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Dämmung aus Backkork

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Dämmung aus Backkork

Bei einer natürlichen Dämmung können Details in Holzfaser-WDVS mit Elementen aus Backkork ausgeführt werden.

Lediglich die Detailanschlüsse mussten bislang meist mit extrudiertem Polystyrol ausgeführt werden. Seit Kurzem werden nun Dämmstreifen und Leibungsprofile aus Backkork angeboten, die eine rein natürliche Dämmung ermöglichen sollen.

Der Rohstoff für die natürlichen Korkdämmprodukte wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Für die Bewirtschaftung von Korkeichenwäldern gelten strenge ökologische Maßstäbe, um den Bestand der geschützten Bäume nicht zu gefährden: Nur alle neun bis zehn Jahre darf eine Korkeiche geschält werden. Das gut dämmende Naturmaterial ist begehrt – nicht nur als Stopfenverschluss für Weinflaschen. Auch am Bau kommt es seit vielen Jahren zum Einsatz, zum Beispiel als trittschalldämpfende Unterlage unter Laminat- und Parkettfußböden, als Bodenbelag, als Zuschlagstoff zu Fugendichtpasten sowie als schüttfähiges Granulat. Neu ist hingegen der Einsatz in Wärmedämm-Verbundsystemen

Schonende Verarbeitung

Unter Zufuhr von heißem Wasserdampf tritt das natürliche Harz Suberin aus dem Korkgranulat aus, wobei sich das Zellvolumen vergrößert. Die Expansion während des sogenannten Backens optimiert die dämmende Wirkung des Rohmaterials. „Beim Pressen unter Hochdruck sorgt das ausgetretene Harz dafür, dass die vergrößerten Zellen äußerlich miteinander verkleben. Nach dem Ablüften können die gewonnenen Backkork-Blöcke in bedarfsgerechte Formen und Formate geschnitten werden. Besonders erfreulich: Eine gesonderte Ausrüstung des Naturdämmstoffs gegen Brand, Schimmel und Schädlinge ist nicht erforderlich”, erläutert Dipl.-Ing. Jürgen Waßermann, Leiter Technik bei Inthermo, dem Unternehmen, das die Korkdämmprodukte seit Kurzem in Verbindung mit seinem Holzfaser-WDVS anbietet.

Das Sortiment umfasst Dämmplatten, -streifen (auch mit Feder) und Dämmkeile aus Backkork. Die Anschlussdetails können im Spritzwasserbereich oder bei Fensteranschlüssen eingesetzt werden. „Wir tragen mit dieser Neuentwicklung dem Wunsch vieler Kunden Rechnung, auch eine rein natürliche Lösung alternativ zum XPS für die Detailanschlüsse anzubieten”, sagt Dipl.-Ing. Stefan Berbner, Geschäftsführer und Vertriebsleiter bei Inthermo. Die bauphysikalischen Eigenschaften dieses besonders hochwertigen Naturmaterials passen sehr gut zur Holzfaserdämmplatte des Unternehmens. Wir tragen mit dieser Neuentwicklung dem Wunsch vieler Kunden nach einer rein natürlichen Lösung für die Detailanschlüsse Rechnung.

Sockelanschluss, ganz natürlich: Ein mindestens drei Zentimeter hoher Korkstreifen wird in die Sockelschiene eingelegt, bevor die Holzfaserdämmplatte eingepasst wird. Ein spezieller Klebe- und Dichtstoff sorgt für eine dauerhafte Verbindung. Fotos: Inthermo

Achim Zielke
Quelle: Malerblatt 06/2014
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