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IWU Gebäude, Darmstadt

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IWU Gebäude, Darmstadt

Das Bürogebäude des IWU in Darmstadt zeigt, wie effizient und zugleich schön nachhaltige Architektur sein kann.

Das Gebäude wurde im November 2013 mit dem Green Building Award dafür ausgezeichnet. Bereits seit dem Frühjahr 2011 hat das Darmstädter Institut Wohnen und Umwelt (IWU) seinen Sitz in einem zuvor umfassend sanierten Verwaltungsbau an der Rheinstraße 65. Maßnahmen der Wär-medämmung und Energieeinsparung nach Passivhausstandard ergeben einen Heizwärmebedarf von nur noch 16 kW/m²a. Das Wärmedämm-Verbundsystem lieferte Caparol, und auch beim Entwurf der farbigen Gestaltung war der Hersteller mit seinem Farbdesign-Studio maßgeblich beteiligt. Der in die Jahre gekommene Bürotrakt wurde energetisch und gestalterisch in ein Gebäude mit Vorbildcharakter verwandelt.

Als die Bauverein AG in Darmstadt einen neuen Mieter für den Verwaltungsbau an der Rheinstraße 65 suchte, war dieser mit dem Institut Wohnen und Umwelt rasch gefunden. Doch befand sich das in den 1960er Jahren errichtete Gebäude in einem Zustand, der einige bauliche Veränderungen erforderlich machte, um dem Institut nach Jahren der Kompromisse in einer alten Villa nun endlich adäquate Räumlichkeiten zur Verfügung stellen zu können.

Zentrale Themen waren die energetische Sanierung der Gebäudehülle sowie die architektonische Außenwirkung, die im Einklang mit der Umgebung weiterentwickelt wurde und nun hervorragend thematisch zum neuen Nutzer passt. Grundlage der Planungen bildete der Passivhausstandard. Ent-sprechende Rahmenbedingungen wie eine umfassende, exzellente Dämmung der Gebäudeteile, eine hohe Luftdichtheit sowie eine sehr gute Wärmerückgewinnung im Bereich der kontrollierten Be- und Entlüftung waren damit festgelegt. Darüber hinaus standen neben der Erfüllung von Brand-schutzanforderungen auch Maßnahmen für einen wirksamen Schallschutz, einen zuverlässigen Ein-bruchschutz sowie ein auf den Arbeitsalltag im IWU zugeschnittenes Raumkonzept im Pflichtenheft.

Das Darmstädter Domizil des Instituts Wohnen und Umwelt wurde energetisch und gestalterisch vorbildlich saniert. Die aktuellen Dämmwerte des Gebäudes aus den 1960er Jahren erfüllen die Vorgaben, wie sie nach Energieeinsparverordnung für Neubauten gelten.

Praktischer Selbstversuch

Dabei ergab sich für das Institut, das als Pionier bei der Forschung nach energetisch hocheffizienten Bauweisen gilt, die einmalige Chance, die jahrelang gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnisse im praktischen Selbstversuch einbringen zu können. Gemeinsam mit dem Eigentümer der Liegenschaft, der Bauverein AG und den Architekten der planungsgruppeDREI PartG, wurde ein 1,9 Millionen schweres Sanierungskonzept entwickelt, das den Büroriegel nach fast 50 Jahren Nutzung auf einen energetisch vorbildlichen Stand gebracht hat.

Auf die ursprüngliche Fassadenverkleidung mit kleinteiligen Keramikfliesen wurde verzichtet. Die Gliederung des Gebäudes mit einem abgesetzten Sockelgeschoss und einem vorspringenden Rah-men um die Obergeschosse konnte jedoch übernommen und zeitgemäß weiterentwickelt werden. Die Erhaltung des architektonischen Grundkonzeptes aus den 60er Jahren war von besonderer Be-deutung, da das Haus auch aus denkmalpflegerischer Sicht ein wichtiger Teil eines Ensembles ist, das den Darmstädter Stadteingang prägt.

Das Konzept zur farbigen Gestaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Caparol-FarbDesignStudio erarbeitet. Die Fensterbänder mit einer spannungsvollen Abfolge von gelb-grünen Tönen erscheinen streng gegliedert und bilden dennoch eine Einheit.

Bessere Dämmwerte

Die Stahlbetonhülle wird an beiden Kopfseiten von anderen Gebäudeteilen begrenzt. Mit einer Wärmedämmung wurden das Dach sowie die Fassaden zur Straßen- und zur Hofseite versehen. Dank einer hochgradigen Detailierung bereits bei der Planung und einer sorgfältigen Ausführung wurden bessere Dämmwerte erzielt, als sie heute nach Energieeinsparverordnung (EnEV) für Neubauten gel-ten.

