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imm cologne 2012

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imm cologne 2012

Kurz nach der imm cologne 2012, sagten ihr Aussteller und Macher den Weg zurück in die erste Liga der Möbelbranche voraus.

Köln möblierte. Und das ganz selbstbewusst. Bereits am Vortag des offiziellen Messebeginns wurden Highlights der kommenden Möbelsaison außerhalb von den Hallen der internationalen Einrichtungsmesse präsentiert. Ein Spaziergang lud zu Köln-typischen Plätzen ein, bewies den flexiblen Einsatz der innovativen Möbelstücke und sorgte für die Vorfreude auf ein Wiedersehen in den Messehallen, resümierte Messe-Chef Gerald Böse. Die waren gefüllt mit rund 1.200 Ausstellern aus 50 Ländern. Italienische Firmen waren so stark vertreten, wie lange nicht mehr und es kamen sogar jene wie der Big Player B&B Italia, die sich bisher nicht in Köln präsentierten. Auch Aussteller wie Kartell, Moroso oder Thonet, die es zuletzt vorzogen, ihre Neuheiten erst im April in Italien auf der Salone Internazionale del Mobile Mailand zu zeigen, sind zurück.

Wie wollen wir wohnen

Mit diesem Thema beschäftigte sich die diesjährige Möbelmesse im besonderen. Nicht das einzelne Möbelstück stand im Vordergrund, sondern ganze Wohnlandschaften wurden präsentiert. Mit dem neuen Format „Living Interiors“ und seinen Produkten aus den Bereichen Bad, Boden, Wand und Licht, das nun im Wechsel zur Messe „Living Kitchen“ stattfindet, wurde dem Wunsch nach einer ganzheitlichen Gestaltung des Innenraums Rechnung getragen. Somit entwickelt sich die imm cologne von der Möbel- zur Wohnmesse. Dabei wurde ein altes Konzept wiederbelebt. Das „Ideal- House“, das nun unter dem Namen „Das Haus“ firmiert, ist nach vier Jahren Unterbrechung leicht modifiziert worden. An der Stelle zweier Gestalter, die mit ihren Entwürfen in Konkurrenz treten, wurden allein die Londoner Designer Nipa Doshi und Jonathan Levien beauftragt, ihre Vorstellung eines idealen Zuhause zu formulieren. Die ganz persönliche Wohn-Vision des indisch-britischen Paares ist exotisch, verspielt und mit intensiven Farben ausgestattet.

Ein Lebensgefühl mit Frohsinn und Leichtigkeit kommt auf, wenn Besucher auf gelben, grünen, roten oder blauen Möbeln Platz nehmen. Das quietschgelbe Sofa „Bahir“ des Schweizer Designers Jörg Boner für COR, ist namentlich orientalisch geprägt und gestalterisch erinnernd an eine Himmel- und Hölle-Faltfigur. Je nach Stimmung findet der Besitzer seinen Platz auf diesem wohligen Sofa für den privaten Rückzugsbereich. Im Kontrast dazu könnte sich farbgleich das dreieckige Sideboard „Monolit“ gesellen. Masse mit Klasse, erdacht vom Schweizer Team by Wellis für anspruchsvolle Raumlösungen bis in die Raumecken hinein. Fest umschlungen fühlt man sich auf „Avec Plaisir“ von Brühl & Sippold. Abgerundete Armlehnen laden zu einem zueinander gerichteten Sitzen ein, das Designerin Kati Mayer-Brühl zu dem organisch geformten Sofa inspirierte. Seit eh und je entwickelt Martin Ballendat Produkte mit Liebe zum Detail und ausgeklügelter Technik. Sein Stuhl „Little Perillo“ für den Hersteller Dauphin Home wurde diesjährig mit dem Designpreis „iF product design award“ ausgezeichnet. In einer fließenden, nicht abbrechenden Linie werden Sitzfläche, Rücken, Armlehnen und Untergestell fugenlos zu einem Stück miteinander verschmolzen. Auch die Kinder kamen nicht zu kurz. Designer Konstantin Grcic entwickelte den Schulstuhl „Pro“ für Flötotto in Gedenken an längst vergangene Unterrichtsstunden. Im Vordergrund stand die Bewegungsfreiheit der Nutzer für ein aktives Sitzen im langen Schulalltag.


Natur pur

Stark vertreten sind ebenfalls die Naturtöne. Sie ergänzen das farbenfrohe Miteinander der Möbelkollektionen durch Terracotta- und erdige Töne bis hin zu den braun-beigen Farbnuancen der natürlichen Materialien wie Holz und Leder. Die sind auch wieder in diesem Jahr gefragt als handwerklich authentische Schönheiten. Über die Auszeichnung mit dem „Interior Innovation Award“ freuen sich die Gestalter von Neulandindustriedesign, Eva Paster und Michael Geldmacher. Der Stuhl „Elephant Wood“ für Kristalia besteht aus einer organisch geformten Kunststoff-Sitzfläche mit Buchenholz-Untergestell. Die Suche nach Archetypen hat bei Hersteller Walter Knoll Priorität. Als opulente Skulptur mit kunstvoller Rückseite bezeichnen die Möbler den drehbaren Sessel „Bao“. Üppig und rund mit Stoff auf dem Sitz und Leder im Rücken wurde er von Eoos aus Wien gestaltet. Die Schweizer Marke Horgenglarus zeigt den Buchenholztisch „Glaris“ des jungen Designers Moritz Schlatter und wer Holz in seiner ursprünglichsten Form sehen will bestaunt bei E15 den über vier Meter langen Tisch „Trunk“. Astlöcher, Jahresringe und unruhige Maserungen hat Philipp Mainzer bewusst in Szene gesetzt. Das aus einem, auch an den Enden unbehandelte Nussbaumstück, steht zu seinem Vorleben und kehrt sein Innerstes nach außen. Immer mehr Singles wohnen auf kleinerem Raum und brauchen zierliche und multifunktionale Möbel. Durch die Verschmelzung der Wohnbereiche müssen Möbel leicht und flexibel sein, wie die dazugehörige moderne Kommunikationstechnik. Der Wandsekretär „Flatmate“ von Michael Hilgers für Müller Möbelwerkstätten beantwortet die Nachfrage mit nur 0,09 Quadratmetern im geschlossenen Zustand und verwandelt lange Altbauflure in ein Home-Office, bietet im Schlafzimmer einen intimen Ort zum Briefe schreiben oder dient allerbestens im Wochenendhaus als temporärer Arbeitsplatz.

