Im alten Engadin hatte man schon immer die Fensterleibungen angeschrägt, auf dass mehr Licht den Weg ins Innere finde.
Allerdings waren die dicken Mauern damals noch massiv, heute sorgen Dämmsysteme für tiefe Fassaden. Die Schrägen freilich lassen sich auch hier realisieren – etwa beim Sechs-Parteien-Wohnhaus der Tübinger Baugemeinschaft „Esperanza”, deren Fassade durch ein 26 Zentimeter starkes EPS-System gedämmt wird. Die Fenster, nach den individuellen Wünschen der Bauherren frei platziert, werden durch unterschiedliche Leibungsschrägen mit 15, 30, 45 und 55 Grad aufgeweitet. Diese Variation betont die Rasterfreiheit nochmals und macht sie zum Fassadenprinzip. Die Dämmplatten kamen werksseitig vorgeschnitten an die Baustelle und wurden nach Plan montiert.
Standort: Alexanderstraße, Tübingen
Bauherr: Baugemeinschaft Esperanza, Tübingen
Architekt: Lothar Albus, Tübingen
Ausführung: Wofa GmbH, Weil im Schönbuch
Quelle: Malerblatt 08/2012
Fotos: Armin Scharf