1593 ließ Ludwig Graf zu Löwenstein und Wertheim eine Karte des Mainvorlandes erstellen.
Er wollte damit den Richtern seine Ansprüche gegen den Mainzer Erzbischof zu veranschaulichen. Als in Freudenberg ein Pavillon als besonderer Aufenthaltsort und Bühne für Konzerte und Veranstaltungen errichtet wurde, kam die alte Maingeleitkarte zu neuen Ehren: Auf Wunsch des Bauherrn und in Anlehnung an historische Deckenmalereien
sollte die Karte die Deckenuntersicht des Freudenberger Pavillons zieren. Die beiden Kirchenmaler Christopher Betzwieser aus Bürgstadt und Markus Schmidgall aus Bad Mergentheim wurden mit der Ausführung beauftragt. Die beiden Maler entschieden sich aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung für einen Aufbau mit Produkten aus dem Hause Keim.
Zur Vorbereitung des Untergrunds wurde die mit Putzträgerplatten beplankte Decken-Stahlkonstruktion mit zwei Lagen Keim Universalputz mit Gewebeeinbettung und anschließend zwei Anstrichen mit Keim Granital versehen. Den stark vergrößerten Ausdruck der Originalzeichnung, die zuvor am Computer digitalisiert worden war, arbeiteten die beiden Kirchenmaler als Lochpause aus und übertrugen die Konturen auf die vorbereitete Deckenfläche. Anschließend gestalteten die Experten die Details in Freihandmalerei mit Pigmenten aus der Keim-Farbpalette gemischt mit Keim Spezial Fixativ.
Das Ergebnis aus 220 Stunden überzeugt mit seiner differenzierten Farbigkeit und malerischen Ausarbeitung, auch als Kontrast zu der eher technisch geprägten Architektursprache des Pavillons.
In der Auseinandersetzung vor 400 Jahren hat dem Grafen zu Löwenstein und Wertheim die Karte zwar nicht geholfen, doch blieb der Nachwelt damit ein archivarisch wertvolles Dokument erhalten, das im Freudenberger Pavillon nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Quelle: Maleerblatt 02/2011