Innen und außen

Viele Möbel führen mittlerweile ein Zwitterdasein, denn sie sind sowohl im Innen- als auch für den Außenbereich einsetzbar. Das könnte sogar Kosten sparen. Ist es warm, lümmelt der Eigner draußen auf formschönen Sofalandschaften herum, während an ungemütlichen Tagen mit flinkem Griff in den Wohnbereich gewechselt wird. Mit Outdoormöbeln wie dem Sofa „Tropez“ für Gandia Blasco aus Spanien, entwickelt sich das Wohnen auf der Terrasse wohl endgültig zu einem Megatrend. Während Designer Stefan Diez bei der Gestaltung von „Tropez“ nur formale Anregungen aus der Welt des Sports der 20er- und 30er-Jahre entlehnte, geht der Niederländer Bertjan Pot bei seinem für Richard Lampert entworfenen Sessel Tie-Break noch einen Schritt weiter. Kurzerhand verwendet er ein Tennisnetz als Bespannung für die Sitzfläche und verzichtete auf Kissen gegen hektische Transportmanöver bei häufigen Wetterkapriolen. Und wer seine persönliche Rückzugsmöglichkeit sucht, findet sie in dem Ruhesessel „Fifty“ mit passender Fußablage. Angelehnt an die 50-Jahre verbindet der In-und Outdoor Ohrensessel von Ligne Roset ein filigranes Metallgestell mit einem handverarbeiteten Geflecht als Sitzfläche. Ein Hingucker mit Wow-Effekt.


Dekorativ

Das private Wohnglück ist gefragt und ergänzt die immer noch beliebten Sofalandschaften. „Der Endkonsument wünscht sich Möbel, die zu möglichst 100 Prozent seine Bedürfnisse erfüllen“, erläutert die Trendexpertin des Verbands der Deutschen Möbelindustrie, Ursula Geismann. Dabei werden Tapeten, Stoffe, Fensterdekorationen, Leuchten und Wohnaccessoires zu wichtigen Gestaltungselementen für den persönlichen Einrichtungsgeschmack. Besonderes Augenmerk gilt den individuellen Teppichkollektionen. Im letzten Jahr sorgte der Bochumer Designer Jan Kath mit seinen außergewöhnlichen Teppichentwürfen für Furore. „Ihr könnt cool sein, ohne kalte Füße zu haben“, so Kath. In diesem Jahr zeigten weitere Hersteller und Designer ihre Innovationen als Gestalter für den Boden. Die Filzteppiche von Hey-Sign sorgen für Behaglichkeit und sind zugleich tolle Hingucker. Geflochten, gestanzt und mit breiter Farbpalette aus 100 Prozent reiner Schurwolle ist Filz ein Material, das alles kann. Wer es noch individueller mag, setzt mit den ungewöhnlichen Strickteppichen der Serie Manga – zu deutsch Ärmel – von Patricia Urquiola endgültig Zeichen für seinen ganz persönlichen Einrichtungsstil. Mit all diesen Neuheiten spielt Köln nach langer Durststrecke nun wieder mit in der ersten Liga der internationalen Einrichtungsbranche.


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Der Filzteppich von Hey-Sign sorgt für Behaglichkeit und ist wegen seiner Stanzlöcher ein Hingucker.

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Über vier Meter lange: Tisch von E15 mit von Philipp Mainzer in Szene gesetzten Astlöchern und Jahresringen.

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Auch die Jungen kamen nicht zu kurz: Designer Konstantin Grcic entwickelte für Flötotto den Schulstuhl „Pro“ in Gedenken an längst vergangene Unterrichtsstunden.

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Der Niederländer Bertjan Pot entwarf für Richard Lampert den Sessel Tie-Break.

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Martin Ballendat entwickelte mit viel Liebe zum Detail den Stuhl „Little Perillo“.

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Der In- und Outdoor-Ohrensessel „Fifty“ mit passender Fußablage von Ligne Roset.

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Opulente Skulptur: Der Sessel „Bao“ bei Walter Knoll, gestaltet von Eoos aus Wien.

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Fest umschlungen fühlt man sich auf dem Sofa „Avec Plaisir“ von Brühl & Sippold, gestaltet von Kati Mayer-Brühl.

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Das quietschgelbe Sofa „Bahir“ des Schweizer Designers Jörg Boner für COR ist orientalisch geprägt und erinnert an eine Himmel- und Hölle-Faltfigur.

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Farbgleich wie das Sofa „Bahir“ zeigt sich das dreieckige Sideboard „Monolit“, erdacht vom Schweizer Team by Wellis für anspruchsvolle Raumlösungen.

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