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Passivhaus-Standard

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Passivhaus-Standard

Mehrgeschossgebäude im Bestand energetisch und optisch auf den neusten Stand zu bringen muss gut geplant werden.

In diesem Sinne fühlten sich die Verantwortlichen der GAG Aktiengesellschaft für Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau in Ludwigshafen am Rhein in der Pflicht, ein nachahmenswertes Beispiel für nachhaltige Sanierung älterer Mehrparteienhäuser zu geben: In einer Umbauzeit von etwas mehr als einem Jahr wurde ein vormals stark beanspruchter Wohnblock aus den 1960er Jahren mit 15 Wohnungen nach allen Regeln der Baukunst in ein beeindruckendes Mehrfamilien-Passivhaus verwandelt. Dabei kam an der Fassade ein Wärmedämm-Verbundsystem von Caparol zum Einsatz, das auf einer 26 cm dicken Dämmschicht aus expandierbarem Polystyrol (EPS) basiert und über einen carbonfaserverstärkten – dadurch extrem schlagfesten – Putzaufbau verfügt. Für ein attraktives Äußeres sorgt das erfrischende Farbgebungskonzept der GAG, nach deren Entwurf blaugrauer Silikonharzputz mit boleroroten Teilflächen korrespondiert.

Ehrgeiziges Projekt

„Wenn Umbau, dann zum Passivhaus – mit allen Konsequenzen“, lautete nach den Worten von Dipl.-Ing. Walter Krämer die Maxime der GAG für dieses Projekt (www.gag-ludwigshafen.de). Die Idee eines „Umwelthauses“, das aus ökologischen Baustoffen errichtet ist, beschäftigte den Projektverantwortlichen schon seit einigen Jahren. Den konkreten Anstoß, einen denkbar geringen Energiebedarf beim energetischen Umbau von Wohngebäuden als Planungsziel zugrunde zu legen, gaben einschlägige Veröffentlichungen des Darmstädter Passivhausinstituts. Krämer und seine Teamkollegen bei der GAG erkannten frühzeitig, dass sich das Passivhausniveau als Dämmmaßstab der nahen Zukunft etablieren würde. Für Wohnungen in Gebäuden, die hingegen nur auf Normal- oder bestenfalls auf Niedrigenergieverbrauch ausgelegt sind, musste das in der Konsequenz eine schlechtere Vermietbarkeit bedeuten, für ihre Anbieter also Wettbewerbsnachteile am Wohnungsmarkt nach sich ziehen. „Uns war klar, dass bei nachlassender Wohnraumnachfrage nur solche Einheiten erfolgreich vermietbar bleiben, die über einen bedarfsgerechten Grundriss, eine zeitgemäße Ausstattung, eine zukunftsfähige Wärmedämmung und eine intelligente Haustechnik verfügen“, so Krämer. Vor allem die rasante Entwicklung der Brennstoffpreise verdeutlichte den Verantwortlichen der GAG Ludwigshafen die Notwendigkeit, nicht allein bei Neubauvorhaben, sondern zunehmend auch bei Bestandssanierungen auf einen minimalistischen Energiebedarf zu achten.


Handeln, um Zeichen zu setzen

Um nichts dem Zufall zu überlassen, übernahm die bauerfahrene GAG Ludwigshafen bei der energetischen Komplettsanierung des Objekts Schlesierstraße 25 – 29 sowohl die Planung als auch die Bauleitung. Im Vordergrund stand der Wunsch, vorhandenen Wohnraum in einen zukunftsfähigen Zustand zu verwandeln, der auch auf lange Sicht Vermietbarkeit und Mieterzufriedenheit garantiert. Objektberater Werner Aumann, der mit der GAG Ludwigshafen schon seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeitet, wurde die Lösung der Dämmfrage übertragen. „Kein Objekt ist wie das andere. Jedes Haus muss grundsätzlich als Unikat betrachtet werden – als eine bauliche Persönlichkeit, deren Eigenheiten bei der Planung und der Umsetzung aller handwerklichen Arbeitsschritte genauestens zu beachten sind“, betont der Diplom-Ingenieur im Außendienst des WDV-Systemanbieters Caparol. Als Objektberater ist er deshalb zumeist persönlich präsent, sobald in Rheinland-Pfalz oder im Saarland Entscheidungen über die Zukunft von Gebäuden auf der Agenda seiner Kunden stehen. Das gilt umso mehr, wenn das Ziel so ehrgeizig ist wie das der GAG Aktiengesellschaft für Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau in Ludwigshafen am Rhein. Überzeugen konnte Aumann mit dem Vorschlag eines besonders robusten WDV-Systems von Caparol, das vom hochwirksamen Dämmstoff über eine carbonfaserverstärkte Armierung bis hin zum allwettertauglichen Silikonharzputz zahlreiche Vorzüge aufweist und dem damit ausgerüsteten Objekt zu einem denkbar niedrigen Heizenergiebedarf verhilft.

