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Malermusterwalzen

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Malermusterwalzen

Birger Jesch aus Thüringen hat sich auf das Arbeiten mit historischen Malermusterwalzen spezialisiert.

Museen, Filmstudios sowie gewerbliche und private Auftraggeber schätzen die vielfältigen und stilvollen Reproduktionen von Birger Jesch. Begonnen hat alles in der ehemaligen DDR. Birger Jesch, der eigentlich Theatermaler werden wollte, begann 1969 in der Dresdener Maler-PGH „Canaletto“ seine Ausbildung zum Dekorationsmaler. Die Lehre beinhaltete viele traditionelle Techniken wie Deckenschablonierungen, Striche- und Bänderziehen. Ausgeführt wurden die Arbeiten meist in öffentlichen Gebäuden. Obwohl er einige Male in seiner Berufszeit auf Baustellen arbeitete, auf denen von Kollegen Wände gemustert wurden, interessierte es ihn damals nicht sonderlich. Das Interesse wurde erst vor etwa zehn Jahren geweckt, als er aus Budapest einige der letzten handgeschnittenen Musterwalzen mitgebracht bekam. Langwierige und zeitaufwendigen Versuche auf Kartonagen waren nötig, um locker mit dem Werkzeug arbeiten zu können. Und jedes neue Muster stellt andere Herausforderungen beim passgenauen Ansetzen der nächsten Bahn. Manch eine von den gekauften Musterwalzen eignet sich nicht. Jesch informierte sich in Fachbibliotheken und durch Interviews mit alten Malermeistern über die verschiedenen Ausführungen und Varianten in der Anwendung dieser „Rollstempeltechnik.“


Durch seine Aktivitäten hat er inzwischen eine große Anzahl Rollapparate unterschiedlicher Konstruktionen gesammelt und über 1.200 verschiedene Musterrollen für die Nachwelt erhalten können. Er freut sich, wenn ihm Kollegen im Ruhestand ihre Rollwerkzeuge überlassen. Birger Jesch möchte jedoch nicht nur Sammler von historischen Malerwerkzeugen sein. Er nutzt seine Schätze stilecht für Wandgestaltungen mit historischen Pigmenten in Kalk-, Leim- und Kaseinfarben bei seinen unterschiedlichen Objekten. Dafür bezieht Jesch auch die alten originalen, farbigen Mustervorlagen und Arbeitsanleitungen ein. Seine Kunden, beispielsweise Museen oder Filmstudios für zeitgenaue Kulissen, geben vor, in welchem Zeitfenster und historischem Umfeld die geforderten historischen Wandflächen gestaltet werden sollen.


Durch sein intensives Studium derzeitiger Malertechnik und seine handwerkliche Grundausbildung als Dekorationsmaler ist er heute in der Lage, die geforderten Reproduktionen fehlerfrei zu erstellen. Birger Jeschs Repertoire ist umfangreich: Er beherrscht nicht nur den Historismus-Stil. Seine Reproduktionen reichen vom Werkbund mit klassischer handwerklicher Ornamentik, über das Bauhaus mit Strukturen und Rastern, bis zur expressiven Nachkriegsmoderne und den psychedelischen Mustern der frühen 1970er-Jahre. Für all diese Stilepochen sind Originalmuster als Vorgabe für Reproduktionen verfügbar.


Außerdem arbeitet Birger Jesch auch als frei gestaltender Künstler, Farbberater und Referent. In seiner Porträtwerkstatt hat er beachtliche Techniken der Gestaltung entwickelt, beispielsweise seine „Schattenrisse“ (siehe Internetadressen).

Hans Jürgen Ronicke
praxisplus

Kontakt:
Werkstatt Birger Jesch
Friedhofstraße 15
99444 Blankenhain
Tel.: (036459) 63158
musterwalzen.deschattenriss.net

Quelle: Malerblatt 09/2015

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