Während das Flachdach eine 40 cm starke Dämmung erhielt, wurden die Längsseiten des Gebäudes mit Capatect-PS-Dalmatiner-Fassadendämmplatten 155 Typ EPS 032 WDV in Stärken von 28 sowie 22 Zentimetern gedämmt. Diese lassen sich sehr variabel und unkompliziert verarbeiten und besitzen die typischen Vorteile von Polystyrol-Hartschaumplatten. Sie sind thermisch unempfindlich, schwund-frei, alterungsbeständig und diffusionsfähig. Verputzt wurde mit dem Fassadenputz Caparol Thermosan, der Anstrich erfolgte mit Thermosan Fassadenfarbe. Die Kombination sorgt für härtere Oberflächen und bildet einen wirksamen Schutz vor Algen- und Pilzbefall.

Die große geschlossene Fläche im zweiten Stock über dem Eingangsportal wurde durch eine filigrane Fugenausbildung elegant und zurückhaltend aufgelöst. Fotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz

Farbkonzept

Ebenfalls von Caparol stammt das Konzept zur farbigen Gestaltung. Es wurde vom hauseigenen Farbdesign-Studio gemeinsam mit dem IWU entwickelt. Ein neutraler, warmer Grauton bildet die Ba-sis für die neue Farbigkeit der Fensterbänder. Diese wurden in verschiedenen Gelb-Grün-Tönen leb-hafter gestaltet und lassen die ursprüngliche Monotonie des Zweckbaus vergessen. Die variierende Rhythmik der Farben sorgt für eine spannungsvolle Abfolge – die Fensterbänder werden gegliedert und bilden dennoch eine harmonische Einheit.

Die größere Fassadenfläche über dem Eingangsportal bildet gleichsam einen Monitor, der die Farben der Fensterbänder noch einmal aufnimmt. Damit die große, geschlossene Fläche nicht zu dominant wirkt, wurde hier ein feines Detail ergänzt: Filigrane, parallel verlaufende Bossen gliedern die Fläche sehr zurückhaltend und elegant. Der silberne Anstrich der Fugen mit Metallocryl reflektiert einfallendes Licht und verhindert, dass sie dunkel und verschattet erscheinen.

Green Building Award

Der Umbau hat die Entscheider der Auszeichnung „Green Building“ überzeugt. Mit dem „Green Building Award“ wird herausragende ökologiebewusste Architektur im Rhein-Main-Gebiet gewürdigt. Den Preis loben die Städte Frankfurt und Darmstadt sowie der Regionalverband Frankfurt-Rhein-Main aus.

Bautafel / Projektdaten:
Standort: Rheinstraße 65, 64289 Darmstadt
Bauherr: Bauverein AG, 64289 Darmstadt
Mieter: Institut Wohnen und Umwelt (IWU)
Architekt: planungsgruppeDREI PartG, 64397 Mühltal
Farbgestaltung: Caparol Farbdesign-Studio, 64372 Ober-Ramstadt, in Zusammenarbeit mit IWU
Baujahr / Sanierung: 1962 / 2010-2011
Bruttogeschossfläche: 1714 m²
Sanierungskosten: 1,9 Mio. Euro, netto
Gebäudetyp: Büro- und Verwaltungsgebäude
Bauweise: Massivbauweise in Stahlbeton
Technische Ausstattung: Niedertemperatur-Gaskessel als Nahwärmeversorger für das Gebäudeensemble (dieser wird zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht), Warmwasser-beheizung mit Untertischspeichergeräten (Strom), Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, automatisierte Querlüftung im Sommerbetrieb

Energiekenndaten (Berechnung nach PHPP)
Energiebezugsfläche [m2]: 1553
Umbautes Volumen Ve [m3]: 8616
Heizwärmebedarf Qh [kWh/m2a]: 16,2
Gebäudeheizlast [W/m2]: 15
Kühllast [W/m2]: 8
Primärenergiebedarf [kWh/m2a] (Heizung, WW, Hilfs- und Haushaltsstrom): 169
Primärenergiebedarf [kWh/m2a] (in Bezug auf Nutzfläche EnEV: 2757 m2): 56
Luftdichtheit [n50]: 0,59/h

U-Mittelwerte [W/m2K] (inklusive Flächenanteile)

Fenster Nord (224,97 m2): 1,101
Fenster Ost (0,0 m2)  
Fenster Süd (143,8 m2): 0,847
Fenster West (0,0 m2)    
Außentür (8 m2): 1,600
Außenwand Außenluft (1050,43 m2): 0,152
Außenwand Erdreich (0,0 m2)    
Dach/Decken Außenluft (691,4 m2): 0,086
Bodenplatte/Kellerdecke (506 m2): 0,233
Mittel thermische Hülle (2624,60 m2): 0,314

Wärmebrücken Ψ [W/(mk)] in lfm

Wärmebrücke Außenluft (594,9 lfm): 0,037
Wärmebrücke Perimeter (101,1 lfm): 0,333
Wärmebrücke Bodenplatte (196,4 lfm): 0,245

Dipl.-Ing. Kay-Uwe Müller
Quelle: Caparol

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