Nie mehr ins Blaue heizen

„Man muss sich nur einmal vor Augen führen, dass rund zwei Drittel der gesamten Energie in Europa für das Beheizen von Gebäuden aufgewendet werden; das macht klar, wie dringend wir von Kohle, Heizöl und Erdgas unabhängige Wohnungen benötigen“, betont Dirk Radomski, der sich als Produktmanager bei Caparol in Ober-Ramstadt/Hessen mit der Umsetzung der novellierten Energieeinsparverordnung und den Anforderungen an Passivhaus-taugliche Wärmedämmverbundsysteme befasst. Seiner Meinung nach war die Entwicklung vom Energiespar- zum Passivhaus als Trend vorhersehbar, weniger jedoch das enorme Tempo, mit dem sich dieser neue Energiebedarfs- bzw. Dämmstandard flächendeckend etabliert. Davon profitieren aktuell vor allem weitsichtige Unternehmen wie die GAG Ludwigshafen, die sich früher als andere für die Passivhausbauweise entschieden haben.

Erst entmietet, dann saniert

Bevor im Herbst 2007 mit den Umbaumaßnahmen in der Schlesierstraße begonnen werden konnte, war der Verbleib der Altmieter zu regeln. „Die Notwendigkeit eines Umbaus mussten wir gerade langjährigen Mietern schonend vermitteln. Eine neue Bleibe wollte für sie gefunden sein, denn die Umbaumaßnahmen mussten aufgrund geplanter Änderungen an den Wohnungsgrundrissen in leerstehendem Zustand erfolgen. Auch den Umzug galt es zu organisieren. Die vormaligen Bewohner des dreigeschossigen Gebäudezugs Schlesierstraße 25 – 29 ließen sich von den Ambitionen ihrer GAG überzeugen, beim energetischen Umbau des Wohnungsbestandes in Deutschland eine Vorbildfunktion einzunehmen. Schließlich ging es den Verantwortlichen nicht nur darum, aus einem betagten, im typischen 60er-Jahre-Stil errichteten Wohnblock ein „etwas hübscheres Mietshaus“ zu machen. In Ludwigshafen war ein ganzheitlicher Umbau gefragt – keine Sparversion der nötigen Komplettmodernisierung: „Wem wäre damit gedient, wenn unsere Mieter am Ende nur etwas weniger fossile Brennstoffe als vorher verbrauchen würden? Wir haben uns deshalb entschieden, lieber gleich den Passivhausstandard für das Mehrgeschossgebäude in Angriff zu nehmen, also eine Sanierung von A bis Z durchzuführen. Die Dämmung der Außenhüllfläche plus eine auf den Energiebedarf präzise abgestimmte Wärmequelle sollten folglich nicht nur zeitgemäß, sondern zukunftsfähig sein“, spricht sich Walter Krämer für vorbildlich gedämmte Bestandsgebäude aus.

