihr Vorteil ist die universelle Anwendbarkeit. Sie sind sowohl für mineralische Untergründe als auch für die Überarbeitung von alten Dispersionsanstrichen geeignet.

Histolith Sol-Silikat enthält als zusätzliche Bindemittelkomponente Lithiumwasserglas. Bei der Verkieselung von Lithiumwasserglas können im Unterschied zum sonst in Silikatfarben verwendeten Kaliwasserglas keine Pottascheausblühungen entstehen, die gelegentlich Anlass zur Reklamation geben.

Quelle: Caparol

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