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Beschichten von Rotorblättern

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Beschichten von Rotorblättern

Korrosion und Erosion: Witterungseinflüsse machen sich umso stärker bemerkbar, je größer ein Windrad ist.

Daher spielt der Schutz vor Korrosion und Erosion eine wesentliche Rolle, wenn es um die Langlebigkeit und die Effizienz der Anlagen geht. Das betrifft nicht nur den Schaft und die Gondel mit Getriebe und Generator, sondern auch die Rotorblätter selbst. Luftgängige Festkörper wie Sand, aber auch Regen und Salzwasser machen besonders den Anströmkanten der riesigen Propeller zu schaffen: Dabei kommt es zur Erosion der meist aus faserverstärkten Kunststoff-Kompositen bestehenden Blätter, was deren Aerodynamik verschlechtert und damit die Effizienz der gesamten Anlage herabsetzt.
Derlei Schäden lassen sich zwar reparieren, allerdings ist das mit hohen Kosten und Stillstand der Anlage verbunden. Weit besser sind präventive Maßnahmen – und was wäre dafür besser geeignet als eine schützende Beschichtung. So werden die Rotoren heute meist mit Lacken auf Polyure-than-Basis beschichtet, die allerdings in gewissen Abständen ebenfalls überarbeitet bzw. erneuert werden müssen.

Eine neue Entwicklung von 3M, ein 2-K-Polyurethan-System, das ein- oder mehrschichtig appliziert werden kann, soll gegenüber den herkömmlichen Lacken die Blattvorderkante um den Faktor zwei bis drei länger schützen. Laut Christian Claus von der Renewable Energy Division von 3M belaufen sich die Kosten für eine Beschichtung mit dem „3M Wind Blade Protection Coating W4600“ auf weniger als 1.000 Euro, die Ertragssteigerung könne aber bis zu 100.000 Euro jährlich betragen: „Prävention ist wirtschaftlicher als eine spätere Reparatur“.

Die Applikation erfordert übrigens keine speziellen Verfahren, der transparente oder lichtgrau pigmentierte Lack lässt sich gießen, spritzen, per Pinsel oder Rolle auftragen. Und für die Reparatur der Beschichtung, die zwar deutlich später, aber dennoch anfällt, hat 3M eine entsprechend für die Verarbeitung am Windrad modifizierte Formulierung entwickelt.

Übrigens: Der Bundesverband Windenergie e.V. schätzt, dass derzeit rund 22.000 Windkraftanlagenin Deutschland in Betrieb sind und regelmäßig gewartet sowie beschichtet werden müssen. Ein Markt, den man sich also durchaus genau anschauen sollte.

 

Autor: Armin Scharf
Fotos: 3M
Quelle: Malerblatt 11/2011

 

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