So dick gedämmt wie eine Wand

Der eingesetzte Dämmstoff aus grauem Kunststoff-Granulat kann den Energiebedarf sowohl von Neubauten als auch und insbesondere von schlecht gedämmten Altbauten erheblich mindern. Das Besondere an der >Capatect PS-Fassadendämmplatte 112 DUO super< sind spezielle Graphit-Teilchen, die wie ein Spiegel die Wärmestrahlung reflektieren und somit Transmissionswärmeverluste durch die Gebäudehülle drastisch reduzieren. Für Passivhausprojekte im Bestand empfiehlt sich das Capatect-WDVS von Caparol somit als ideale Lösung. Um die Fassade vor Beschädigungen durch punktuelle Extrembelastungen wie Fahrradlenker und anprallende Gegenstände wie Fußbälle etc. zu schützen, wurde in der Schlesierstraße ein Putzsystem mit carbonfaserverstärktem Grundputz aufgebracht. „Das Caparol-Sortiment ist in jeder Hinsicht praxisgerecht und qualitativ hochwertig. Der neue Carbon-Spachtel sollte etwas verdünnt und zügig verarbeitet werden, damit er nicht zu schnell anzieht. Die Verstärkung durch Kohlefasern ist nach meinem Dafürhalten ein Quantensprung im Bemühen um einen optimalen Schutz hochwärmegedämmter Fassaden“, sagt Malergeselle Christian Schmidt, Vorarbeiter des ausführenden Malerbetriebs Dech aus Eisenberg in Rheinland-Pfalz (www.dech.de).


Wohnen neu erleben

Die ganzheitliche Planung und Umsetzung der Modernisierung hat sich gelohnt, denn die 15 frisch sanierten Wohnungen waren von jetzt auf gleich wieder vergeben: „Natürlich habe ich sofort zugesagt, als ich die Wohnung angeboten bekam. Wer hier einziehen darf, hat wahrscheinlich das ganz große Los gezogen, wenn man nur an die irrwitzige Entwicklung der Energiepreise denkt. Die Sorge, ob und wie lange ich mir das Heizen meiner vier Wände überhaupt noch leisten kann, bin ich jetzt jedenfalls los“, freut sich Neumieterin Martina Kelch. Durchaus zu Recht. Maximal 1,5 Liter Heizöl bzw. 1,5 Kubikmeter Erdgas pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr darf der Heizenergiebedarf eines echten Passivhauses rechnerisch betragen; im dick aufgedämmten Mehrfamilienhaus der GAG Ludwigshafen wird dieses Limit sogar noch unterschritten.

Quelle: http://www.caparol.de/
Fotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Fotostudio am Frankenstein


Mieteransprüche steigen
Um drohenden Leerstand und Verfall ihrer Immobilien zu vermeiden, müssen sich Wohnungsgesellschaften auf anspruchsvolle Mieterwünsche einstellen

Capatect PS-Fassadendämmplatten 112 DUO
Von der Straßenfront über die Giebelseiten und zur Rückseite sowie vom Erdgeschoss bis unters Dach wuchs die „zweite Wand“ aus Capatect PS-Fassadendämmplatten 112 DUO super

Dämmquader aus grauem EPS
Direkt auf das instandgesetzte Mauerwerk wurden die 26 cm dicken Dämmquader aus grauem EPS aufgebracht

Produktion und Lieferung des carbonfaserverstärkten Silikonharzputzes durch Caparol
Die kreative Gestaltung der Fassade geht auf eine Idee der GAG Ludwigshafen zurück, wo man sich intensiv mit der Akzentuierung und Auflockerung der geschlossenen Häuserfront beschäftigte

Den Fortschritt vor Augen
Links ein unsaniertes Mehrgeschossgebäude mit etlichen Schornsteinen auf dem Dach, rechts daneben das mit einem WDVS von Caparol mustergültig aufgedämmte Mehrfamilien-Passivhaus in Ludwigshafen

Frischer Anstrich
Die farbliche Gliederung sorgt für ein erfrischend abwechslungsreiches Fassadenbild: Altbackene Braun- und Beigetöne aus den 1960er Jahren sind modernem Taubenblau und Bolerorot gewichen

Mitwirkende
Für die Umwandlung des betagten Bestandsgebäudes in ein Mehrfamilien-Passivhaus engagierten sich maßgeblich (von links nach rechts): GAG-Bauleiter Dipl.-Ing. Alexander Braun, Dipl.-Ing. Walter Krämer als Projektverantwortlicher der GAG Ludwighafen sowie Caparol-Objektberater Dipl.-Ing. Werner Aumann

Das Wichtigste ist die Mieterzufriedenheit
Im Vordergrund der Umbauplanung stand der Wunsch, vorhandenen Wohnraum in einen zukunftsfähigen Zustand zu verwandeln, der auch auf lange Sicht Vermietbarkeit und Mieterzufriedenheit garantiert

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