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LED-Lichtdecke

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LED-Lichtdecke

Im Gegensatz zur künstlichen Beleuchtung wechselt natürliches Licht beständig seine Stärke und seine Farbe.

Diese stimulierende Wirkung bilden Fraunhofer-Forscher nun mit einer LED-Lichtdecke ab. Lichtdecken sind gewiss keine neuen Errungenschaften der Innenarchitektur. Doch wo einst Leuchtstoffröhren durch eine Diffusorebene ihr Licht in den Raum strahlten, tun dies heute immer häufiger Leuchtdioden. Die Argumente sind eindeutig: LEDs benötigen weniger Energie, geringere Bauhöhen, lassen sich in Helligkeit und Farbe dynamisch verändern und sind ausgesprochen langlebig – der aufwendige Austausch defekter Leuchtmittel fällt fast komplett weg.

Der Prototyp

Jetzt hat das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) zusammen mit dem Backnanger Unternehmen Leids den Prototypen einer ganz besonderen LED-Lichtdecke präsentiert, die insbesondere in Arbeitsumgebungen für bessere Verhältnisse sorgen könnte. Denn mit der lichttechnischen Simulation vorbeiziehender Wolkendürfte ein positiver Effekt auf Stimmung und damit Motivation in Büros einhergehen. Der Prototyp des „Virtual Sky“ besteht aus 50 x 50 Zentimeter großen LED-Kacheln, die mit jeweils 288 roten, blauen, grünen und weißen Leuchtdioden bestückt sind. Während die farbigen Leuchtdioden entsprechend angesteuert bis zu 16 Millionen verschiedene Farben projizieren können, sorgen die weißen LEDs für besonders effizientes Weißlicht. 30 Zentimeter unterhalb der Kacheln befindet sich die mattweiße Diffusorfolie, die für homogene Lichtverteilung sorgt. Ganze 34.560 LEDs sind beim Prototypen auf einer Fläche von 34 Quadratmetern verbaut worden, was Lichtstärken über 3.000 Lux ermöglicht – wobei 500 bis 1.000 Lux für Büro-Arbeitsplätze absolut ausreichende und auch als angenehm empfundene Werte darstellen.


Virtual Sky

Der eigentliche Clou von „Virtual Sky“ besteht aber in der möglichst natürlichen Nachbildung der Lichtverhältnisse eines bewölkten Tages. Die IAO-Forscher analysierten dafür zunächst die Zusammensetzung und Dynamik des Lichtes, wenn Wolkenziehen – und setzen dies dann in ein LED-Steuerprogramm um. Wichtig war dabei die Geschwindigkeit des Wechsels, denn die soll schließlich die Wachheit und Konzentration fördern. Testpersonen, die vier Tage lang mit einer 40 x 60 Zentimeter großen Vorstudie arbeiteten, bestätigten diese Wirkung. Am ersten Tag blieb die Leuchte statisch, am zweiten Tag änderte sich das Licht langsam, am dritten schneller. Am vierten Tag konnten die Probanden selbst wählen, wobei sich laut IAO-Projektleiter Matthias Bues 80 Prozent für die schnelle Version entschieden.

Der „Virtual Sky“ im Testeinsatz: Die LED-Lichtdecke wird dynamisch gesteuert und empfindet die stimulierende Wirkung vorbeiziehender Wolken nach. Foto: Fraunhofer-Institut IAO

Armin Scharf
Quelle: Malerblatt 02/2012
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